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1162 - Lukretias Horror-Welt

1162 - Lukretias Horror-Welt

Titel: 1162 - Lukretias Horror-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchziehen. Ich werde sie heute noch losschicken, damit sie London zu einer Hölle machen. Jeder von ihnen wird ein Blutbad anrichten, denn ich habe den Keim in sie hineingepflanzt. Mein Kuss hat sie verändert.«
    Das also hatte sie vor. Das Böse in die Welt tragen. Nicht nur als Weltanschauung, denn eine Person wie Lukretia ging planmäßig und konzentriert vor. Sie würde den Männern genau sagen, wohin sie zu gehen hatten. Bestimmt dorthin, wo sich Menschen zusammenballten. Was da geschehen konnte, hatte ich am eigenen Leibe erlebt, wobei wir noch relativ viel Glück durch unser Eingreifen gehabt hatten.
    Es gefiel Lukretia nicht, dass sie von mir keine Reaktion erlebte. »He, warum sagst du nichts! Glaubst du mir nicht? Meinst du, dass ich bluffe?«
    »Ich habe nur nachgedacht.«
    »Hör auf zu denken, Sinclair. Ich werde dir den Beweis erbringen, wie gut ich bin.« Sie sprach in der folgenden Sekunde eine der Gestalten an:
    »Barry!«
    Der Mann, der ihr am Nächsten stand, zuckte zusammen.
    »Du hast dein Messer?«
    »Ja!«
    »Das ist gut, Barry. Das ist sogar sehr gut. Tu mir einen Gefallen. Hebe dein Messer an. Führe es hoch zu deiner Kehle, und dann schneide sie ganz langsam durch…«
    Sehr deutlich und auch sehr betont hatte Lukretia die Worte ausgesprochen, und Barry war tatsächlich wie Wachs in ihren Händen. Er zögerte kaum, senkte nur für einen Moment den Kopf, als wollte er sein Messer suchen, dann aber hob er seinen rechten Arm sehr langsam an und gab der Klinge in Brusthöhe schon eine andere Haltung. Sie lag jetzt schräg vor seinem Hals.
    »Mach weiter, Barry!«
    Diesmal sagte er nichts. Er hatte nur noch eine kleine Distanz zu überwinden, was ich auch genau mitbekam, und ich merkte, wie sich auf meinem Rücken eine Gänsehaut bildete. Mir wurde kalt und heiß zugleich, und genau in diesem Augenblick berührte die Klinge den Hals des Mannes.
    Seine Hand zuckte zur Seite!
    Da knallte ihm der neue Befehl entgegen. »Nein, Barry, tu es nicht! Halte ein!«
    Er gehorchte augenblicklich. Die Hand mit dem Messer sank sofort nach unten. Aber er hatte schon etwas in das dünne Fleisch hineingestochen, denn unter dem Kinn malten sich zwei dunkle Flecke ab, die sich auch schwerfällig nach unten bewegten.
    »Was sagst du, Sinclair? Haben meine Küsse nicht wunderbar gewirkt? Ich kann dir sagen, dass ich mich mit ihnen intensiv beschäftigt habe. Sie haben mit mir zusammen Stunden erlebt, die sie nicht vergessen werden, das kannst du mir glauben.«
    »Phil Harper ebenfalls?«
    »Natürlich. Er hätte überhaupt nicht anders handeln können, lass dir das gesagt sein.«
    »Und was ist mit Jane Collins gewesen?«, fragte ich. »Gehorcht auch sie dir aufs Wort?«
    »Das will ich doch hoffen. Es ist schade, dass du schon so früh erschienen bist. Ansonsten hättest du sie erleben können. Sie hätte nicht anders reagiert als Barry.«
    »Kommt sie noch?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich werde sie finden. Eigentlich müsste sie kommen, Sinclair, denn ich habe ihr gesagt, wo ich zu finden bin. Falls sie es nicht vergessen hat. Aber Jane ist im Moment unwichtig. Sie habe ich sowieso sicher, und dich werde ich auch noch bekommen, Sinclair. Allerdings als Toten.«
    Klar, an mich traute sie sich aus bestimmten Gründen nicht heran. Mich interessierten mehr ihre Helfer. So stellte ich ihr eine Frage, die mir schon länger auf dem Herzen brannte.
    »Diese Diener, die an deiner Seite stehen, Lukretia. Was sind sie genau? Sind es Menschen oder verlässt du dich dabei auf möglicherweise lebende Leichen, auf Zombies?«
    Bisher hatte ich sie nicht großartig überraschen können. Nach meiner Frage allerdings stand ihr die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Ich glaubte ihr nicht, dass sie mit dem Begriff Zombies nichts anfangen konnte, der gehörte mittlerweile schon beinahe zur Allgemeinbildung, und so kam mir ihre Reaktion gespielt vor.
    »Wie kommst du auf Zombies, Sinclair?«
    »Ganz einfach. Das Verhalten dieser Leute ist nicht weit von dem der Zombies entfernt.«
    »Nein, sie sind Menschen. Keine lebenden Leichen. Sie haben von mir nur den Kuss erhalten, und somit ist es mir gelungen, den Keim des Bösen in sie einzupflanzen. Wenn du so willst, Sinclair, dann sind es meine Zombies.«
    »Verstanden.«
    »Und sie werden sich um dich kümmern. Das haben sie mir versprochen. Meine Feinde sind auch ihre Feinde. Ich jedenfalls lasse mir, meine Welt hier nicht zerstören.« Sie dachte nicht daran, die Pistole zu

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