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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abbremsenden Effekt erhaben. Es mußte sich blitzschnell bewegt haben und über einen hervorragenden Ortungsschutz verfügen, denn sonst hätte es die Abwehrschranken der BASIS niemals unbemerkt überwinden können.
    Nach Stunden hektischer Arbeit kehrte nun ein wenig Ruhe in der Hauptleitzentrale ein.
    Die versammelten Wissenschaftler und Führungspersönlichkeiten schienen mit ihrem Latein am Ende zu sein. Unzählige Vorschläge waren unterbreitet worden, und immer wieder hatte der Kommandant versucht, die BASIS aus der Falle zu befreien, ohne jedoch den geringsten Erfolg zu erzielen.
    Mittlerweile waren die Triebwerke heruntergeschaltet worden.
    Fellmer Lloyd wandte sich ab und entfernte sich von der Zentrale. Vor wenigen Sekunden war er noch ganz sicher gewesen, daß er den unheimlichen Angreifer, der Nachor töten wollte, im vorderen Bereich der BASIS finden würde. Jetzt zweifelte er plötzlich. Er horchte, empfing jedoch keine psionischen Signale.
    Der oder das Fremde schwieg und setzte sein zerstörerisches Werk fort.
     
    *
     
    Gryden-Holmes blickte auf einen matt schimmernden Bildschirm, auf dem sich ein aufgedunsenes, mit Narben übersätes Gesicht abzeichnete. Ein Gesicht mit zwei gelben, unergründlichen Augen, einer schnabelartig gekrümmten Nase und einem breiten Mund, aus dem ein halbes Dutzend gelber Schneidezähne hervorragte. Sie erweckten den Eindruck, als ob Gryden-Holmes' Gegenüber ständig grinse.
    Zottiges Haar fiel dem Wesen über die Stirn bis fast zu den Augen herab.
    „Ich habe von dir gehört, Gryden-Holmes", sagte das Wesen. „Und ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß du noch heute der neue Clanskopf des Fyrer-Clans sein wirst."
    „Du bist ein kluger Kopf, Iralasong", erwiderte Gryden-Holmes vorsichtig. „Und du scheinst über mehr Informationen zu verfügen als Turmier-Böhl, der noch amtierende Clanskopf."
    Die gelben Augen Iralasongs blitzten höhnisch. Er lachte, zog dabei die Lippen weit zurück und entblößte weitere Zahnreihen eines Gebisses, das einem mordlüsternen Raubtier zur Ehre gereicht hätte.
    „Turmier-Böhl ist ein Trottel", erklärte er. „Ich habe Ärger mit ihm gehabt, und ich will ihn beseitigt wissen. Im Vorhof ist kein Platz für Weichlinge wie ihn. Dafür ist unsere Aufgabe zu wichtig. Wir aber, Gryden-Holmes, du und ich, wir könnten eine prächtige Einheit abgeben, die alle anderen Clansköpfe an die Wand spielt. Verstehst du?"
    „Allerdings, Iralasong. Du könntest recht haben."
    „Ich habe meine Informanten bei euch. Sie haben mir berichtet, was in den letzten Tagen geschehen ist. Ich kenne dich besser, als du dir vorstellen kannst."
    „Du schmeichelst mir."
    „Habe ich überhaupt nicht vor. Ich will nur eins. Ich will Turmier-Böhl beseitigen."
    „Was verlangst du?"
    „Nur wenig. Meine Schützer werden bei euch eindringen. Durch die Schleuse „Caston".
    Von dort sind es nur ein paar Schritte bis zum Bereich des Clanskopfs. Du hast nichts weiter zu tun, als dafür zu sorgen, daß die Schleusen sich öffnen. Alles weitere erledige ich. Das hat für dich den Vorteil, daß dich niemand verdächtigen kann. Bei meinem Angriff wirst du dich am entgegengesetzten Ende der Machtnische aufhalten, so daß man dir nichts vorwerfen kann."
    „Du scheinst mir ein guter Stratege zu sein."
    „Bin ich", entgegnete Iralasong lachend. „Während Turmier-Böhl immer noch überlegt, ob wir die fremde Flotte mit zusätzlichen Mitteln angreifen sollen, oder ob negative Formenergie genügt, habe ich ein Werkzeug an Bord gebracht, das einen unliebsamen Gegner aus dem Weg räumen wird. Und der Kommandant des Schiffes hat bis jetzt noch nicht einmal etwas gemerkt. Signale, die ich laufend empfange, zeigen es mir an."
    Er lachte dröhnend.
    „Sie versuchen alles, um aus der Falle zu entkommen, aber vergeblich. Sie sitzen fest.
    Sie können weder vor noch zurück, und andere Schiffe können sie auch nicht mit Hilfe von Traktorstrahlen herausziehen. Eigentlich fehlt nur noch der letzte, absolut vernichtende Schlag."
    Gryden-Holmes erkannte plötzlich, daß er keine andere Wahl hatte. Er mußte sich jetzt entscheiden, Turmier-Böhl abzulösen. Später, wenn die fremde Flotte endgültig gescheitert oder gar vernichtet worden war, würde Iralasong ihm nicht mehr die Möglichkeit dazu geben, denn eines war Gryden-Holmes nun wirklich klar geworden: Iralasong war der mächtigste aller Clansköpfe.
    Über ihm stand nur noch die Clansmutter, von der alle Welt redete, und

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