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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unbedingt schmerzerfüllt, die beruhigenden Worte schienen schon ihre Wirkung zu haben.
    Das Tier zitterte. Sein Fell war an der hinteren Seite blutgetränkt. Ich bekam die Chance, mir die Wunde genauer anzuschauen und stellte fest, dass er sie sich bestimmt nicht selbst zugefügt hatte.
    Er musste angegriffen worden sein und hatte noch das Glück gehabt, fliehen zu können.
    Ich dachte daran, in welch einem Zustand die junge Frau aus dem Wald gerannt war. Sie war mir vorgekommen wie jemand, der etwas Schlimmes gesehen haben musste. Sobald ich Zeit hatte, würde ich sie danach fragen.
    Der Hund fand auf einer Bank seinen Platz. Claudine streichelte sein Gesicht, bevor sie in einer winzigen Duschkabine verschwand und dort ein Tuch nässte, mit dem sie die Wunde säuberte.
    Stan hielt still. Er schaute mich an. Ich lächelte ihm zu, in der Hoffnung, dass es ihn beruhigte.
    Claudine besorgte auch eine Salbe. »Sie hilft bei menschlichen Verletzungen«, sagte sie. »Ich hoffe, dass es auch bei Stan klappt.«
    »Bestimmt.«
    Auch jetzt blieb der Hund ruhig, als die Salbe aufgetragen wurde. Er spürte sehr genau, dass er sich in guten Händen befand.
    Claudine legte einen Verband an. Sie holte Handtücher und band drei davon zusammen. So konnte sie dann den Verband um den Körper wickeln. Relativ leicht knotete sie ihn fest, denn sie wollte ihrem Liebling nicht wehtun.
    »Ich glaube, das muss vorerst reichen«, sagte sie und schaute mich dabei an.
    »Das denke ich auch.«
    Zum ersten Mal sah ich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Danke, Monsieur, dass Sie mir geholfen haben. Ich… ich freue mich sehr darüber. Ich habe Sie auch falsch eingeschätzt.«
    »Lassen wir das. Ich heiße übrigens John.«
    »Ja, das hörte ich.«
    Es gibt Menschen, die gern in Wohnmobilen stehen. Ich hatte nichts gegen diese Menschen und gegen die Fahrzeuge, nur müssen sie hoch genug sein, und bei diesem Modell hatte ich mit dem Stehen so meine Probleme, denn meine Haare schleiften unter der Decke her.
    »Können wir uns setzen?«, fragte ich deshalb.
    »Ja, natürlich.«
    Den Hund ließen wir auf der Bank liegen. Es gab eine kleine Sitzecke am Fenster. Bevor Claudine sich setzte, schob sie die helle Gardine zur Seite und spähte nach draußen. Es war kein normaler Blick, mit dem sie die Umgebung absuchte, und ich wurde sofort misstrauisch.
    »Halten Sie Ausschau nach einem Verfolger?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Aber es könnte einen geben?«
    Auf diese Frage erhielt ich zunächst keine Antwort. Claudine drehte sich um und nahm Platz. Sie faltete die Hände wie zum Gebet zusammen und schaute ins Leere.
    Ich ließ sie zunächst in Ruhe. Sie musste erst mal wieder zu sich kommen. Das hinter ihr liegende Erlebnis hatte sie schon stark mitgenommen.
    Auf ihrer Haut sah ich die roten Flecken. Über den dunklen Augen wuchsen sehr dichte Brauen, und ich sah auch, wie ihre Mundwinkel zu zucken begannen. Wenig später fing sie an zu weinen, wischte über die Augen und flüsterte: »Verflixt, das wollte ich nicht.«
    »Sie brauchen auf mich keine Rücksicht zu nehmen.«
    »Sie sind fremd, John, was werden Sie von mir denken, aber ich kann einfach nicht anders.«
    »Eben.«
    Claudine kämpfte gegen ihre Gefühle an und bekam sie auch in den Griff. Der nächste Satz überraschte mich wieder, wenn auch nicht so stark wie vor dem Wagen.
    »Er ist tot!«
    »Wer, Claudine?«
    Sie drehte mir langsam ihr Gesicht zu, und jetzt sah ich deutlich die Trauer in ihren Augen. »Ollie, John. So habe ich meinen zweiten Hund genannt. Stan hat es gerade noch geschafft, aber er nicht. Ich… ich… konnte nichts tun.«
    »Ich kann mir denken, wie es in Ihnen aussieht, Claudine. Manchmal ist der Verlust eines Tieres so schlimm wie der eines Menschen.«
    »Kann sein. Aber so habe ich nie gedacht. Ich wollte auch nicht so denken, doch dann kam es einfach über mich. Es war wie ein verdammter Schlag. Ich… ich… fand ihn im Wald, und es ist nicht mal so schlimm, dass er gestorben ist«, sie blickte mich direkt an. »Verstehen Sie mich da richtig. Es ist das Wie!«
    »Sie meinen, wie man ihn getötet hat?«
    »Genau!«
    »Möchten Sie darüber reden?«
    Claudine wand sich. Es fiel ihr schwer, das sah ich ihr an. Sie bewegte unruhig die Hände über die Tischplatte hinweg und hinterließ feuchte Streifen. Der Mund zuckte einige Male, bevor sie in der Lage war, eine Antwort zu geben.
    Dennoch sprach sie stockend und immer wieder von längeren Pausen unterbrochen. »Man hat ihn…

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