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1178 - Lisas Totenruf

1178 - Lisas Totenruf

Titel: 1178 - Lisas Totenruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei an den portugiesischen Fado erinnert, aber diese Musik hätte beim besten Willen nicht hierher gepasst.
    Der Geiger saß auf einem Podium inmitten eines Lichtdreiecks. Er spielte selbstvergessen und mit geschlossenen Augen.
    Ich hatte das Lokal betreten und war gleich hinter der Tür stehen geblieben. Ich wollte mir erst einen gewissen Eindruck verschaffen, und dabei spürte ich ein leichtes Kribbeln auf dem Rücken.
    Nicht dass ich in eine Falle gegangen wäre, doch die Atmosphäre hier kam mir schon ungewöhnlich vor.
    Es war eben nicht mein Geschmack, nach dem dieses Lokal eingerichtet worden war. Alles wirkte überladen und auch plüschig, die großen Sofas an den Tischen, die Sessel, die runden Tische mit den gebogenen Beinen, die dicken Teppiche und auch das rötliche Licht war nicht eben eine Wohltat für die Augen.
    Es war keine Bar, in der die Mädchen die Gäste in irgendwelche Zimmer abschleppten. Hier reagierte die Nostalgie, und das genau liebten die Menschen, die sich in dieser Umgebung aufhielten.
    Die meisten von ihnen waren dunkelhaarig. Sie trugen ebenfalls dunkle Kleidung. Sie hatten dunkle Augen und aus ihnen wurde ich beobachtet. Es gab keine einzige Frau in diesem Lokal, vor dessen Fenstern gelbe Gardinen hingen; wahrscheinlich sollten sie die Atmosphäre eines Wohnzimmers verstärken.
    Wer hierher kam, der sollte sich zu Hause fühlen.
    Bei mir war das nicht der Fall. Ich kam mir vor wie ein Schneeball, der allmählich einem glühenden Ofen entgegengerollt wurde. Irgendwann sollte ich meine Sicherheit verlieren. Dabei spielte es dann keine Rolle, ob ich das Lokal freiwillig betreten hatte oder nicht.
    Niemand begrüßte mich. Ich wurde nur angeschaut, und ich selbst suchte mir den Weg zur Theke.
    Da musste ich an den Tischen vorbei, auf denen Glasplatten lagen. Unter dem Glas malten sich die Muster der gestrickten Decken ab.
    Es war keine Mafia-Kneipe, die ich durch die schmale Tür betreten hatte. Auch wenn hier eine Minderheit verkehrte. Dieses Lokal war Treffpunkt der Zigeuner, des fahrenden Volks, und ich hatte es nicht grundlos betreten, denn ich war herbestellt worden.
    Mein Ziel war die Theke, auf die ich langsam zuging. Auch sie erinnerte mich mehr an einen Wohnzimmertisch. Sie bestand aus dunklem Holz, war leicht gebogen und poliert. Auch auf ihr lagen kleine Decken, die als Ablagen für Getränke dienten.
    An die Musik hatte ich mich zwar nicht gewöhnt, aber ich hörte sie nicht mehr. Die Blicke der Gäste passten mir weniger. Die Männer schauten mich ziemlich feindlich an. Vielleicht auch neutral, so genau konnte ich das nicht unterscheiden.
    Als ich die Theke erreicht hatte, verstummte auch die Musik. Die Stille kam mir im ersten Moment komisch vor. Auch deshalb, weil sie von keiner Stimme unterbrochen wurde. Hinter mir erlebte ich das abwartende und lauernde Schweigen.
    Natürlich waren auch die Hocker an der Theke mit rotem Stoff bezogen. Ich ließ mich auf einem nieder und merkte, wie weich der Sitz war.
    Es saß außer mir niemand auf einem der Hocker, und ich kam mir recht verloren vor. Ein Mann mit Oberlippenbart und glatt zurückgekämmten Haaren näherte sich mir. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Rüschenhemd. Seine Bewegungen erinnerten mich an die eines Tänzers. So hätte er auch in eine ungarische Operette gepasst.
    Bedient wurde ich nicht. Ich sah auch keinen Keeper. Dafür stellte sich der Mann neben mich. Auf einen Hocker verzichtete er. Er hatte einen zweiten zur Seite geschoben, um mehr Platz zu haben.
    Von der Seite her schaute er mich an, und ich drehte den Kopf, um ihm ins Gesicht sehen zu können.
    Ich nickte ihm zu und lächelte dabei.
    »Woher kommst du?« Seine Frage hatte er mit leiser Stimme gestellt. Dennoch war mir der harte Dialekt nicht entgangen.
    »Das hast du gesehen, von draußen.«
    Ich hatte etwas locker sein wollen, was dem anderen nicht gefiel. Er bewegte seinen rechten Arm in die Höhe und fasste mit der Hand dorthin, wo sein Rücken endete.
    Das Messer hatte in einer Scheide an seinem Rücken gesteckt. Ich sah nur das Blitzen der Klinge und spürte den Druck der Spitze an meiner rechten Hüftseite.
    »Was soll das?«, fragte ich.
    »Das will ich dir sagen. Wenn ich eine höfliche Frage stelle, erwarte ich auch eine höfliche Antwort. Das ist alles. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Verstehe.«
    Das Messer blieb an der gleichen Stelle. »Noch mal. Wo kommst du her und was willst du hier?«
    »Okay. Da man hier wohl nichts zu

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