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1149 - Begraben, aber nicht vergessen

1149 - Begraben, aber nicht vergessen

Titel: 1149 - Begraben, aber nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch alles. Aber ich müsste Wladimir und dich nicht kennen, um zu wissen, dass ihr bereits gewisse Recherchen im Vorfeld durchgeführt habt, um mehr über den See oder diese Gegend hier zu erfahren.«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    »Und? Ist dabei etwas herausgekommen?«
    Karina räusperte sich. »Leider so gut wie nichts. Es ist in der letzten Zeit hier nichts passiert, was man uns zugetragen hat. Das hier ist beinahe wie Sibirien. Eine vergessene Gegend. Ich kenne den Grund für die Veränderung wirklich nicht. Ich gebe zu, dass wir recherchiert haben, aber es hat in der letzten Zeit keine Vorfälle gegeben, die gemeldet worden wären. Wenn du in diese Richtung denkst, muss ich dich leider enttäuschen.«
    »Kann sein, dass ihr nicht tiefer gebohrt habt.«
    »Da gebe ich dir Recht.«
    »Und warum nicht?«
    Sie lächelte. »Es lag an der Zeit. Außerdem werden wir es herausfinden, sollte tatsächlich etwas in diese Richtung hin stattgefunden haben.«
    »Auf wen setzt du da?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    Ich schaute über die dunkle Wasserfläche und sagte nach einer Weile des Nachdenkens: »Mir geht diese Insel einfach nicht aus dem Kopf.«
    »Und das Kloster, wie?«
    »So ist es.«
    »Hast du dir schon überlegt, John, wie lange du hier am Ufer stehen bleiben willst?«
    Ich drehte mich um. »Habe ich nicht. Wo sollen wir schlafen?«
    »In Kuzows Haus. Er hat genügend Decken und Felle. Wir können uns auf den Boden legen und erst mal abwarten, ob etwas passiert.«
    »In dieser Nacht nicht mehr. Ich nehme an, dass uns der See nichts mehr vor die Füße spuckt. Es waren die ersten und auch die letzten lebenden Leichen in dieser Nacht. Das glaube ich zumindest. Aber wenn ich jetzt einen Wunsch frei hätte, dann würde ich gern in die Tiefe tauchen und mich dort umschauen.«
    »Das kannst du doch!«
    »Klar. Bei diesen Temperaturen.«
    »Mal im Ernst, John, was erhoffst du dir davon, wenn du es wirklich tun würdest?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir auch nicht genau sagen, Karina. Ich möchte nur gern wissen, woher sie kommen. Was dort in der Tiefe lauert. Gibt es da vielleicht eine Zombie-Zentrale, die diese verdammten Monster entlässt? Ein großer Friedhof? Eine versunkene Stadt? Ist es hier einmal zu einer Katastrophe gekommen, die dann in Vergessenheit geriet oder an die sich bewusst niemand mehr erinnern will?«
    »Wie bei Atlantis, John?«
    »Das weiß ich alles nicht. Wobei ich dich wieder fragen muss, ob du nachgeforscht hast.«
    »Es gab keine Unterlagen.«
    »Also hast du es getan?«
    »Nicht nur ich. Auch Wladimir. Wir sind ja von den gleichen Voraussetzungen ausgegangen. Wir dachten, dass vor langer Zeit etwas passiert sein muss, das die Gesetze hier auf den Kopf gestellt hat. Irgendein Ereignis, das Menschen zu Zombies machte.« Sie zuckte die Achseln. »Leider haben wir nichts dergleichen gefunden. Tut mir leid, aber damit müssen wir leben, obwohl ich davon überzeugt bin, dass ein derartiges Ereignis stattgefunden hat.«
    Ich blickte wieder über den See. Eine Insel war nicht zu erkennen. Nur der Wasserteppich, der aufund niederwogte. »Da sind die Mönche wohl unsere letzte Hoffnung.«
    »Selbst von denen haben wir nichts gewusst. Da gab es keine Unterlagen. Hier hat sich ein Leben außerhalb des Machtapparates des Staates entwickeln können. Ich weiß nicht einmal, ob alle Menschen hier genau darüber informiert sind, was tatsächlich mit der ehemaligen UDSSR geschah.«
    Dagegen konnte ich nichts sagen. Karina Grischin kannte das Land besser als ich.
    Obwohl wir recht dick angezogen waren, spürten wir die Kälte, die durch die Füße kroch und sich im Körper ausbreitete. Ich trat einige Male hart auf, und Karina verhielt sich ebenso.
    »John«, sagte Karina auf einmal leise und riss mich aus meinen Gedanken. »Ich glaube, da ist etwas.«
    »Wo?«
    »Auf dem Wasser.«
    Zuerst dachte ich, sie wollte mich auf den Arm nehmen, aber ihr Gesicht blieb ernst, und sie starrte über die Wasserfläche hinweg. Sie hob langsam ihren linken Arm und wies in eine bestimmte Richtung.
    Zuerst entdeckte ich dort nichts. Nur das dunkle Wasser, das sich in Wellen bewegte und an manchen Stellen von gläsernen Kämmen begleitet wurde. Es gab Höhen und Täler, und es malte sich tatsächlich ein Schatten oder Gegenstand auf dem dunklen Wasser ab. Er blieb nicht ruhig. Er schwang hin und her, auf und nieder.
    »Das ist ein Boot«, flüsterte Karina.
    »Nehme ich auch an.«
    »Besetzt mit

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