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1149 - Begraben, aber nicht vergessen

1149 - Begraben, aber nicht vergessen

Titel: 1149 - Begraben, aber nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus, als wir uns verabschiedeten. Karina hatte ihm noch einmal eingeschärft, seinen Job nicht aufzugeben und auch weiterhin auf Zombies zu warten. Er versprach, seiner Aufgabe nachzukommen.
    Einige Männer halfen mit, das Boot in tieferes Gewässer zu schieben. Der Motor war noch warm. Er lief recht schnell rund, und so konnten wir zu unserer Reise starten.
    Es war windstill. Ich hatte das Gefühl, in die Unendlichkeit eines Spiegels hinein zu fahren, so glatt lag die Wasserfläche vor mir.
    Karina hockte vor mir auf der Sitzbank, eingehüllt in ihre dicke Kleidung. Sie lächelte mich knapp an, wenn sich unsere Blicke trafen, aber sie sprach so gut wie nichts. Auf ihrem Kopf saß die Mütze aus Fell. Ich besaß keine. Dafür hatte ich mir eine dicke Strickpudelmütze über den Kopf gestreift.
    »Denkst du an die Leichen?«, fragte ich.
    »Leichen?«
    »Na ja, du weißt schon.«
    Karina schaute auf das Wasser. Sie zuckte mit den Schultern. »Im Moment ist es noch schwer vorstellbar für mich, dass der See plötzlich Zombies ausspeit. Kuzow hat davon gesprochen und es auch erlebt, dass sie ans Ufer rollen. Wenn ich auf das Wasser schaue, sehe ich es ruhig. Man weiß nur nicht, welche Kräfte da unten lauern.«
    Da hatte sie wohl Recht. »Hast du denn noch mehr über das Kloster erfahren?«
    »Kaum etwas.« Sie hob kurz die Schultern. »Die ungewöhnlichen Apostel scheinen wohl nicht eben beliebt zu sein. Aber«, sie lächelte plötzlich, »wir müssen bei Karel Kuzow wohl Eindruck hinterlassen haben, gepaart mit Dankbarkeit.«
    »Wieso das?«
    Karina griff unter ihre Jacke und holte das Kreuz des Mannes hervor. »Hier, das hat er uns überlassen. Ohne uns wäre er nicht mehr am Leben, hat er gesagt.«
    »Nobel.«
    Sie schaute das Kreuz an. »Ja, kann man wohl sagen. Ich denke, dass dieses Kreuz so etwas wie ein Türöffner für uns ist. Er hat sich nicht sehr deutlich ausgedrückt. Wenn ich ihn allerdings richtig verstanden habe, dann muss sich das Kreuz mal im Besitz der Mönche aus dem Kloster befunden haben.«
    »Wie ist Kuzow daran gekommen?«
    »Das hat er mir leider nicht gesagt. Ich habe ihn auch nicht mehr danach gefragt.«
    Bisher wussten wir recht wenig. Es gab die Toten, die nicht tot waren und aus der Tiefe des großen Sees an Land geschwemmt wurden. Dann gab es die geheimnisvolle Insel im See, auf der sich das Kloster der Mönche befand, die sich die Dunklen Apostel nannten. Waren sie schlecht, waren sie auf der Seite des Guten? Gehörte ihnen das Kreuz tatsächlich? Oder hatte uns Karel das nur einfach so gesagt, um uns zu beruhigen?
    Mich beschäftigte zudem die Frage, woher die lebenden Leichen kamen. Dass sie aus der Tiefe des Sees in die Höhe gespült wurden, war mir einfach zu billig. Sie waren begraben, aber nicht vergessen, denn jemand wollte, dass sie sich den Lebenden zeigten.
    Wir fuhren nicht schnell. Es gab keine Bugwelle, die hochschäumte, aber wir kamen recht gut voran. Als ich mich einmal umdrehte, war das Ufer nur als entfernter Streifen zu sehen.
    Vor uns lag noch immer die Leere des Wassers. Die Insel, so hatte Karina erfahren, lag zwar im See, aber nicht unbedingt in seiner Mitte. Wir konnten von ihr das Ufer sehen, so jedenfalls hatte es Kuzow meiner Begleiterin gesagt. Deshalb gab Karina auch den Kurs vor. Wir fuhren so, dass wir das Westufer im Auge behalten konnten.
    »Ich frage mich«, sagte Karina, als sie sich erhob und Halt an einer der Stangen fand, »ob die lebenden Leichen in einem Zusammenhang mit den Dunklen Aposteln stehen. Wenn ja, dann müssen sie auf ihrer Insel einem Teufelswerk frönen.«
    »Damit rechne ich auch.«
    »Und wir sind allein, John.«
    Ich sah sie an. »Sind wir das nicht immer?«
    Sie lachte etwas humorlos. »Ja, auf eine gewisse Art und Weise hast du Recht. Menschen wie wir stehen eigentlich immer auf dem verlorenen Posten.« Sie winkte ab. »Egal, das kriegen wir auch hin.«
    Nur wenige Vögel begleiteten unseren Weg. Die Einsamkeit hätte auf dem Meer auch nicht anders sein können. Nur gab es da höhere Wellen. Wir richteten unsere Blicke immer wieder in Richtung Westen und Süden, um zumindest den Ansatz des Ziels zu entdecken. Noch malte sich nichts von der Wasserfläche ab, bis auf einen grauen Pilz. So sah er aus, und wahrscheinlich war es eine Nebelbank. Sie lag zwar im See, doch näher zum Ufer hin.
    Karina hatte sie ebenfalls gesehen. Sie hob den Arm und wies hin. »Das ist es«, sagte sie mit einer Bestimmtheit, als hätte sie das Kloster

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