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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gezogen und sich abgesetzt. Sie aber
glaubten, allein weiterzukommen. Ich halte Ihnen zugute, daß Sie alles nur
daransetzen wollten, auf irgendeine Weise die wahre Todesart Professor Centis'
zu erforschen und daß Sie noch Hoffnung hatten, Philip Owl wieder zu finden.«
    Betretenes Schweigen entstand nach seinen Worten. Noch
niemand hatte so zu Murato und Zagetti gesprochen. Sie kamen sich vor wie
gemaßregelte Jungen.
    »Hätten Sie eher etwas gesagt, vielleicht hätten wir das,
was jetzt passiert ist, noch verhindern können«, knurrte Larry. Er ließ die
beiden Männer stehen und blickte sich in der Gruft um, so gut es ging.
    Zagetti ging ins Lager zurück, um Fackeln zu holen, damit
sie mehr Licht hatten.
    Doch er war kaum gegangen, da entdeckte Larry bereits
etwas. An der steinernen Kante rings um die Nische, in der der Sarkophag stand,
bemerkte er Blutspuren, mehrere eingetrocknete Tropfen.
    »Das ist noch nicht lange her«, knurrte X-RAY-3, tastete
die Kante und die Galerie ab, fand aber nichts mehr.
    »Es kann nur Owls Blut sein«, sinnierte Murato.
    Er griff sich an die Kehle, als leide er plötzlich unter
Luftmangel. »Ich bin gleich wieder zurück«, stieß er tonlos hervor. »Ich hole
nur etwas, für den Fall, daß das Biest noch mal auftaucht.«
    Mit diesen Worten eilte er davon.
    Larry schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl, es mit
Menschen zu tun zu haben, die völlig durcheinander waren.
    Er wußte, was sie noch hier hielt: der Gedanke, daß an
dem Schatz des Yson-Thor nun doch etwas Wahres dran sein könnte. Wenn Centis
ein Fehler unterlaufen war, dann war das seine Sache, und sie mußten versuchen,
nicht den gleichen nochmal zu begehen. Diesen beiden Männern zumindest — so
jedenfalls erschien es Larry —
    kam es letzt auf eine Beute an. Der Gedanke an Gold und
Reichtum übte eine oft seltsam anmutende magische Kraft auf Menschen aus...
    Er war wieder an der Wand, leuchtete sie ab und tastete
über die Hieroglyphen hinweg.
    Da geschah es!
    X-RAY-3 hatte einen Kontakt berührt, und der Spalt, durch
den die Mumie mit ihrem Opfer verschwunden war, öffnete sich.
    Sofort trat Larry einen Schritt vor. ließ den Strahl der
Lampe ins Dunkel dringen und war konzentrierte Aufmerksamkeit, um nicht in eine
Falle zu stolpern.
    Er hatte seine eigene Theorie: Centis war auf andere
Weise gestorben als Owl!
    Vorausgesetzt, daß Owl überhaupt tot war. Ein bißchen
Blut war noch lange kein Beweis.
    Doch sah es ganz so aus, als wäre mit Owl etwas
schiefgegangen, und das seelenlose Wesen aus dem verhexten Sarkophag müßte
etwas nachholen oder verbessern. Es hatte diese Nacht abgewartet, um sich ein
neues Opfer zu holen.
    Er spann seine Gedanken noch weiter und erschrak, als ihm
klar wurde, daß die Entführung Franca Centis' eine ganz besondere Bedeutung
haben könnte.
    In seinem Brief schrieb Edgar Bauser, daß nicht der
Papyrus allein, sondern auch der Schatz des Yson-Thor von Bedeutung seien, um
schreckliche Schatten aus der Vergangenheit zu beschwören. Von Menschenhand
berührt werden müsse das Gold des Yson-Thor. um die grausame Sphinx, mit der
Yson-Thor auf Gedeih und Verderb verbunden sei, ebenfalls zu beleben.
    Die schreckliche Pranke, die in dem Papyrus beschworen
wurde, sollte zuschlagen und wie ein Panzer die Wüste aufgraben. Eine
phantastische und erschreckende Vision! Bauser hatte daran geglaubt. Centis
offenbar nicht.
    Das alles ging ihm durch den Kopf, während er vorsichtig
einen weiteren Schritt nach vorn tat, um die Schwelle des Spaltes zu
überwinden.
    Da ereilte ihn sein Schicksal...
    Auf eine Gefahr von vorn, von links oder rechts wäre er
eingestellt gewesen.
    Doch die Gefahr kam von oben!
    Ein schmaler Mauervorsprung ragte über den rätselhaften
Eingang in das finstere, unbekannte Reich.
    Dort oben hockte das unheimliche Wesen!
    Es war, als würde Larry ein Knüppel über den Schädel
gezogen.
    »Swissscch«, machte es. Der starke Arm der Mumie krachte
auf seinen Hinterkopf, und wie vom Blitz gefällt schlug X-RAY-3 auf den
staubigen Boden.
     
    ●
     
    In dem selben Moment, als sie die Augen aufschlug, wußte
sie sofort, was geschehen war, und ihr Herz krampfte sich zusammen.
    Es dauerte mehrere Sekunden, ehe ihre Augen die Umgebung
erfaßten.

Fackeln brannten, das glosende Licht zeichnete bizarre
Reflexe an die Wand und machte die unbekannte Umgebung geheimnisvoll und
unheimlich.
    Franca Centis richtet sich langsam auf.
    Sie saß auf dem Boden. Uralter Staub bedeckte

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