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1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

Titel: 1144 - Der Rächer aus dem Morgenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht völlig dagegen. Er weiß selbst, unter welch einem Stress du stehst und dass du dich mal entspannen musst. Außerdem mag ich den Schnee auch.«
    »Hast du schon ein Datum im Kopf?« Wenn Glenda ein Thema anschnitt, das wusste ich, dann hatte sie sich auch schon länger damit beschäftigt.
    »Nicht direkt, aber ungefähr. Im nächsten Monat wäre es günstig. Es brauchen ja nur ein paar Tage zu sein. Wenn du zustimmst, kümmere ich mich um die Einzelheiten.«
    Ich erhielt eine Bedenkzeit, was nicht an mir lag, sondern am Telefon auf meinem Schreibtisch. Es spielte wieder einmal den Störenfried. Ich zuckte bedauernd mit den Schultern, drückte den Hörer ans Ohr und meldete mich.
    »Aha, da habe ich ja den richtigen Mann an der Strippe. Ich bin Dave Dorset von der Fahndung.«
    »Wunderbar, Mr. Dorset. Es geht wahrscheinlich um die Sache vom gestrigen Abend.«
    »Ja.«
    Ich schaltete den Lautsprecher ein, damit Glenda mithören konnte. So vernahmen wir beide die Stimme des Kollegen, der zunächst einmal erklärte, dass ich wohl den richtigen Riecher gehabt hatte. »Es ist in der Nähe von Newport tatsächlich etwas passiert.«
    »Was genau?«
    »Da hat es einen Toten gegeben und auch eine Zeugin. Der Tote war ein junger Mann von achtzehn Jahren, und seine Freundin ist nur ein Jahr jünger. Ich gehe mal davon aus, dass es die Freundin war. Der junge Mann heißt Tommy Holland und ist mit einer breiten Stichwaffe getötet worden.«
    »Weiß man denn genau, welch eine Waffe es gewesen ist?«
    »Nein.«
    »Ein Schwert?«
    Dorset lachte. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber Sie können selbst telefonieren. Ich gebe Ihnen mal die Nummer der ermittelnden Kollegen.«
    Ich wartete und schrieb mit. Danach fragte ich nach weiteren Fakten, doch damit konnte Dave Dorset leider nicht dienen. »Außerdem geht es uns ja nichts an.«
    »Noch nicht«, sagte ich.
    »Okay, das ist es gewesen. Ich hoffe, dass Sie etwas damit anfangen können.«
    »Bestimmt. Und vielen Dank.«
    Glenda schaute mich an, wobei sie den Kopf schüttelte. »Welche Probleme kochen denn jetzt?«
    Ich gab ihr keine direkte Antwort und sprach mehr zu mir selbst. »Ich habe es geahnt. Verdammt noch mal, ich wusste es. Der Abbé täuscht sich nicht.«
    »Sprichst du von Bloch?«
    »Klar.«
    »Was hat er damit zu tun?«
    »Er rief mich gestern Abend an.« Anschließend berichtete ich Glenda, was ich erfahren hatte, und sie bekam große Augen.
    »Dann ist er ja so etwas wie ein Wahrsager, John.«
    »Nein, das nicht. Aber der Würfel hat ihm schon die richtige Spur gezeigt.«
    »Willst du fahren?«
    Ich enthielt mich einer Antwort, weil ich die Nummer des Kollegen in Newport wählte.
    Es meldete sich ein gewisser Frank Tigger.
    Nach wenigen Sekunden schon war mir klar, dass ich den richtigen Mann erreicht hatte. Er war für die Aufklärung des seltsamen Todesfalls verantwortlich. Unsere Kompetenzen waren auch schnell geklärt, und Tigger sah keinen Grund, mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten.
    Nicht nur der Tote war wichtig. Noch wichtiger war die Zeugin, die in einem Wagen gefunden worden war, den sie selbst in den Graben gefahren hatte. Es war Zufall gewesen, wie mir der Kollege erklärte, denn in der Nacht war diese Straße kaum befahren.
    Die Zeugin hatte von einem unheimlichen Ritter gesprochen, der nur noch als Skelett unter der Rüstung existierte. Natürlich glaubte ihr kein Mensch, auch Tigger war mehr als skeptisch, aber ich hielt mich mit einer negativen Bewertung zurück.
    »Können Sie mir erklären, wie der Mann ums Leben kam?«
    »Er wurde erstochen.«
    »Womit?«
    »Das ist die Frage, Mr. Sinclair. Der Arzt sprach von einer sehr breiten Stichwaffe.«
    »Die auch ein Schwert hätte sein können?«
    Diesmal klang seine Stimme spöttisch. »Sie denken dabei an diesen Skelett-Ritter?«
    »Ja.«
    »Ach, das vergessen Sie mal, Mr. Sinclair.«
    »Ich denke nicht, dass ich das kann. Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass wir uns bald persönlich kennen lernen werden.«
    Er war baff. Nach einigen Sekunden hatte er sich wieder gefangen. »Sie… Sie wollen auf die Insel kommen?«
    »Das hatte ich vor.«
    Jetzt lachte er. »Nichts gegen kollegiale Hilfe, Mr. Sinclair, aber glauben Sie nicht, dass wir mit dem Problem allein fertig werden? Wir leben zwar auf einer Insel, aber glauben Sie nicht, das wir vom Weltlichen ganz ab sind.«
    »Das hat niemand behauptet, Mr. Tigger. Ich hätte auch nichts gesagt, wenn dieser Fall in die Schublade mit der

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