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1179 - Der Killerzwerg

1179 - Der Killerzwerg

Titel: 1179 - Der Killerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Fuß blitzschnell hochkant in den Spalt. Die Tür erhielt Widerstand und federte zurück. Der Fluch war nicht von schlechten Eltern. Suko nutzte die Gunst des Augenblicks und drückte die Tür nach innen, wobei er so gut wie keinen Widerstand erlebte und auch die Flüche ausblieben.
    Ich folgte ihm auf den Fuß und gelangte in eine düstere Halle mit einem braunen Steinboden. Die Frau, die uns geöffnet hatte, war durch den Druck zurückgetrieben worden, aber sie zeigte Format, denn sie stand vor uns und hielt mit beiden Händen eine schwere automatische Pistole fest, deren Mündungsloch mal auf Suko und mal auf mich zielte.
    »Wem von euch Hundesöhnen soll ich zuerst eine Kugel in den Schädel schießen…«
    ***
    Alles was Recht war, aber einen derartigen Empfang hatten wir nicht erwartet. Wir waren dermaßen überrascht, dass wir nichts erwidern konnten und sicherheitshalber die Arme halb anhoben, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
    »Sind Sie immer so freundlich zu Ihren Gästen, Madam?«
    »Gästen?«, höhnte die Frau. »Sind Sie Gäste von uns?«
    »Ich denke schon.«
    »Niemand hat sie eingeladen. Sie befinden sich hier auf privatem Besitz, und ich will, dass Sie verschwinden. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Haben Sie!«
    »Dann weg mit Ihnen!«
    Ich schaute mir die Frau genauer an. Sie war um die 40. Ihr schwarzes Haar hatte sie kurz schneiden lassen. Es lag flach auf dem Kopf und wirkte wie ein Helm. Schmale Augen, eine hohe Stirn, ein kantiges Kinn, all das zusammen gab ihr etwas Herrisches, sodass ich davon ausging, dass uns die Chefin hier geöffnet hatte.
    Sie trug eine rehbraune Hose, einen gelblichen Pullover und eine Weste aus braunem Wildleder. Da sie sich leicht breitbeinig hingestellt hatte, sah sie aus wie eine kampfbereite Amazone.
    »Wollen Sie tatsächlich schießen?«
    »Wenn Sie nicht verschwinden, schon.«
    »Es wären zwei Morde und…«
    »Wer sagt Ihnen denn, dass ich Sie töten will? Schüsse in die Beine reichen auch. Ich würde Sie als Einbrecher hinstellen. Hier habe ich das Recht zu handeln.«
    »Kann ja sein«, meinte Suko. »Aber man würde Ihnen bestimmt nicht glauben, Madam.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil Polizisten normalerweise nicht einbrechen. Das können Sie nicht bestreiten.«
    Jetzt hatten wir sie erwischt. Zwar ließ sie die Waffe nicht sinken, aber auf ihrem Gesicht zeichnete sich Erstaunen ab. »Polizisten«, hauchte sie.
    »Ja, Scotland Yard.«
    Die Haut an ihren Wangen zuckte. »Das… das… glaube ich Ihnen nicht.«
    »Wir werden es beweisen!«
    Diesmal hatte ich gesprochen, aber die Person hatte etwas dagegen, dass ich mich bewegte und meinen Ausweis hervorholte.
    »So nicht!«
    »Wie denn?«
    »Ihr Kollege soll sich hinknien.«
    »Und dann?«
    »Knie dich hin, Chinese!«
    Dieser Rassismus gefiel Suko gar nicht, da kannte ich ihn. Die Frau würde bei ihm keinen Blumentopf gewinnen, das stand auch fest. Mir wurde befohlen, mich nicht vom Fleck zu rühren, während Suko auf die Knie fiel und die Hände im Nacken verschränken musste. Vor ihm blieb die Frau stehen und zielte mit der Waffe auf den Kopf meines Freundes.
    »So, und jetzt können Sie den Ausweis hervorholen!«
    Ich hätte ihn ihr am liebsten ins Gesicht geschleudert, konnte mich aber beherrschen und präsentierte ihn so, das sie ihn lesen konnte, falls sie keine Brille brauchte.
    Ohne die Waffe zur Seite zu nehmen, drehte sie den Kopf und nickte dann. »Reicht das?«, fragte ich.
    »Ja.« Sie steckte die Pistole wieder weg. Die Tasche befand sich hinter ihrem Rücken und war am Gürtel befestigt worden. Mit einer entschuldigenden Geste, die wir ihr aber nicht abnahmen, hob sie beide Schultern an. »Sie müssen meinen Auftritt schon verzeihen, aber wir wollen hier unter uns bleiben. Männerbesuche sind wir nicht gewohnt. Immer wieder versuchen es die Kerle erneut und mit allen möglichen Tricks. Da sind wir eben vorsichtig geworden, wie Sie sich bestimmt denken können. Oder nachvollziehen.«
    »Nicht ganz«, sagte Suko.
    »Sie leben ja noch.«
    Diese Frau war abgebrüht bis in die letzte Zehenspitze. Ich wusste nicht, in welches Wespennest wir hier gestochen hatten, aber es war fraglich, ob diese Person etwas mit unserem Zwerg zu tun hatte.
    Ich stellte Suko ebenso vor wie mich und erkundigte mich auch nach dem Namen der Frau.
    »Ich heiße Sharon Grant!«
    Der Name sagt mir nichts. »Und was tun Sie hier? Ich meine, Sie sind bewaffnet, leben in einem Haus, dessen zweite

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