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1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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offen. Jetzt muss ihn einer genommen und wieder abgeschlossen haben. So und nicht anders muss es gewesen sein, John.«
    »Okay, einverstanden. Eine andere Frage habe ich trotzdem. Wer alles wusste davon?«
    »Das weiß ich nicht genau«, sagte sie leise und schaute nachdenklich zu Boden. »Aber es sind nicht wenige, das weiß ich schon. Wer immer die Kirche betreten will, kann das auch tun. Dagegen hat niemand etwas einzuwenden. Früher gab es mal einen Pfarrer eigens hier für Dartmoor. Heute nicht mehr. Wer geistlichen Beistand benötigt, der kann sich an den Pfarrer in Princetown wenden.«
    »Also käme jeder Gefangene infrage?«
    »So ungefähr.«
    »Jetzt müssen wir nur noch das Motiv herausfinden.«
    Fiona Randall konnte das Lachen nicht unterdrücken. »Das ist doch klar, John. Man will uns aus dem Weg haben. Man hat dafür gesorgt, dass Sie und ich nicht mehr großartig herumschnüffeln können. Wenn sie anderer Meinung sind, glaube ich das nicht. Die äußere Ruhe täuscht. Hier schwimmt etwas unter der Oberfläche, das verdammt gefährlich ist.«
    Fiona war zur Seite gegangen und hatte sich von mir entfernt. An der anderen Altarseite blieb sie schließlich stehen, schaute sich um, als sähe sie das Innere der Kirche zum ersten Mal und schüttelte einige Male leicht den Kopf.
    »Haben Sie Probleme?«
    Sie winkte mir zu. Das war ihre ganze Antwort. Ich verstand das Zeichen und ging zu ihr. In ihrer Nähe blieb ich stehen. Auf der Stirn sah ich die kleinen Schweißperlen.
    »Etwas geht hier vor, John. Fragen Sie mich bitte nicht, was es genau ist. Aber ich spüre es. Es ist noch seicht, aber nicht normal. Warten Sie.«
    Ich tat ihr den Gefallen, obwohl ich bisher nichts bemerkt hatte, denn es war zu keiner Veränderung gekommen. Der Boden unter meinen Füßen war völlig normal. Ich sah auch keine Gestalten, die in die Kirche eingedrungen wären, aber ich glaubte nicht, dass Fiona sich etwas ausgedacht hatte.
    Sie deutete zu Boden.
    »Was ist das?«
    »Nichts, eigentlich, aber ich werde das Gefühl nicht los, Stimmen gehört zu haben.«
    »Stimmen?«, wiederholte ich.
    »Ja, John - ja. Von unten. Aus der Erde. Leise Stimmen. Flüstern. Wie von Geistern.« Sie wollte über den eigenen Vergleich lachen, das schaffte sie jedoch nicht.
    Ich wartete ab. Es war gut so, denn da konnte sich Fiona besser konzentrieren. Sie ging hin und her und schleifte mit den Füßen über den Boden. »Sie sind hier, hier unten.« Ein paar Mal trat sie auf.
    »Glauben Sie das, John?«
    »Unter dem Steinboden?«
    »Ja…«
    Es war schon etwas unheimlich geworden, denn ich hörte nichts. Ich wollte Fiona auch nicht als Spinnerin sehen und schaute mir den Untergrund der Kirche genauer an.
    Sie war ohne irgendwelchen Prunk errichtet worden. Aus Granit war sie gebaut, und auch der Boden bestand aus diesem Material. Er war grauschwarz mit einem Stich ins Bräunliche. Es gab keine fröhlichen Farben in der Nähe. Die Fenster zeigten ebenfalls kein buntes Muster.
    Was hatte Fiona gespürt?
    Ich ging parallel zum Altar weiter. Achtete bei der Berührung meiner Füße auf jede Veränderung.
    Ich horchte auch, aber ich hörte die Stimmen seltsamerweise nicht.
    »Tut mir leid«, sagte ich wieder zu Fiona gewandt. »Ich glaube, Sie haben sich geirrt.«
    Sie schüttelte den Kopf. Die Lippen hielt sie dabei zusammengepresst. Sie war sicher, die Stimmen gehört zu haben. Von dieser Überzeugung konnte ich sie nicht abbringen.
    »Was könnten es denn für Stimmen sein?«, fragte ich. »Haben Sie einen Verdacht?«
    »Nein…«
    »Und Sie haben die Stimmen zum ersten Mal gehört?«
    Fiona legte den Kopf zurück und stieß die Luft aus. »Das ist ja das Problem.«
    »Was meinen Sie?«
    Sie nickte heftig. »Okay, ich muss es Ihnen sagen. Ich habe sie schon gehört. Sie haben mich in die Kirche gelockt. Ihretwegen bin ich überhaupt gekommen.«
    »Moment mal. Wegen der Stimmen?«
    »Ja.«
    »Warum? Was taten sie? Warum hat man Sie hergelockt?«
    Fiona hob die Schultern. »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Ich bin beeinflusst worden. Die Stimmen haben mir erklärt, dass sie überall sind und alles unter ihrer Kontrolle haben.« Für einen Moment schloss sie die Augen. »Ich weiß selbst, dass es verrückt ist, aber ich komme nicht dagegen an. Sie haben mich in ihrer verdammten Gewalt. Sie führten mich. Ich muss Ihnen gehorchen, obwohl ich es nicht will. Auf der anderen Seite aber möchte ich es schon und das Geheimnis kennen lernen, verstehen Sie? Es

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