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1183 - Visionen der Hölle

1183 - Visionen der Hölle

Titel: 1183 - Visionen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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logischen Schluss zu.
    Der Teufel stand hinter ihm!
    Auf einmal war die Kälte noch stärker. Er hatte den Eindruck, dass sie in seinen Körper drang, um auch die Organe zu umfassen. Im Kopf tuckerte es. Die Angst trieb ihn dazu, hektisch zu atmen, und der Schweiß tropfte sogar von seiner Stirn herab und landete auf der Konsolen-Oberfläche.
    Hinter mir der Teufel!
    Dieser Gedanke ließ ihn auf dem Stuhl erstarren. Aber Ray wusste auch, dass er sich überwinden musste. Wenn er die Sicherheit haben wollte, dann musste er sich auf dem Stuhl herumdrehen.
    Es fiel ihm alles andere als leicht. Die innere Grenze oder Barriere war einfach zu stark, und er hörte sich selbst stöhnen, als er es endlich schaffte.
    Drehen und schauen!
    Nein, nichts! Da war nichts! Es gab den Teufel nicht in diesem Zimmer. Bis auf ihn und den toten Quint war es leer. Niemand außer ihm schaute noch in den Spiegel hinein.
    Ray stöhnte auf, als er sich wieder drehte. Trotz dieses Geräuschs war er innerlich erleichtert, und er blies seinen Atem gegen die Spiegelfläche.
    Sie beschlug nicht einmal.
    Er sah sein Gesicht - und sonst nichts. Die Fratze des Teufels war verschwunden. Einfach wie ausradiert oder weggetaucht. Das konnte er sich aussuchen.
    Ray wusste nicht, was er tun sollte. Er überließ sich in diesen Moment seinen Gedanken, die ein völliges Durcheinander in seinem Kopf bildeten. Sie rauschten wie Wellen heran, aber bevor sie ihn erreichten, zersplitterten sie, sodass er sie nicht mehr zu fassen bekam.
    Ray presste die Hände gegen sein Gesicht. Er wollte nichts mehr sehen, den Teufel nicht und auch nicht sich selbst. Es war alles so anders und furchtbar geworden. Sein nicht eben normales Leben hatte sich auf den Kopf gestellt.
    Der Spiegel war das Problem. Er hatte sich längst damit abgefunden, es hier nicht mit einem normalen zu tun zu haben. Er war anders, es steckte mehr dahinter, viel mehr. Etwas, das sich ein Mensch überhaupt nicht vorstellen konnte. Das war verrückt und auch nicht mit Logik erklärbar.
    Für ihn war der Spiegel so etwas wie eine Video-Kassette. Er hatte Aufnahmen, Bilder und Informationen gesammelt, die er dann einfach wieder abgab.
    Erklären konnte Ray das nicht. Er wollte es auch nicht, weil es einfach zu schwierig war, darüber nachzudenken. Er hätte sich den Kopf zerbrochen, ohne eine Lösung zu finden.
    Seine Hände sanken wieder nach unten, was ihm schon große Überwindung kostete.
    Der Blick in den Spiegel - und der Schrei!
    Jetzt sah er nichts mehr. Nicht einmal sich selbst. Die ovale Fläche vor ihm war leer…
    ***
    Es gab nichts!
    Es gab kein Begreifen, es gab kein Erklären. Es gab einfach nur die Tatsache, dass sich in der Fläche gar nichts zeigte. Nicht mal der Umriss seines Gesichts.
    Daran verzweifelte Ray zwar nicht, aber er war auch nicht weit davon entfernt. Er ballte die Hände zu Fäusten, erstöhnte vor sich hin und merkte, dass sich die Furcht in diesen Sekunden noch verstärkte, obwohl die andere Fratze verschwunden war. Aber genau das war wohl das Problem, und so konnte er darüber nur den Kopf schütteln. Er hörte sich stöhnen und merkte auch, dass die Kraft seinen Körper allmählich verließ. Es war nicht viel passiert, trotzdem hatten ihn die Erlebnisse fertig gemacht.
    Da war es gut, dass er sich an der Kommode festhalten konnte, sonst wäre er noch vom Stuhl gefallen und auf den Boden geprallt.
    Ray erholte sich wieder und schaffte es auch zu sprechen. »Ich bin nicht verrückt!«, flüsterte er scharf und stockend. »Nein, ich bin nicht verrückt, ich… ich…«
    Ein stöhnender Laut drang aus seiner Kehle, als er mitbekam, dass sich das Innere der Spiegelfläche abermals veränderte. Es war für ihn nicht zu fassen, denn es tauchten weder sein eigenes Gesicht noch die Fratze des Teufels auf.
    Dafür Doria!
    Sie tanzte. Sie malte sich als kleine Figur in der Spiegelfläche ab, und sie bewegte sich genau auf ihrem Podium, um das auch die vier Gaffer herumsaßen.
    Obwohl sie klein wie eine Puppe aussah, gab es doch Leben in ihr, und Ray verstand die Welt nicht mehr. Aber in seinem Hirn setzte sich ein Gedanke fest.
    Dass der Spiegel nicht so normal reagierte, das musste etwas mit dieser Tänzerin zu tun haben. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen.
    Ray hatte sich vorgenommen zu verschwinden. Den Gedanken ließ er jetzt fallen, weil ihn die Szene in der Spiegelfläche zu sehr faszinierte.
    Es war ja nicht nur Doria vorhanden, er sah auch andere Bilder, die aus

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