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1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne

Titel: 1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuschössen.
    Mein Translator trat in Tätigkeit. „Vorsicht, sie kommen!" übersetzte er Vajttis Aufschrei. „Die Sternenhyänen greifen uns an."
    Ich sah mich nach Sato Ambush um. Er kauerte auf dem Boden, den Blick noch immer auf das Holobild gerichtet. Ein Blitz zuckte durch die düster erleuchtete Höhle. Krachender Donner brandete über die grasbewachsene Ebene. Ich fühlte mich in die Höhe gehoben. Dann sah ich den Boden mir entgegenkommen. Ich schlug hart auf. Der Rest war Dunkelheit
     
    4.
     
    Es war zum Sichdaran-Gewöhnen: Ich lag auf dem Boden - das spürte ich am Druck im Rücken; ich öffnete die Augen und sah Sato Ambush über mich gebeugt. Mein unermüdlicher Schutzengel - wenn ich nur nicht den Verdacht gehabt hätte, daß ausgerechnet er es war, der mich immer wieder in solche Lagen brachte. „Was ist es diesmal?" fragte ich müde. „Vajttis Schiff ist schwer beschädigt", antwortete der Pararealist. „Die Hyänen haben schwerste Waffen unbekannter Wirkungsweise eingesetzt. Das Schiff bleibt zurück, während der Kreuzzug seine Fahrt fortsetzt."
    Ich wandte den Kopf und blickte an einer kahlen Felswand in die Höhe. Das Licht war grell für suwische Verhältnisse. „Wo sind wir?" wollte ich wissen. „An Bord eines Beiboots. Wir haben Kurs auf das Schwarze Loch."
    Die Auskunft war dazu angetan, selbst den Mattesten wieder auf die Beine zu bringen. Sato streckte die Arme aus und wollte mich niederhalten, aber diesmal war ich schneller als er. Ich schoß wie ein Bolzen in die Höhe. „Wer hat das angeordnet? Mit einem Beiboot in die Nähe eines Schwarzen Loches - welcher Unsinn! Was ist aus der SERRA geworden? Was sagt die BASIS zu dem ganzen Schlamassel?"
    Er setzte sich entwaffnendes Lächeln auf. „Beruhige dich, Jen Salik", sagte er. „Du benimmst dich nicht in der Art eines Ritters der Tiefe."
    Ich fühlte mich wie ein Ballon, aus dem man die Luft herausgelassen hatte. Ich sah mich um. Die Suwi gingen eifrig, aber ohne Hektik ihren Beschäftigungen nach. Der Raum war rund, winzig im Vergleich zur Zentrale des großen Schiffes und von einer leicht gewölbten Decke überspannt.
    Kein Feuer, kein Gras, keine imitierten Sterne. Säulen mit komplexen Schaltsystemen ragten aus dem Boden. Ein Holobild schwebte in der Luft. Eine von Kratern übersäte Sichel zeichnete sich darauf ab. „Einer der insgesamt vier Planeten, die um den Doppelstern kreisen", sagte Sato Ambush, der meinen fragenden Blick richtig gedeutet hatte. „Unser Ziel?"
    „Vajtti beabsichtigt, dort zu landen."
    „Warum?"
    „Ich habe ihm zu verstehen gegeben, daß er dort wahrscheinlich eine Spur der beiden Diademe finden wird."
    „Aha. Ein neuer Realitätsgradient, nicht wahr?"
    Er zog die Brauen in die Höhe. Mein Spott gefiel ihm nicht. „Genauso ist es", sagte er. „Ich wollte, du nähmest das alles ein bißchen ernster. Dann fielest du nicht so oft aufs Gesicht."
    Der Hieb saß. Die Beule auf der Stirn schmerzte noch immer. „Verbindung mit der BASIS?" verlangte ich zu wissen. „Keine. Der Absorptionsschirm besteht nach wie vor. Aber die Ortung zeigt, daß die Galaktische Flotte uns folgt."
    „Was wurde aus den Angreifern? Den Sternenhyänen?"
    „Sie verschwanden wie Kometen im Nichts. Mit ihren Waffen hätten sie weitaus größeren Schaden anrichten können. Aber es genügte ihnen offenbar, das Führungsschiff beschädigt zu haben."
    Inzwischen hatte Vajtti bemerkt, daß ich wieder zu mir gekommen war. Er trat auf uns zu. Trotz der überdurchschnittlichen Intensität der Beleuchtung hatte er die Lider weiter geöffnet als sonst.
    In seinen Augen glomm verhaltenes Feuer. „Wir sind dem Ziel nahe", erklärte er. „Die Hyänen können uns nicht mehr an der Landung hindern."
    Dabei streckte er den Arm aus und wies auf die rasch breiter werdende Sichel des fremden Planeten. „Woher weißt du, daß die Diademe sich dort befinden?" fragte ich. „Ich weiß es", antwortete er heftig.
    Ich gewann allmählich den Eindruck, er sei früher schon einmal hiergewesen.
     
    *
     
    Welch eine gottverlassene Einöde!
    Das Beiboot, ein miniaturisiertes Abbild des großen Suwi-Schiffs, war auf einer geröllbesäten Fläche gelandet, dem einzigen halbwegs ebenen Stück Land des merkurgroßen Planeten.
    Zerrissene Bergketten bildeten den Horizont. Tausende solcher Ketten zogen sich kreuz und quer über die gesamte Oberfläche der leblosen Welt. Die Außentemperatur betrug vierhundert Grad Celsius. Blei und Zinn wären in dieser

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