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118 - Im Bann der Bestie

118 - Im Bann der Bestie

Titel: 118 - Im Bann der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Japa.
    Bannister nickte. »Gut. Ich schicke sie rüber.«
    »Ihr solltet nicht versuchen, uns zu überlisten«, warnte Japa. »Das würde euch schlecht bekommen.«
    »Du hast eine Forderung gestellt, und wir erfüllen sie, das ist alles«, sagte Noel Bannister. Dann schaltete er das Mikro ab und wandte sich schwer ausatmend um. »Wenn du wüßtest, wie es jetzt in mir aussieht, Tony.«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Warum gehe ich eigentlich nicht mit euch?«
    »Weil du hier gebraucht wirst. Du mußt die ganze Geschichte doch koordinieren.«
    »Ich will nicht, daß ihr denkt, ich würde mich drücken.«
    »Ich weiß, daß du den Mut hättest, ganz allein hinüberzugehen, Noel, und die anderen wissen das auch. Was soll der Blödsinn?«
    »Macht es gut und… haut ihnen die Hucke voll.«
    »Machen wir.«
    »Und noch etwas«, sagte Noel mit düsterer Miene. »Bleibt am Leben - und zwar alle!«
    ***
    Der Mann, der neben mir ging, hieß Cliff Belford. Ich hatte kurz Gelegenheit gehabt, mit ihm - und mit einigen anderen Freiwilligen - zu sprechen.
    Ich kannte den Grund, weshalb er sein Leben verkauft hatte, und ich glaubte ihm, daß er kein Mörder war. Ich spürte, daß dieser junge Mann ein guter Mensch war.
    Sollten wir das alles hier heil überstehen, würde auch ich versuchen, ihm zu helfen. Er durfte nicht sterben - weder hier noch im Raumschiff.
    Als ich ihm Hoffnung zu machen versuchte, sagte er: »Es macht mir nichts aus zu sterben, Mr. Ballard. Drei Jahre Todeszelle brechen den stärksten Lebenswillen. Ich bin froh, nicht mehr warten zu müssen. Das Warten ist das schlimmste. Es macht einen mürbe. Daran geht man nervlich und seelisch zugrunde. Außerdem… ich muß sterben.«
    »Wieso müssen Sie?«
    »Weil ich mit dem ›Chronicle‹ dieses Geschäft gemacht habe. Es gibt einen Vertrag. Man erwartet von mir, daß ich mich opfere.«
    »Dieses Opfer wird hoffentlich nicht nötig sein.«
    »Was gewinne ich dabei? Man wird mich in die Gaskammer stecken, und Philip bekommt keine Million.«
    »Ich denke, der ›Chronicle‹ wird trotzdem bezahlen, und Sie können sich die Million mit Ihrem Bruder teilen. Lassen Sie mich nur machen.«
    »Glauben Sie im Ernst, eine Chance gegen die zu haben?«
    »Denken Sie, ich würde sonst mit Ihnen und den anderen rübergehen? Wir haben eine Chance, Cliff. Wir alle.«
    Wir passierten eine Schleuse, die sich hinter uns schloß. Man hatte die Scheinwerfer bei Tagesanbruch abgeschaltet, und warmes Sonnenlicht bestrahlte das Raumschiff, in dem nach wie vor diese gefährliche Zeitbombe namens Carrsh tickte.
    Wenn er entartete, sah es schlecht für uns alle aus. Auch für die Aliens, denn er war auch eine Gefahr für sie. Die Lage war fatal. Damit die Zeitbombe nicht hochging, hätten die Aliens unseren Planeten verlassen müssen, denn unsere Atmosphäre ließ ihn bedrohlich wuchern.
    Für den Start hätten die Außerirdischen Menschen benötigt. Wir aber waren nicht bereit, ihnen auch nur einen einzigen zu überlassen. Das bedeutete, daß die Aliens von hier nicht wegkamen.
    Und das wiederum würde zur Folge haben, daß Carrsh sein Gefängnis sprengte, daß er ausbrach, die Aliens tötete und alles Leben auf unserem Planeten vernichtete.
    Wenn wir den Außerirdischen nicht halfen, unterschrieben wir damit unser eigenes Todesurteil. Aber, verdammt, es mußte noch eine weitere Lösung geben, und die mußten wir finden.
    Die glatte glänzende Oberfläche des Raumschiffs reflektierte das Sonnenlicht. In Kürze würden wir Japa und ihren Untergebenen gegenüberstehen.
    Meine Kopfhaut prickelte. Wir reizten in diesem Spiel verflucht hoch. Sieg und Niederlage hatten selten so dicht nebeneinander gelegen.
    Vor der Raumschiffschnauze nahmen wir Aufstellung. Ein Wesen erschien am Fenster. War das Japa? Mr. Silver kniff die perlmuttfarbenen Augen zusammen.
    »Wenn wir drinnen sind, muß ich mich hundertprozentig auf dich verlassen können«, sagte er zu seinem Sohn.
    »Das kannst du«, versicherte ihm Metal. »Es geht nicht gegen Höllenwesen.«
    »Warum kehrst du der schwarzen Macht nicht vollends den Rücken?«
    »Vielleicht tue ich es eines Tages«, sagte Metal. »Aber es nützt nichts, mich zu drängen. Diese Entscheidung muß in mir reifen. Das braucht Zeit, Vater. Wer so lange wie ich auf der Seite des Bösen stand, kann sich nicht von heute auf morgen entscheiden.«
    »Ich bin zufrieden, wenn du heute neben mir kämpfst«, sagte Mr. Silver. »Wer weiß, vielleicht findest du Gefallen

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