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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum Opfer fallen? Die Idee, daß wir hier sicher seien, war eine Wunschvorstellung.
    Beim Umherblicken fiel mir auf, daß ich nur eine einzige Armadaflamme sah - außer der, die Perry über dem Kopf schwebte. Sie gehörte Nachor, dem Armadaprinzen. Er hatte sich in eine Ecke zurückgezogen, wo er niemand im Weg war, und winkte mir zu, als er meinen Blick bemerkte.
    „Wo sind die Cygriden?" fragte ich.
    „In ihrem Quartier", antwortete Perry. „Jercygehl An wollte bei seinen Leuten sein."
    „Gibt es unter ihnen Fälle von Beeinflussung?"
    „Bis jetzt noch nicht. Ich habe An gewarnt. Ich sagte ihm, er solle seine Augen offen halten. Er lachte mich aus. Nach seiner Ansicht ist es ganz unmöglich, daß ein fremdes Wesen mentale Kontrolle über den Träger einer Armadaflamme gewinnt. Nachor ist übrigens derselben Meinung."
    Ich erinnerte mich an die nächtliche Unterhaltung mit dem Armadaprinzen. Auf ihn hatte nicht einmal der allmächtige Ordoban Einfluß ausüben können. Ich wünschte mir, Jercygehl An hätte recht. Zweieinhalbtausend immune Cygriden waren eine Streitmacht, mit der man etwas anfangen konnte.
    Die Sprache kam auf Jen Salik, Carfesch und Alaska Saedelaere.
    „Wir wissen, wo sie sind", erklärte Perry. „Fellmer Lloyd hält ein Auge auf sie. Sobald sie in Gefahr geraten, holen wir sie ab. Einstweilen leisten sie wertvolle Dienste als Späher."
    Wenige Augenblicke später kehrte Ras Tschubai von einem seiner Einsätze zurück. Ich sah ihn in der Nähe der Kommandokonsole materialisieren. Er winkte.
    „Wir sprechen uns später", sagte Perry zu mir.
    Ich sah ihm nach. Die Sterne mochten wissen, wann „später" sein würde.
     
    *
     
    Stunden verstrichen. Die Meldungen, die die Teleporter zurückbrachten, wurden immer eintöniger: Neunzig Prozent der Stammbesatzung waren inzwischen zu Seth-Apophis-Agenten geworden. Sie hielten sämtliche Knotenpunkte des Flaggschiffs besetzt.
    Merkwürdig war, daß es unter ihnen keinen Anführer gab Sie alle unterstanden direkt dem Befehl der fremden Superintelligenz Seth-Apophis ließ denen, die ihr hörig waren, keinen Spielraum.
    Es gab keine nennenswerte Bewegung im Innern des Schiffes mehr. Die Agenten verharrten an ihren Standorten. Sie schienen zu warten - worauf, das wußten sie selbst nicht, sonst hätten die Telepathen es in Erfahrung bringen können. Seth-Apophis bereitete sich auf den entscheidenden Schlag vor. Nach meiner Ansicht war sie dabei, auch die Besatzungen der übrigen zwanzigtausend Schiffe in ihren Bann zu schlagen. Sobald ihr das gelungen war, kam der Gnadenstoß.
    Jen, Alaska und Carfesch waren weiterhin auf ihren Posten. Perry Rhodan hatte sie wissen lassen, daß sie in einer Stunde abgezogen und in die Zentrale gebracht würden, falls bis dahin keine neue Entwicklung eingetreten war. In der Zentrale selbst hatte es bislang keine Fälle von Jetstrahl-Beeinflussung gegeben. Das stimmte mich mißtrauisch.
    Warum sparte Seth-Apophis ausgerechnet diese wichtigste Gruppe aus? Fellmer Lloyd und Gucky nahmen stichprobenweise Überprüfungen der Bewußtseine der Zentralebesatzung vor; zu mehr hatten sie nicht Zeit. Es bestand die Gefahr, daß die, die bereits zu Seth-Apophis-Agenten umgepolt worden waren, ihren Zustand verheimlichten und auf einen Augenblick warteten, an dem sie mit Aussicht auf Erfolg zuschlagen konnten. Aber die beiden Telepathen fanden keinen Hinweis, daß eine solche Entwicklung tatsächlich im Gang sei.
    Es ging wie ein heftiges Aufatmen durch die mehr als zweihundertköpfige Menge in der großen Halle der Kommandozentrale, als der Langstreckenradiokom sich mit zwitschernden Signalen meldete. Perry schaltete auf Direktempfang. Wir alle hörten ihn sagen: „Hier BASIS. Wer sendet auf Kanal drei?"
    Krächzend und knatternd, von rauschenden Störungen untermalt, antwortete eine unidentifizierbare Stimme: „Space-Jet... NOR... BASIS ... Botschaft ausgerichtet... Bord HANSE-GOLD alles... auf.
    Bitte ... Erlaubnis... Bord... zu dürfen."
    Überall sprangen Menschen auf und drängten in Richtung der Kommandokonsole. Die TENGRI NOR war ausgeschickt worden, um auf der rechten Flanke zu rekognoszieren und Verbindung mit der Karracke HANSE-GOLD aufzunehmen. Sie war das erste der ausgesandten Boote, das sich wieder zurückmeldete. Wenn der verstümmelte Funkspruch richtig gedeutet worden war, dann besagte er, daß an Bord der HANSE-GOLD alles wohlauf sei.
    „TENGRI NOR, was ist euer Abstand?" fragte Perry.
    „Achtzig... ega...

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