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1149 - Begraben, aber nicht vergessen

1149 - Begraben, aber nicht vergessen

Titel: 1149 - Begraben, aber nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mich der Tür näherte, vernahm ich wieder das Kratzgeräusch. Vor der Tür blieb ich stehen.
    Es war ungefähr in Hüft- oder Brusthöhe aufgeklungen, und das leise Heulen oder Jammern war ebenfalls nicht zu überhören.
    Ein Tier? Oder jaulte so ein Zombie?
    Da war ich mir nicht sicher. Allerdings befand ich mich in einem Land, in dem auch Wölfe lebten.
    Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie nachts, wenn sie Hunger hatten, durch die verstreut liegenden Dörfer schlichen.
    Ich wartete noch eine Weile, und als sich das Geräusch nicht wiederholte, zog ich die Tür behutsam auf. Durch einen relativ schmalen Spalt warf ich einen ersten Blick nach draußen, ohne allerdings etwas erkennen zu können. Ich sah nur die helle Schneefläche und nichts, was sich darauf bewegte.
    Getäuscht hatte ich mich nicht.
    »Wo willst du hin, John?«
    Karina hatte mir die Frage gestellt. Sie war wach geworden.
    »Ich drehe mal eine Runde.«
    »Ist etwas Besonderes passiert?«
    »Nein«, log ich.
    »Dann muss ich nicht mit.«
    »So ist es. Du kannst liegen bleiben. Schließlich bist du lange genug gefahren.«
    »Okay. Gib aber auf die Zombies Acht, John.« Ihre Stimme klang verschlafen, und schließlich sackte sie ganz weg.
    Ich zog die Tür jetzt weiter auf. Auch jetzt war nichts zu sehen. Der Schnee hatte einen anderen Schimmer bekommen als noch vor wenigen Stunden. Durch den Frost war seine Oberfläche noch härter geworden und hatte jetzt eine Eisfläche gebildet.
    Durch den Spalt drückte ich mich nach draußen und schaute mich zuerst um. Da war nichts zu sehen, nur zu spüren. Das lag an der Kälte, die wesentlich intensiver geworden war. Wie eine gewaltige Eisplatte drückte sie gegen mich und raubte mir sogar für einen Moment den Atem.
    Ich senkte den Blick. Wenn jemand an der Hütte gewesen war, dann hatte er möglicherweise Spuren hinterlassen. Auf der glatten Fläche war nichts zu sehen.
    Und weiter vorn?
    Zuerst fiel mir nichts auf. Hier mischte sich die Helligkeit des Schnees mit den Schatten der Dunkelheit und schuf ihre eigenen Farben. Ein tiefes Blau oder schwaches Grau, mal ein kräftiges Schwarz, all das lief ineinander und machte diese normale Welt so unwirklich.
    Durch sie lief der Schatten…
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, aber das war es nicht. Es gab den Schatten, der sich in der Nähe des Hauses aufhielt und sich nicht bewegte.
    Obwohl es zwischen uns eine bestimmte Distanz gab, war er doch zu erkennen. Es war kein Mensch, es war auch kein Zombie, es war ein Tier, das aussah wie ein großer Hund, aber keiner war, denn vor mir, davon ging ich aus, hockte ein Wolf.
    Also doch.
    Es gab die Wölfe. Sein Anblick überraschte mich nicht einmal. Ich wusste sein Verhalten nur nicht richtig einzuschätzen. Warum hockte er da und stierte aus seinen kalten, gelblichen Eisaugen zu mir herüber? Das Verhalten sah ich nicht als normal an. Das Tier musste etwas ganz Bestimmtes im Sinn haben.
    Ich näherte mich dem Wolf vorsichtig und mit kleinen Schritten.
    Er ließ mich kommen. Erst als ich die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht hatte, drehte er sich um und lief weg. Dabei sah ich ihn für einen Moment recht gut im Profil, und mir fiel auf, dass er etwas in seine Schnauze geklemmt hatte. Es erinnerte mich im ersten Moment an einen kurzen Stock, aber es war nicht so hart, denn es wippte hin und her. Zu einer genaueren Sicht kam ich nicht, da hatte der Wolf bereits kehrtgemacht und wandte mir sein Hinterteil zu. Er bewegte sich mit seinem leichten Schaukelgang auf das Seeufer zu, als wollte er mich dort ins Wasser locken.
    Hier lag das Ufer höher. Um an das Wasser zu gelangen, hätte ich eine kleine Düne oder Böschung hinabrutschen müssen. Das blieb mir erspart, denn der Wolf stoppte seinen Lauf und senkte den Kopf. Den Gegenstand hielt er noch immer in der Schnauze. Über der Schneefläche war es so hell, dass ich die Bewegung seiner Kiefer wahrnahm, und in der Stille hörte ich auch ein Knirschen.
    Meine Hand lag auf dem Griff der Beretta, als ich das letzte Stück ging. Wenn das Tier angriff, würde ich schneller sein.
    Es dachte gar nicht daran. Ich kam unangefochten näher, und dann stockte mir der Atem, denn ich erkannte, was das Tier zwischen seinen Kiefern festhielt.
    Es war der halbe Arm eines Menschen mit der dazugehörigen Hand!
    ***
    Der Wolf ließ sich nicht stören. Er kaute auf seiner Beute herum, wobei die Hand auf- und abwippte. Dann ließ er die Hand fallen, stemmte ein Pfote darauf, um

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