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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vom Findling zu lösen. Ich drehte die Kette und brachte damit den Dämonendiskus zum Rotieren.
    Schon beim ersten Kontakt schnitt die milchig-silbrige Diskusscheibe die Schliere durch, und sie löste sich auf. Die anderen Schlieren wagten nicht, mich gleichfalls zu attackieren. Sie krochen zur Seite, entfernten sich nach oben, und der Stein wölbte mir seinen ungeschützten Bauch entgegen. Ich hakte den Diskus los.
    Sobald die Verbindung mit der Kette nicht mehr bestand, wuchs der Diskus um das Dreifache. Ich streifte mir die Kette über den Kopf und setzte die Scheibe mit der Flachseite senkrecht an den Stein.
    Ich durchtrennte das violette Licht vertikal. Der Stein klaffte auf. Es war so, als hätte ich den Reißverschluß eines violetten Schlafsacks nach unten gezogen, und nun fiel aus diesem »Schlafsack« ein Mann in Trance.
    Ich erkannte in ihm unschwer Rian X. Goddard - obwohl ich ihm noch nie begegnet war. Aber ich besaß ein dreizehn Jahre altes Foto von ihm, und er hatte sich nur unwesentlich verändert, Ich fing ihn auf. Hinter ihm fiel das violette Leuchten in sich zusammen. Es löste sich auf. Atax’ Kraft existierte nicht mehr. Ich preßte Goddard die Diskusscheibe gegen die Stirn und vernahm ein pfeifendes Peitschen. Etwas, das ich nicht sehen konnte, schnellte davon, ließ von Goddard ab, gab seinen Geist frei.
    Der Mann kam zu sich und schaute mich verwirrt an.
    Im selben Moment gellte Gloria Sheenes Warnschrei auf!
    ***
    Ich stieß Goddard sicherheitshalber nieder, duckte mich und fuhr herum.
    Eine transparente Gestalt!
    Sie hatte einen in violettes Licht gehüllten Speer geschleudert!
    Atax, die Seele des Teufels!
    Beim Häuptling der Iaviros hatte der Dämon damit mehr Erfolg gehabt. Mich verfehlte der Speer, weil ich ohne Verzögerung reagiert hatte. Und ich hatte mich nicht nur darauf beschränkt. Eine solche Gelegnheit, Atax vernichtend zu treffen, konnte ich mir nicht entgehen lassen.
    Ich nützte den Schwung der rasanten Drehung und schickte den Diskus auf die Reise. Die Scheibe schnitt auf den Geschlechtslosen zu. Jetzt war er in Bedrängnis!
    Mein Atem stockte, während ich gespannt den Flug des Dämonendiskus verfolgte. Die Scheibe besaß genug Kraft, um Atax zu vernichten. Ich mußte den Dämon treffen, dann war er erledigt.
    Meine Reaktion auf seine Attacke schien ihn Verblüfft zu haben, und nun wirkte er konfus. Er wußte, wie stark mein Diskus war und daß er sich davor in Sicherheit bringen mußte.
    Aber würde er es noch schaffen?
    Er zuckte im allerletzten Moment zur Seite, und der Diskus verfehlte ihn um Haaresbreite. Der Abstand zwischen ihm und der Scheibe konnte wirklich nur hauchdünn gewesen sein.
    Der Diskus raste weiter und zerstörte das Flammentor, vor dem Atax gestanden hatte. Krachend stürzte das Feuer in sich zusammen und erlosch.
    Atax aber blieb nicht stehen. Er verschwand in Gedankenschnelle zwischen den Bäumen.
    Ich hob die Hand, und der Dämonendiskus schwebte langsam zu mir zurück.
    War das die letzte Runde in diesem kräfteraubenden und nervenzerfetzenden Kampf gewesen? Ich hoffte es.
    ***
    Es sah aus, als würde sich Atax geschlagen geben, aber er hatte noch ein wertvolles, gefährliches Eisen im Feuer: Mr. Silver. Erstmals sollte der Ex-Dämon zeigen, wo er stand. Zum erstenmal sollte dieses »Ex« keine Berechtigung mehr haben.
    Erstmals sollte Mr. Silver auf der anderen, der schwarzen Seite kämpfen - und noch dazu gegen seinen besten Freund, den Dämonenhasser Tony Ballard!
    Dieser Kampf - und Mr. Silvers Sieg, an dem Atax nicht zweifelte - würde eine neue Ära einleiten. Mr. Silver war kein Hindernis mehr für die Hölle, sondern eine Stütze, und Tony Ballard würde es in Kürze nicht mehr geben.
    Hier, im brasilianischen Urwald, wurde in diesem Augenblick Geschichte geschrieben! Es würde in den Dimensionen des Schreckens rasch die Runde machen, daß Atax, die Seele des Teufels, gleich zwei gefährliche Feinde der Hölle auf einmal ausgeschaltet hatte.
    Das würde sein Ansehen mächtig aufpolieren, und Dämonen, die bisher nichts von ihm wissen wollten, würden sich wie Speichellecker um ihn scharen.
    Er würde sich ihrer bedienen, wie er sich jetzt Mr. Silvers bediente, um seine Ziele zu verfolgen. Vieles würde geschehen, nachdem dieser wichtige Kampf ausgetragen war.
    Beim Höllentor hatte sich Phorkys nicht gezeigt, aber er war in der Nähe gewesen und hatte gesehen, was geschehen war. »Ballard ist ein unerschrockener Kämpfer«, knurrte der

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