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1179 - Der Killerzwerg

1179 - Der Killerzwerg

Titel: 1179 - Der Killerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Steig ein, John, auch mir geht es nicht besonders. Wir müssen weg.«
    »Klar.«
    Ich suchte nach dem Türgriff. Was sonst überhaupt nicht der Rede wert war, bereitete mir hier Probleme. Ich hatte wirklich Mühe, die Tür zu öffnen, ihr Gewicht hatte sich scheinbar verdoppelt, und ich wäre beinahe sogar nach hinten gekippt und gefallen.
    Letztendlich schaffte ich es doch und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Ich wollte es nicht, doch die Augen fielen mir wie von selbst zu.
    »Reiß dich zusammen, John!«
    Suko hatte mich angeblafft, was auch gut war. Ich zerrte die Tür zu und holte tief Luft. Es war immer schlimmer geworden. Ich saß im schützenden Wagen, doch ich fühlte mich wie jemand, den man auf ein kleines Boot im unruhigen Meer verfrachtet hatte. Der Wagen schaukelte, ich bewegte mich ebenfalls vor und zurück und hatte zudem das »Glück«, einen guten Blickwinkel zu haben.
    Schräg nach links gerichtet konnte ich den Eingang sehen.
    Sie stand noch immer da.
    Sharon war die Königin, auch ihre Haltung ließ darauf schließen. Sie schaute einfach nur zu und wartete ab. Neben ihr sah ich eine Bewegung. Dort tauchte jemand auf, der kleiner war als sie.
    Der Zwerg?
    Ich wischte über meine Augen, während zugleich ein Adrenalinstoß durch meinen Körper raste.
    Ja - oder?
    Ich war mir nicht sicher. Zudem startete Suko in diesem Augenblick den Motor. Dabei hörte ich ihn leise stöhnen. Er hatte ebenfalls seine Probleme. Das verdammte Gift wirkte langsam in unseren Körpern. Ich betete, dass Suko es schaffte, länger standzuhalten als ich. Mein Gedanke drehte sich um das Handy. Ich brauchte es nur aus der Tasche zu holen und anzurufen.
    Mein Arm war zu schwach und zu schwer. Der Wille war vorhanden, nur gehorchte mir die Hand nicht. Ich blieb sitzen wie eine Puppe, deren Gesicht mit Öl eingepinselt worden war. Nur war es bei mir der Schweiß, auch aus der Angst geboren.
    Suko setzte den Rover zurück. Ich war nicht angeschnallt. Zudem fuhr er hart. Ich kippte nach vorn und auch wieder zurück und hörte Suko fluchen, was er ziemlich selten tat. Wenn ihm diese Flüche über die Lippen rutschten, musste es ihm schon verdammt schlecht gehen.
    Er stoppte.
    Wenig später fuhr er wieder an.
    Abermals ruckartig. Ich bekam kaum den Arm in die Höhe, um mich abzustützen. Beinahe wäre ich über das Armaturenbrett gesackt. Mit dem Ellbogen stemmte ich mich im letzten Moment ab.
    »Was machst du?«
    »John, es klappt nicht!«
    Die nächste Vorwärtsbewegung strafte seine Worte Lügen. Wir fuhren tatsächlich los, obwohl ich es noch immer nicht geschafft hatte, mich anzuschnallen.
    Ich versuchte, aus dem Fenster zu sehen. Die Landschaft vor mir interessierte mich nicht, denn für mich war das Haus wichtig, an dem wir vorbeifuhren.
    Sharon Grant stand noch immer dort. Sie war nicht allein. Um sie herum drängten sich die anderen Frauen, die sich zu unserem Abschied zusammengefunden hatten.
    Ein Hohn…
    »John, ich schaffe es nicht«, keuchte Suko. »Ich bin zu schwach und werde immer schwächer.«
    »Halte durch, bis wir…«
    Er hielt nicht durch. Sein Fuß rutschte von einem Pedal. Ein kurzer Stoß nach vorn, ein Ruck, der uns beide in Richtung Frontscheibe schleuderte, dann blieb der Rover mit abgewürgtem Motor stehen.
    War's das?
    Für Suko und mich schon, denn keiner von uns war in der Lage, etwas zu unternehmen. Das verdammte Gift hatte seine Wirkung voll und ganz erreicht…
    ***
    Was in den folgenden Sekunden passierte, bekam ich nicht so genau mit. Ich hockte nicht abgeschnallt auf meinem Sitz und war in mich zusammengesunken. Auch mein Kopf war nach vorn gesackt und pendelte leicht von einer Seite zur anderen.
    Mein Körper fühlte sich schwer an. Als wäre er mit Metall gefüllt worden. Die Arme zu heben, war so gut wie unmöglich, und das Gleiche passierte auch mit meinen Beinen. Ich hatte innerhalb kürzester Zeit das Doppelte an Gewicht bekommen. In diesem Zustand war es mir nicht möglich, den Wagen zu verlassen.
    Und Suko?
    Er saß rechts neben mir. Er stöhnte und hatte seine Hände gegen das Gesicht gepresst. Es war ihm anzusehen, wie sehr er sich bemühte, aber das Gift in unserem Blut war leider stärker. In den Ohren hörte ich das Rauschen, und wenn ich die Augen weit aufriss, schaute ich durch die Scheibe in die nebulöse Umgebung, denn auch mein Blick hatte seine Klarheit verloren.
    Wie weit wir gefahren waren, ließ sich auch nicht feststellen. Wir standen irgendwo im Nirgendwo und

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