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1149 - Begraben, aber nicht vergessen

1149 - Begraben, aber nicht vergessen

Titel: 1149 - Begraben, aber nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zombies?«
    Ich lachte scharf. »Wünsch dir das nicht. Ich glaube auch nicht daran, obwohl ich inzwischen nichts mehr ausschließe.«
    Noch war das Objekt auf dem Wasser nur ein Schatten, kaum heller als das Wasser. Aber es sah oberhalb etwas gebläht aus, so dass dieser große Teil durchaus von einem Segel stammen konnte.
    Dieser Meinung war auch Karina. »Ein Segelboot«, flüsterte sie mir zu. »Das ist ein Hammer!«
    Der Wind fuhr in das Segel hinein und trieb es dem Ufer entgegen. Vor dem Bug sahen wir den hellen Gischtstreifen, aber noch entdeckten wir keinen Menschen an Bord. Wenn das Boot weiterhin die Richtung beibehielt, würde es bald mit dem Kiel über den Boden scheuern.
    Leider erfüllte sich mein Wunsch nicht. Plötzlich sahen wir auch die Bewegungen an Bord. Und das waren bestimmt keine Zombies, sondern Menschen, die genau wussten, welche Schritte sie zu gehen hatten. Das Segel bewegte sich schwerfällig, so dass das Boot eine andere Richtung erhielt.
    Jetzt segelte es parallel zum Ufer.
    Es gab kein Licht an Bord. Die Personen arbeiteten in der tiefen Dunkelheit. Wir hörten auch keine Geräusche, aber wir sahen jetzt, dass die Gestalten nicht normal gekleidet waren. Wenn mich nicht alles täuschte, dann mussten es Menschen sein, die mit langen Kutten bekleidet waren, und wir kamen sofort die Mönche von der Klosterinsel in den Sinn.
    Karina sprach aus, was ich dachte. »Verdammt, kommt doch näher!«, flüsterte sie dann.
    Es blieb beim Wunsch. Sie segelten an uns vorbei. Drei Kuttenträger hielten sich an Bord auf. Keiner von ihnen gab mit einer Geste zu verstehen, dass er uns gesehen hatte. Wie ein rauschender Schatten glitt das Boot an uns vorbei. Wir hatten nicht einmal die Gesichter der Menschen sehen können.
    Allmählich verschwand das Boot vor unseren Augen und wurde von der Dunkelheit über dem Wasser verschluckt.
    Neben mir atmete Karina tief aus und schüttelte den Kopf. »Verstehst du das, John?«
    »Nein.«
    »Ich meine, dass es trotzdem eine Botschaft war. Sie haben sich uns gezeigt, wer immer sie auch gewesen sein mögen. Wir sollen Bescheid wissen, dass sie da sind.«
    »Davon gehe ich auch aus.«
    »Aber warum? Wollen Sie uns locken? Wollen sie, dass wir sie auf der Insel besuchen? Immer vorausgesetzt, dass wir es mit den Mönchen zu tun haben?«
    »Das muss nicht sein.«
    »Was haben sie dann vor?«
    Ich räusperte mich. »Du kannst mich auslachen, aber sie erinnerten mich an Fischer, die in der Nacht ihre Beute fangen wollen.«
    »Zombies vielleicht?«
    »Ja, kann auch sein.«
    Karina ärgerte sich. »Das wird immer komplizierter. Jetzt bin ich froh, nicht allein hier zu stehen. Wenn ich jetzt ein Boot hätte, würde ich ihnen glatt folgen.«
    »Ich auch.«
    »Fischer!« Sie lachte so laut, dass es bis über das Wasser hallte. »Fischer, die sich die lebenden Leichen aus der Tiefe des Sees holen und sie dann an den Stellen über Bord werfen, wo sie sicher sein können, dass sie auch ans Ufer getrieben werden. Ist das so etwas wie eine Lösung, mit der du dich anfreunden könntest?«
    »Mir ist in diesem Fall jede Theorie recht. Aber das wird es nicht sein, glaube ich.«
    Das Boot war verschwunden. Ich wünschte es mir zurück, und zwar so nahe, dass ich an Bord gehen konnte, doch der Gefallen wurde mir nicht getan.
    Karina Grischin zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob es etwas bringt, wenn wir hier noch länger stehen und warten. Da wird nichts passieren, denke ich.«
    »Kannst du denn schlafen?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und hakte sich bei mir unter. »Aber in der Hütte ist es wärmer. Komm, ich bezweifle, dass wir hier am Ufer noch eine Überraschung erleben.«
    Die Russin hatte Recht. Es hatte wirklich keinen Sinn, wenn wir hier standen und über das Wasser starrten. Wir waren nicht diejenigen, die hier das Sagen hatten. Es gab eine andere Seite, die alle Fäden in den Händen hielt.
    Karina und ich gingen noch ein paar Meter am Wasser entlang, bevor wir uns abwandten. Auf der höher gelegenen Ebene setzten wir unseren Weg fort, und auch von dieser Stelle aus war das Segelboot nicht mehr zu sehen. Ich ging davon aus, dass es in einem Zusammenhang mit dem- Kloster, den darin lebenden Mönchen und auch den Zombies stand. Wenn ich ganz kühn dachte, dann konnte ich mir auch vorstellen, dass die Mönche so etwas wie Zombie-Fischer waren.
    Im Haus hatte Kuzow das Licht seiner beiden Ölleuchten nicht gelöscht. Der warme Schein malte sich hinter den Scheiben

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