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1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nun?«
    »Nein.«
    »Ich habe den Verdacht, dass Dario La Monte von der gleichen Person getötet wurde wie dein Mann und seine beiden Brüder.«
    Anne sagte nichts. Sie schaute ihre Tochter nur an. Dann trank sie noch einen Schluck Whisky und schien erst danach ihre Stimme wiedergefunden zu haben.
    »Du meinst damit Gerald Hopper?«
    »Genau den.«
    Anne musste sich räuspern. Danach lachte sie kurz auf. »Damit wir uns richtig verstehen, Marion. Du bist davon überzeugt, dass der Mörder jemand ist, der auch unsere Familie reduziert hat, sage ich mal so, und der selbst tot ist.«
    »Ja, das nehme ich an.«
    »Hm.« Anne Hopper stellte ihr Glas auf den Tisch. »Das ist natürlich mehr als ungewöhnlich. Wenn mir das eine andere Person gesagt hätte, Himmel, ich hätte sie ausgelacht. Bei dir ist das was anderes. Du bist meine Tochter, und die glaubt daran, dass ein Toter unterwegs ist, um Menschen zu töten.«
    »So sehe ich es.«
    »Aber das kann nicht sein, Marion.«
    »Nein, im Normalfall nicht.«
    »Dennoch bleibst du bei deiner Meinung?«
    »Ja.«
    »Kannst du mir auch etwas über die Gründe erzählen? Die gibt es doch bestimmt.«
    Marion wunderte sich über das Verhalten ihrer Mutter. Dies allerdings im positiven Sinne. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, ausgelacht zu werden und freute sich nun über die Sensibilität, die ihr entgegengebracht wurde. »Ja, es muss Gründe geben, aber ich kenne sie nicht. Ich bin völlig verunsichert, und ich habe Angst. Der… der… Killer ist zurückgekehrt. Aus dem Reich der Toten. Was sich eigentlich lächerlich anhört, kann für uns zu einer brutalen Wahrheit geworden sein. Aus dem Reich der Toten, Mutter! Der Geist eines Gerald Hopper oder wie auch immer. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Ha, wieso auch? Ich kann dir nicht einmal einen Vorwurf machen, wirklich nicht. Hätte mir das jemand vor ein paar Wochen erzählt, ich hätte ihn für verrückt erklärt.«
    »Danke. Ich bin da etwas vorsichtig. Du bist meine Tochter. Ich kenne dich dreißig Jahre. Du bist eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Du leitest eine Firma, und das sehr gut. Mit großem Erfolg. Deshalb kann ich deine Erklärung nicht akzeptieren. Sie ist mir zu dünn. Das ist wie in einem Film, aber es hat mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun.«
    »Es ist aber wahr.«
    Anne Hopper dachte nach. »Gut, ich gebe zu, dass mich dieses Grabmal auch gestört hat. Ich bin selten bei der Gruft gewesen. Diese Figuren zu betrachten, das war ja nicht zum Aushalten. Das war schon irre. Ich hätte deinen Freund daran gehindert, so etwas zu schaffen, aber man hat mich damals überfahren. Und jetzt kommst du mit der Vermutung, daß Gerald aus dem Jenseits zurückgekehrt ist, um weiterhin zu töten. Das kriege ich nicht in den Kopf, ehrlich nicht.«
    »Es kann nur so gewesen sein.«
    »Gut, ich spreche nicht dagegen. Aber wenn du so etwas behauptest, musst du auch mit Beweisen dienen können. Gibt es die? Hast du sie in der Hand?«
    »Für mich schon.«
    »Was heißt das?«
    Marion winkte müde ab. »Du glaubst mir ja sowieso nicht, Mutter.«
    »Laß es auf einen Versuch ankommen.«
    Ich fühle mich schon wie eine Angeklagte, dachte Marion, die verhört wird. Das ist einfach der blanke Wahnsinn, aber sie hatte sich inzwischen weit aus dem Fenster gelehnt und konnte nun keinen Rückzieher mehr machen. Auch wenn es ihr schwer fiel, sie musste ihrer Mutter die Wahrheit sagen.
    »Also gut.« Marion holte tief Luft. »Ich habe… ich habe einen Schatten gesehen. Aber es ist nicht nur einfach ein Schatten gewesen. Er besaß auch eine Gestalt. Es war der Schatten einer Mordwaffe, die uns allen bekannt ist.«
    »Meinst du das Beil?«
    Marion nickte sehr langsam mehrmals hintereinander und ärgerte sich darüber, als sie das Lachen der Mutter hörte.
    »Verdammt, ich habe es gesehen!«, schrie sie. »Zuerst in meinem Bad. Später hier im Zimmer, wo wir jetzt sitzen.«
    Anne Hopper ließ eine Weile verstreichen, bevor sie etwas sagte: »Du bildest dir was ein, Marion. Das sind Halluzinationen. Der Tod deines Freundes hat dich aus der Fassung gebracht.«
    »Das war, bevor Dario starb. Verstehst du das nicht?«, schrie sie ihre Mutter an. »Auch ich bin verfolgt worden. Der Schatten eines langen Beils befand sich in meiner Nähe und bedrohte mich. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Nach diesen Worten herrschte Stille zwischen den beiden Frauen. Als wäre er bestellt worden, so wanderte plötzlich ein Schatten durch das

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