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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste den Wagen in Schlangenlinien weiterlenken und Acht geben, dass keine Steinkante eine Wunde in das Blech des Unterbodens riss.
    Düstere Wolken an einem dunklen Himmel begleiteten auch jetzt unseren Weg. Der Westwind spielte mit den kargen Sträuchern und zerrte manchmal an den Büschen. Hin und wieder wurde uns ein Blick auf das offene Meer erlaubt.
    Es sah aus wie eine dritte Welt, die zur Erde und dann zum Himmel gehörte. Gewaltig und weit.
    Wellen, die auf einer langen Dünung tanzten, wobei die Gischt aussah wie die hellen Flügel von geisterhaften Wesen, die auf den Wogen tanzten.
    Es war nicht neblig, sondern sehr klar.
    Weit in der Ferne bewegte sich ein Licht. Es musste zu einem Leuchtturm gehören, der den Weg zur Küste wies.
    Suko saß reglos neben mir. Seine Augen hielt er geschlossen. Ich kannte den Zustand bei ihm. Er gehörte zu den Menschen, die sich praktisch von innen her heilen konnten. Durch Konzentration schaffte er es, gegen die Schmerzen anzukämpfen.
    Noch war das Haus nicht zu sehen, und wir entdeckten auch kein Licht. Nur die Augen der Scheinwerfer verstreuten die Helligkeit über den Boden und ließen selbst das dürre Gras gespenstisch aussehen.
    »Hätte dieser Kelly geschossen, John?«, fragte Suko plötzlich.
    »Ja, er hätte.«
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Ich begreife es nicht. Ich kann nicht nachvollziehen, was in diesen verdammten Köpfen vor sich geht. Dieser Irrsinn muss doch einmal vorbei sein! Das kommt mir vor wie ein Relikt aus der Steinzeit. Ich jedenfalls komme da nicht mit.«
    »Dito.«
    »Obwohl du Brite bist?«
    »Vielleicht deswegen. Man muss schon verdammt verbohrt sein, um die Vergangenheit nicht sterben zu lassen. Aber das Problem werden wir beide nicht lösen können.«
    Da stimmte mir Suko zu. Ob er noch weiter darüber nachdachte, sagte er mir nicht. Ich war schon froh darüber, dass die Steine allmählich verschwanden und der Boden flacher wurde. So brauchte ich nicht in Kurven zu fahren.
    Cornwall kann ein wunderschönes, romantisches Stück Erde sein. Zumindest im Sommer. Zu dieser Jahreszeit allerdings traf dies nicht zu. Es hatte auch vor kurzem noch geregnet oder vielleicht auch geschneit, jedenfalls waren einige Stellen auf dem Boden recht seifig, doch mir gelang es, den Wagen in der Spur zu halten.
    Ich saß als Fahrer an der rechten Seite, und rechts von mir tauchte auch unser Ziel auf.
    Es war das Haus, ein kantiger Klumpen. Diesen Eindruck machte es auf uns auf den ersten Blick. Es gab auch kein Licht. Weder innen noch außen, zumindest glitt kein Schein durch die Fenster, die wahrscheinlich vorhanden waren.
    Suko beugte sich leicht vor und fragte: »Wie weit willst du heran?«
    »Überhaupt nicht mehr.« Zuerst löschte ich das Licht, fuhr noch ein paar Meter und bremste.
    »Sehr gut!«, lobte Suko.
    Er brachte mich zum Lachen. »Warum sagst du das?«
    »Da können wir uns aus dem Wagen umschauen, ob jemand vorhanden ist, der uns gefährlich wird.«
    Zu entdecken gab es für uns nichts. Zumindest niemand, der sich bewegte. Aber Suko, der schärfer sah als ich, machte eine Entdeckung. Er deutete an mir vorbei und wies mich an, mich auf eine bestimmte Stelle rechts neben dem Haus zu konzentrieren.
    »Okay, was ist dort?«
    »Da steht ein Fahrzeug.«
    Er konnte Recht haben. Ich sah den Umriss ebenfalls, hatte ihn aber eher für einen großen Stein oder einen Felsbrocken gehalten.
    »Das ist nicht einmal ein kleiner Wagen«, klärte mich Suko auf. »Wie ich sehe, passen dort sechs Personen hinein. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um einen Van handelt.«
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass unsere vier Zombies mittlerweile eingetroffen sind.«
    »Und ob. Stört dich das Verhältnis?«
    Ich lachte leise. »Vier gegen zwei? Nein, keine Sorge.« Ich schaltete die Innenbeleuchtung aus.
    Losgeschnallt hatten wir uns schon. Langsam drückten wir die Türen auf und schwangen uns aus dem Rover.
    Im Schutz des Autos hatten wir den Wind kaum bemerkt. Nur hin und wieder ein leises Fauchen, nun aber hieben die ersten Böen gegen unsere Gesichter. Da Rauschen des Meeres und das Schlagen der Wassermassen gegen die Klippen hörten wir wie ein fernes Grollen, das nie ein Ende fand.
    Es roch kühl. Die Luft schmeckte nach Salz, und sie fuhr frisch in unsere Gesichter.
    Das Haus und auch das Auto standen nicht zu weit weg. Wenn jemand vom Haus her zum Wagen gelaufen wäre, hätten wir es sofort gesehen, doch in dieser Richtung tat sich nichts. Es

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