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118 - Im Bann der Bestie

118 - Im Bann der Bestie

Titel: 118 - Im Bann der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brutal den Boden unter den Füßen wegziehen. Ihr war, als würde sie in eine unendliche Tiefe stürzen; und die Welt krachte in sich zusammen.
    Und in dieser Trümmerwelt wollte sie nicht leben… allein. Sie hatte nicht die Kraft, Ordnung zu schaffen, neu anzufangen, wieder aufzubauen.
    Sie war entschlossen, den einfachsten Weg zu gehen. Den Weg in den Tod. Die Frage war nur noch, wie sie es angehen sollte, denn es sollte sicher sein. Sie wollte nicht leiden.
    Sally hatte im Medikamentenschrank nachgesehen und festgestellt, daß sie nur noch vier Schlaftabletten hatte - zu wenig für das, was sie vorhatte.
    Mit weichen Knien verließ sie die Wohnung, um neue zu holen, und auf dem Weg zum Drugstore kam sie an einem Kiosk vorbei. Als sie den Aufruf des »New York Chronicle« sah, kaufte sie sich die Zeitung, und fünf Minuten später disponierte sie um.
    Sie meldete sich bei Randolph Albritton und verkaufte ihr Leben. Die Million sollte ihre Mutter bekommen, die nach Dallas gezogen war und dort mit einem Grundstücksmakler lebte.
    Er war nicht besonders geschäftstüchtig, befand sich immer in Geldschwierigkeiten. Die Million würde ihm helfen; und vielleicht schaffte er es, seine Firma nach Begleichung aller Schulden auf gesunde Beine zu stellen.
    Sally wollte dieses gute Werk tun. Sie bat Albritton, sich von ihrer Mutter telefonisch verabschieden zu dürfen. Ihre Kehle war dann aber so zugeschnürt, daß sie kaum einen Ton herausbrachte.
    Sie war nicht einmal sicher, ob ihre Mutter sie verstanden hatte. Egal - es war nicht mehr wichtig. Nichts war mehr wichtig. Die Würfel waren gefallen, es gab kein Zurück mehr.
    Dort oben stand dieses weibliche Ungeheuer und starrte gnadenlos zu den Todeskandidaten herunter. Neben Sally - zu ihrer Linken - stand Cliff Belford, der Mann aus der Todeszelle.
    Sally kannte seine Geschichte, und sie glaubte ihm, daß er unschuldig war. Sie hatte Cliff Belford im Krisenbüro ihre Geschichte erzählt, und er hatte gemeint: »Dieser Jake Kerr hat Ihre Liebe nicht verdient, Sally. Sie hätten sich nicht zu diesem Verzweiflungsschritt hinreißen lassen sollen. Sie sind viel zu schön und viel zu jung, um zu sterben.«
    Er hatte mit diesen Worten in ihr eine Saite zum Schwingen gebracht, von der sie nicht wußte, daß sie existierte. Er hatte damit ein winziges Flämmchen angezündet, und mit einemmal lehnte sich etwas in ihr gegen diesen schrecklichen -Unsinn auf, zu dem sie sich entschlossen hatte.
    Sie wünschte sich mit einemmal mit jeder Faser ihres Herzens, weiterzuleben. Aber für eine Umkehr war es zu spät. Diese grauenerregenden Aliens würden sie an Bord holen - und sie würden alle in diesem UFO sterben.
    Sie, die sich aus den verschiedensten Gründen dazu entschlossen hatten, die Welt zu retten.
    »Verdammt«, knurrte Cliff Belford. »Dieser Tony Ballard brachte mich gehörig ins Wanken. Ich war so felsenfest davon überzeugt, das Richtige zu tun. Ohne Angst wollte ich mein Schicksal tragen; und nun stehe ich hier, und mir schlottern die Knie.«
    »Mir auch«, flüsterte Sally Jones. »Ich habe es mir einfacher vorgestellt.«
    »Hinzu kommt, daß mir Tony Ballard einen Floh ins Ohr gesetzt hat… Er will mir helfen. Es ist ein Strohhalm, an den ich mich plötzlich wie ein Ertrinkender klammere… Drei Jahre lebe ich ohne Hoffnung in der Todeszelle, und jetzt, wo ich mit einem Bein schon im Grab stehe, tritt dieser Mann in mein Leben und behauptet, er würde verhindern, daß ich mein Leben verliere… Ballard will die Außerirdischen austricksen. Wenn ihm das gelingt, dürfen wir unser Leben und das Geld behalten. Auch das will Ballard regeln. Leben … Ich fange an, damit zu spekulieren… Und Sie, Sally… Wir beide… Es ist nicht mehr viel Zeit, es Ihnen zu sagen, aber ich möchte, daß Sie es wissen: Sie sind mir ungemein sympathisch. Sollten wir das alles tatsächlich heil überstehen, würde ich Sie gern Wiedersehen. Glauben Sie, daß Sie das auch möchten?«
    Sallys Augen schwammen in Tränen. »Ja, Cliff«, sagte sie kaum hörbar. »Ja, ich glaube schon…«
    Japa wies auf die Todeskandidaten und befahl ihnen, an Bord zu kommen, und sie wollte nicht, daß Tony Ballard den Anfang machte, sondern das andere Ende der Schlange.
    Sally Jones und Cliff Belford, die in dieser grauenvollen Situation zusammengefunden hatten, versuchten zuversichtlich zu sein. Sie setzten ihr Vertrauen in Tony Ballard.
    Aber er enttäuschte sie, entpuppte sich als Feigling. Große Worte - nichts

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