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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich auch nicht ändern, wenn du ihn anfährst."
    Jotho Manahe grinste unsicher und verzichtete auf weitere Bemerkungen. Er erfaßte, daß die Nerven Simones allzu angespannt und zusätzlichen Belastungen nicht mehr gewachsen waren. Es mußte zu ernsthaften Auseinandersetzungen und zu einem Bruch ihrer Gemeinschaft kommen, wenn er weiterredete.
    Im Grunde genommen suchte er nur ein wenig Anerkennung. Er fühlte sich der jungen Frau unterlegen und hatte sein Können gern irgendwie bewiesen. Doch dazu hatte er bisher keine Gelegenheit gehabt.
    „Das Programm", sagte sie atemlos. „Das muß das Programm sein, das Eldrydd gemeint hat."
    Sie kniete sich hin, um besser sehen zu können.
    „Der Symbiont. Der Terasymbiont. Natürlich. Er ist aus Billionen mikroskopisch kleiner Plasmawesen zusammengesetzt", sagte sie. „Das wissen wir bereits. Das kann jeder sehen. Aber da ist noch mehr. Wartet mal."
    Sie tippte einige Tasten.
    „Jetzt kommen interessantere Informationen." Simone Keim wurde plötzlich blaß.
    „Moment mal, hier steht, daß die Symbionten zwar getrennt voneinander leben, aber dennoch gemeinsame Regungen haben können, wenn sie in Wirtskörpern leben."
    „Was ist daran so erschreckend?" fragte Manahe. „Daß sie in Wirtskörper leben können? Das wissen wir doch. Das sagt doch schon der Name."
    „Kann man eigentlich auch vernünftig mit dir reden?" fragte sie.
    „Das kommt darauf an. Was steht da noch auf dem Monitor?"
    Valdecci stöhnte auf.
    „Nein", ächzte er. „Das darf nicht wahr sein."
    Er fuhr zurück, drehte sich um und blickte mit geweiteten Augen auf das Becken mit dem Terasymbionten.
    „Was ist los?" forschte Manahe.
    „Hier steht es", stammelte Simone. „Diese Terasymbionten haben sich im Blut der 100.000 Gefangenen als rote Blutkörperchen getarnt und erfüllen auch deren Funktionen."
    Sie sank zurück. Ihre Lippen zuckten.
    „Weißt du, was das bedeutet?" fragte Valdecci keuchend. Er packte Manahe an der Schulter und riß ihn herum, so als habe dieser Schuld an dem, was geschehen war. „100.000 Gefangene! Das sind wir! Dieses Teufelszeug befindet sich in unseren Adern.
    Sie haben es uns injiziert."
    „Nein!"
    „Nebenbei aber erzeugen die Terasymbionten eine Droge, die sie mit Sauerstoff zusammen an die Gehirnzellen ihrer Wirte abgeben", las Simone Keim mit tonloser Stimme weiter. „Es handelt sich um eine echte Gehirnwäschedroge, denn sie verändert die Weltanschauung und den Willen der Gefangenen total. Im Sinn der Armadaschmiede und nach Ablauf einer gewissen Zeit. Die Angaben werden hier sehr ungenau."
    Sie konnte nicht mehr sprechen. Sie sank auf den Boden, preßte die Hände vor das Gesicht und verharrte minutenlang in dieser Stellung. Auch Valdecci und Jotho Manahe schwiegen. Das Entsetzen lahmte ihre Zungen.
    Simone erwies sich schließlich als die Stärkste von ihnen. Sie fing sich als erste wieder.
    „Da steht noch mehr", erklärte sie.
    „Wir müssen es wissen. Ich lese es euch vor."
    „Mir reicht es", erwiderte Manahe mühsam. „Schlimmer kann es nicht mehr kommen."
    Sie ging kommentarlos über seine Bitte hinweg, ihn mit weiteren Schreckensmeldungen zu verschonen, und las: „Die Gefangenen werden im letzten Stadium der Drogenbeeinflussung die Fähigkeit erhalten, zu einem Überorganismus zu verschmelzen. Dieser Überorganismus wird mit seinen mentalen Impulsen dem todkranken Ordoban den Todesstoß versetzen. Danach wird der Überorganismus die Nachfolge Ordobans antreten und die Endlose Armada nach dem Willen und den Weisungen der Armadaschmiede führen. Das alles wird unter dem Deckmantel einer Gesundung Ordobans geschehen, so daß die Armadavölker glauben werden, daß sie von dem nun wieder gesunden Ordoban regiert werden."
    Simone blickte Valdecci und Manahe an.
    Die beiden Männer waren blaß geworden. Sie standen unter einem Schock und waren nicht fähig, irgend etwas zu sagen.
    Die junge Frau wußte, was sie dachten und empfanden. Sie selbst fragte sich auch, was die Terasymbionten bereits in ihrem Blut bewirkt hatten, und wie sehr sie durch sie verändert worden war.
     
    7.
     
    Nachor von dem Loolandre war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren, als er sah, wie das silberne Raumschiff explodierte. Doch er fing sich schnell wieder.
    „Diese Narren", sagte er. „Sie haben sich für nichts geopfert. Was auch immer geschehen wäre, sie hätten nichts damit zu tun gehabt."
    „Und jetzt?" fragte Porres. „Müssen wir den Plan aufgeben?"
    „Warum?"

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