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116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nie zu dir gesprochen ... Das hast du doch alles nur - gespielt.
Und du wirst genauso weiterspielen können ..."
    „Ich habe
seine Stimme gehört.“ Das Mädchen atmete schnell, und Schweiß bedeckte sein
weißes, rundes Gesicht. „Nur ich allein ..."
    „Das hast du
dir bloß eingebildet, Jenny.“
    „Nein! “ Sie
wich zurück, als ihre Mutter mit dem Finger in das Einschussloch bohrte, um die
Kugel herauszupulen. „Du glaubst mir nicht, weil du nicht weißt, was er mir
alles gesagt und erzählt hat...“
    Wie in Trance
wich sie an die Wand zurück und hatte die Augen weit aufgerissen. Ihr Atem ging
stoßweise.
    „Du hast es
mir nie erzählt, Jenny.“ Jane Drawder bemühte sich, ruhig und gefasst zu
bleiben. Das war schwer. Jennifers Verhalten verwirrte und ängstigte sie. So
hatte sie ihre Tochter noch nie erlebt.
    „Weil es nur
mich angeht!“, schrie das Mädchen seine Mutter an. Jane Drawder ging auf ihre
Tochter zu. Das alles spielte sich in einem Hinterzimmer des Kassenraumes ab,
der als Aufenthaltsraum wohnlich eingerichtet war. Hier warteten Jane und
Jennifer Drawder die Ankunft des Arztes ab. Draußen im Kassenraum hielten sich
die Polizisten und die beiden Männer auf, die den Geldräuber verfolgt hatten.
Die Blutung bei dem Schussverletzten war gestillt. Der Mann hatte inzwischen
ein volles Geständnis abgelegt. Es ging ihm nicht gut. Die Blutung war doch
stark gewesen und hatte ihn geschwächt. Larry und Iwan, die nicht mehr
gebraucht wurden, suchten das Steak-Restaurant auf. Nach dem Zwischenfall, der
sie alle - auch Geoffrey, den Besitzer und Koch - aufgeschreckt hatte, war
wieder Ruhe eingekehrt. Die Gangster waren festgenommen. Sorgen bereitete nur
noch der Zustand der kleinen Jenny, die sich einfach nicht beruhigen ließ. Es
war höchste Zeit, dass der Arzt kam und ihr eine Beruhigungsspritze gab. Wenn
die Zehnjährige eingeschlafen war, kam sie von den Gedanken Weg, die sie
offensichtlich quälten. Und morgen früh, wenn sie dann erwachte, würde sie
alles vergessen haben und vielleicht sogar daran glauben, dass alles nur ein
böser Traum war ...
    Aber so
einfach ließ sich die Sache nicht aus der Welt schaffen. Larry und Iwan wurden
auf halbem Weg zum Restaurant plötzlich durch schnelle Schritte und Jane
Drawders Rufen aufgeschreckt. Die Freunde warfen ihre Köpfe herum. Jennifer
Drawder rannte über den freien Platz. Ihre Haare flogen, und sie war völlig
aufgelöst. Hinter ihr her jagte die Mutter und rief ihr zu, stehen zu bleiben.
Aber das Mädchen dachte nicht daran. Wie von Furien gehetzt lief es auf das
Haus zu, in dem sich die Gastwirtschaft, die Wohnung der Drawders und einige
Fremdenzimmer befanden. Das Haus war einstöckig und durch einen Anbau erst
kürzlich erweitert worden. Jennifer Drawder schlug einen großen Bogen um die
beiden Agenten. Ihr Blick war starr, als wäre sie nicht Herrin ihres eigenen
Willens, und sie lachte, als würde eine Hexe kichern ...
     
    ●
     
    Es gab nur
zwei Möglichkeiten: entweder sie war aufsässig und empfand Freude an dem
eigenartigen Spiel, das sie hier inszenierte, oder sie wusste nicht, was sie
tat. Das wiederum würde bedeuten, dass die Ereignisse ihren Verstand
durcheinandergebracht hatten. Jennifer riss die Tür zum Restaurant auf, in dem
immer noch das Ehepaar am Tisch in der hintersten Ecke saß. Geoffrey Drawder,
der nach den Schüssen kurzfristig im Kassenraum bei der Tankstelle gewesen war,
hielt sich wieder in der Gastwirtschaft auf. Wie ein aufgescheuchtes Huhn,
hektisch und nervös, mit wehendem Kleid und fliegendem Haar, stürmte seine
Tochter in den Gastraum. Sie durchquerte ihn, ließ sich durch einen scharfen
Zuruf nicht aufhalten und schloss sich im Hinterzimmer ein. Mit Engelszungen
versuchten ihre Eltern, sie daraus hervorzulocken. Vergebens! Jennifer Drawder
behielt ihre befremdliche Ablehnung bei und zog sich in den Schmollwinkel
zurück. Sie gab keine Antwort mehr. Nicht mal ihr hexenhaftes Lachen ließ sie
hören.
    Dr. Merredith
aus Denio traf endlich ein. Nach der Untersuchung des Gangsters stand fest,
dass dieser halb so schlimm verletzt war, als es ursprünglich schien. Die Kugel
hatte eine tiefe Fleischwunde geschlagen und reichlich Blut führende Gefäße
getroffen. Die Verletzung war nicht lebensgefährlich. Durch das rasche
Eingreifen Jane Drawders und den starken Verband, den sie angelegt hatte, war
die ärgste Blutung gestillt. Der Gangster war transportfähig und fuhr in dem
Polizeiwagen mit, in dem auch

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