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1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

Titel: 1144 - Der Rächer aus dem Morgenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sommer sah das anders aus. Da lockte die Insel mit kilometerlangen Stränden.
    Jetzt sah alles grau in grau aus, auch das Ufer, das sich allmählich hervorschälte. Es war noch nicht dunkel geworden, doch die Dämmerung setzte schon ein und in Cowes schimmerten die Lichter wie in der Luft schwebende Diamanten.
    Zwei Tische vor uns saß eine Familie mit zwei Kindern, die ihre Großeltern besuchen wollten. Sie freuten sich schon auf Oma und Opa, sprachen immer davon und drückten sich die kleinen Nasen an den Fensterscheiben platt.
    Rund zehn Minuten später hatten wir die Hafenanlage von Cowes erreicht. Die Fähre legte an und spie ihre Passagiere nebst ihren Fahrzeugen aus. Wir gingen als Fußgänger über einen abgeteilten Weg und wurden von einer kalten Brise erwischt, die in unsere Gesichter schlug. Man merkte wirklich sofort, wo man sich aufhielt.
    Es gab zwei Filialen der Leihwagenfirmen. Da die Insel ziemlich hügelig ist, hatten wir einen Jeep Cherokee bestellt, der unter einem Garagendach auf uns wartete.
    Bis Newport war es nicht weit. Wir würden den Ort in einer knappen halben Stunde erreicht haben.
    Suko hatte sich hinter das Lenkrad gesetzt. Er fuhr eben gern Auto. Ich riss mich nicht darum.
    Die Isle of Wight ist eine Insel mit viel freier Natur. Es gibt zwar zahlreiche mehr oder minder große Orte, sie aber liegen eingebettet in dieser hügeligen Landschaft, die wirklich auch zum Erholen gedacht ist.
    Newport liegt nördlich. Sie ist die größte Stadt auf der Insel. Es herrschte auch Verkehr, aber alles lief normal ab. Man bekam sogar freie Parkplätze. Im Gegensatz zu London machte das Auto fahren hier noch Spaß.
    Nachdem wir die Ausläufer der Stadt erreicht hatten, rief ich den Kollegen Tigger noch einmal an, der mir den Weg beschrieb, den Suko zu fahren hatte. Es war nicht schwer, das Büro zu finden. Es lag in einem auffälligen Haus in der Hauptverkehrsstraße im Zentrum und konnte wegen seines Turms nicht übersehen werden.
    Trotz der Dunkelheit und der nicht eben durch einen leichten Dunst hellen Lichter brauchten wir nicht lange zu suchen.
    Es gab eine Einfahrt, und so landeten wir auf einem Hof, auf dem wir unseren Jeep abstellen konnten. Sogar die Beleuchtung stimmte hier. Auch hier gab es am Abend keinen Schluss, denn hinter zahlreichen Fenstern brannte Licht.
    Wir gingen auf einen Hintereingang zu, mussten dort schellen und wurden dabei von einer Kamera überwacht. Über eine Sprechanlage erklärten wir, wer wir waren, zeigten auch unsere Ausweise, und erst dann öffnete sich die Tür.
    Ein alter Flur nahm uns auf. Steine bedeckten den Boden und die Wände, über die das Licht aus den Kugelleuchten hinwegstreifte. Von der Rückseite näherten wir uns auch dem Bereich des Empfangs, wo jemand auf einer Bank saß, eine Flasche schwenkte und sich von einem uniformierten Kollegen nicht hochziehen lassen wollte, weil der Flaschenschwenker der Meinung war, dass er ein Recht darauf hatte, bei diesen Temperaturen in einer Zelle zu übernachten.
    Wie der Streit ausging, erfuhren wir nicht, denn an der Anmeldung des Präsidiums erklärte man uns den Weg zu Frank Tiggers Büro, das in der ersten Etage lag.
    Tiggers Zimmer fanden wir sehr schnell. »Chief Inspector« stand auf dem Namensschild neben der Tür. Er hatte hier also was zu sagen.
    Wir klopften an, hörten nichts und traten trotzdem ein. Es war ein sehr geräumiges Büro, in dem Tigger residierte. Ein zweiter Schreibtisch war ebenfalls vorhanden, aber nicht besetzt. Auch Tigger sah uns, er telefonierte im Stehen und regte sich dabei auf, denn er sagte immer wieder, während er uns zuwinkte: »Sie können mir erzählen, was Sie wollen, aber das gibt es nicht. Und wenn es das gibt, dann hat sich jemand einen Scherz erlaubt. Außerdem kenne ich auch keine Lucy, und das soll bei mir etwas heißen. So, und jetzt mache ich Schluss, denn ich habe Besuch bekommen.«
    Zwar hatten wir nicht das ganze Telefonat mitbekommen, aber wir gingen davon aus, dass es durchaus etwas mit unserem Fall zu tun hatte. Als Tigger aufgelegt hatte, standen wir schon vor seinem Schreibtisch. Wir musterten ihn, er musterte uns.
    Tigger war kleiner als wir. Breit in den Schultern. Er hatte schwarzes Haar, und der Bart über der Oberlippe war ebenfalls dunkel. Darüber wuchs eine kräftige Nase, und er hatte zwei starke Brauen.
    Tigger trug eine braune Kordhose und ein leicht kariertes Jackett, das sich kaum von der Hosenfarbe abhob. Dafür jedoch der dunkelgrüne, dünne

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