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116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Innenraum. Die burschikose, kräftige Frau erinnerte
sich genau daran, den Teddy hinter der Theke liegen gesehen zu haben.
Automatisch bückte sie sich danach, als sie hinter der Theke einen Arm des
Teddybären vorragen sah. Im nächsten Moment fuhr sie zusammen und starrte
erschrocken auf ihre Hand. Sie hielt - nur den Arm zwischen ihren Fingern!
    Jane Drawder
schluckte und beugte sich nach vorn. Der Teddy lag an der Stelle, an der sie
ihn zuletzt bemerkt hatte. Aber-wie sah er jetzt aus! In den letzten beiden
Stunden hatte sich eine unerklärliche Verwandlung vollzogen. Während ihrer
Abwesenheit schienen unsichtbare Hände den Teddy vollkommen zerpflückt zu
haben. Sein Kopf lag einen halben Meter vom Rumpf entfernt, der aussah, als
wäre er in den Reißwolf geraten. Beine und Arme waren abgetrennt und
aufgeschlitzt, so dass die Holzwolle auf dem Boden hinter der Theke verstreut
lag. Jane Drawder war eine Frau, die nichts so leicht aus der Fassung brachte.
Aber was sie hier erlebte, kam dem Schock gleich, den sie vor zwei Stunden
überstanden hatte. Sie merkte, wie sich ihre Kopfhaut zusammenzog. Der Anblick
des mit brutaler Gewalt zerrissenen Teddys ließ sie frösteln. Wer hatte das
getan?
    Jenny? Sie
war ihr erster Gedanke ...
    Aber das
konnte nicht sein! Jane Drawder entsann sich genau daran, dass Jennifer
überhastet den Kassenraum verlassen hatte, ohne nach ihrem Teddy zu greifen.
Auch die beiden Polizisten hatten sich nicht dafür interessiert, ebenso wenig
der verwundete Gangster. Larry Brent und Iwan Kunaritschew hatten den Teddy
auch nicht angerührt. Jane Drawder ließ die entscheidenden Minuten nach dem
Eintreffen der Polizei noch mal vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Sie
selbst hatte die Tür zum Kassenraum verschlossen und den Teddy unbeachtet
zurückgelassen. Was hatte sich während ihrer Abwesenheit in dem schummrigen
Raum abgespielt? Die verrücktesten Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Konnte
es sein, dass sich jemand hier im Raum versteckt gehalten hatte und dann ...
    Sie ärgerte
sich über ihre eigenen unsinnigen Überlegungen. In der Tankstelle und den
Nebengebäuden gab es Mäuse, und es sah ganz so aus, als hätten sich Nager über
den Teddy hergemacht. Aber in der Kürze der Zeit war ein Zerfressen von diesen
Ausmaßen unmöglich! Jane Drawder kam sich in dem halbdunklen Raum plötzlich
verlassen und bedroht vor. Sie machte auf dem Absatz kehrt, um zum
Lichtschalter zu gehen und ihn zu betätigen. Aber dazu kam sie nicht mehr. Sie
sah, dass sich die Holzwolle auf dem Boden plötzlich bewegte. Jane Drawder war
neugierig und erschrocken zur gleichen Zeit. Wie unter fremdem Zwang ging sie
in die Hocke, um sich das Gewimmel näher anzusehen. Instinktiv fühlte sie, dass
eine Gefahr, dass etwas Grauenhaftes hier lauerte, aber sie brachte es nicht
fertig, sich umzudrehen und davonzulaufen oder Hilfe zu rufen. Es schien, als
stünde sie unter einem Bann, als würde sie das Unsichtbare, das auch schon ihre
Tochter Jennifer gefühlt hatte, völlig kontrollieren. Noch während sie auf die
Holzwolle und das Sägemehl starrte, nahm sie eine andere Bewegung wahr und
hörte eine Stimme.
    „Ich freue
mich, dass du gekommen bist“, raunte es. „So bin ich wenigstens nicht allein
... ich hasse das Dunkle ...“
    In Jane
Drawders Herz schien sich eine eisige Hand zu krallen. Der Teddybär! Er -
sprach zu ihr!
     
    ●
     
    Eine Meile
von der Forschungsstation entfernt setzte Larry Brent zur Landung an. Das
kleine Flugzeug fiel schnell aber sanft abwärts. Wenige Minuten später war es
wieder ein schnittiges Auto, das die letzte Etappe auf der abzweigenden Straße
fuhr, die direkt zu dem Gelände führte. Die großen, flachen Kuppelgebäude waren
hell erleuchtet. Daneben und dahinter breiteten sich niedrige Nebengebäude aus.
Die Umgebung wirkte trist und verlassen. Die öde Landschaft, die sich vor und
hinter der Umzäunung des wissenschaftlichen Geländes ausdehnte, erinnerte ein
wenig an die Trostlosigkeit des Mondes. Im Hintergrund war ein hoher
Schornstein zu sehen. Die Forschungsstätte verfügte über ein eigenes kleines
Kraftwerk und war damit unabhängig von der allgemeinen Energieversorgung.
Hinter einigen Fenstern war Lichtschein zu erkennen. Das Gelände war von vier
Meter hohem Maschendrahtzaun umgeben. Außergewöhnliche Bewachungs- oder
Sicherheitsmaßnahmen gab es nicht. Dies war hier auch nicht notwendig.
Schließlich wurden keine geheimen militärischen Forschungen betrieben,

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