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1189 - Hexen-Wahrheit

1189 - Hexen-Wahrheit

Titel: 1189 - Hexen-Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer U-Bahn umbringt. Verdammt noch mal, welches Motiv könnte dahinter stecken?«
    Suko und ich konnten ihm keine Antwort geben, obwohl wir Zeugen gewesen waren. Noch hieß das Motiv für uns die Hexen-Wahrheit, was immer es auch bedeuten mochte. Das konnte alles Mögliche sein. Ein abstrakter Begriff, ein konkreter oder auch nur einer, der plötzlich erfunden worden war.
    Eben alles Mögliche.
    Nur war er auch selten. Wer sagte schon so etwas? Höchstens eine Person, die einen direkten Kontakt mit irgendwelchen Hexen gehabt hatte. Und das konnte bei Gino Cobani der Fall gewesen sein.
    Als Suko und ich uns von der Bank erhoben, schaute Tanner etwas skeptisch. »Wo wollt ihr denn jetzt hin?«
    »Ins Büro. Sir James wartet auf uns.«
    »Ja, hatte ich ganz vergessen.« Auch Tanner stand auf. »Dann bestellt ihm von mir die besten Grüße.«
    »Machen wir.«
    »Und forscht mal nach der Wahrheit«, gab uns der Chief Inspector noch mit auf den Weg. »Ich meine natürlich die Hexen-Wahrheit.«
    ***
    Die Nacht war vorbei. Jane und Sarah trafen sich am Frühstückstisch in der kleinen Küche. Die Horror-Oma war schon früher auf den Beinen gewesen und hatte das Fenster geöffnet, damit frische Luft in die Küche dringen konnte.
    Frisch war sie schon, aber auch zu warm für die Jahreszeit. In der Nacht hatte es wieder zu regnen begonnen, aber nur Niesel sprühte aus den Wolken. Dennoch war die Luft recht klar, und im Osten zeichnete sich ein ungewöhnliches Morgenrot über den Dächern der Häuser ab. Ungewöhnlich für den Monat November, der in seinen letzten Zügen lag und durch Wetterkapriolen in die Geschichte eingehen würde.
    »Wie im Frühling«, sagte Jane nach dem Morgengruß, als sie die Küche betreten hatte.
    »Ja, ungewöhnlich. Manchmal wünsche ich mir, dieses Wetter im März zu haben.« Sarah hatte schon den Tisch gedeckt und stellte jetzt noch den Korb mit dem Knäckebrot auf den Tisch. »Hast du gut geschlafen, Jane?«
    Die Detektivin lachte leise. »Du denn?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    Sarah setzte sich. Jane schenkte Kaffee ein, den die Horror-Oma ziemlich stark gekocht hatte. »Die ungewöhnliche Hexe wollte mir nicht aus dem Kopf. Ich bekam sie gedanklich nicht in den Griff. Immer wieder ging ich dagegen an, aber ich war innerlich zu aufgewühlt und bin noch immer der Meinung, dass es erst ein Anfang gewesen ist. Was könnte diese Person mit ihren Ausführungen gemeint haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was will sie von dir?«
    Jane trank einige Schlucke Kaffee. Sie schaute dabei durch das Fenster in den tristen Vorgarten.
    »Sie hat mich gesucht, das steht fest, Sarah. Aber über den Grund kann man nur spekulieren.«
    »Du gehörst zu ihr, denke ich. Diese unbekannte Person hat bemerkt, dass du…«
    »Moment, Sarah, so unbekannt ist sie nicht. Schließlich kennen wir ihren Vornamen. Gunhilla.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Du glaubst gar nicht, wie ich mir über diesen Namen den Kopf zerbrochen habe. Ich habe hin und her überlegt, aber ich kam zu keinem Ergebnis. Eine Gunhilla ist mir nicht untergekommen. Das heißt, aufgeben werde ich trotzdem nicht. Ich schaue in den Büchern nach, denn irgendwo muss es doch einen Hinweis geben. Und wenn wir den Nachnamen herausgefunden haben, können wir weitersehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen. Das haben wir außerdem immer gepackt, Jane. Wir sollten uns da nicht verstecken.«
    »Du hast ja Recht.« Jane schaute auf das dünne Brot, das sie mit Kräuterquark bestrichen hatte. »Ich habe mich immer nur gefragt, welches Motiv diese unsichtbare Person hergetrieben hat. Gunhilla.«
    Jane lachte. »Sie war da und trotzdem nicht da. Entstand als Zeichnung auf dem Fenster. Das will mir nicht in den Kopf.«
    »Was ist mit dem Begriff Hexen-Wahrheit?«
    »Auch das ist ein Rätsel.« Jane schloss das Fenster wieder. »Jedenfalls hat mich diese Unbekannte gesucht und auch gefunden. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Ich kenne sie nicht.«
    »Kann es nicht sein, dass sie deine Hilfe will?«
    Jane wiegte den Kopf. Danach nickte sie. »Ja, man könnte es so interpretieren, wenn du willst. Vielleicht braucht sie meine Hilfe. Aber warum macht sie sich auf diese Weise bemerkbar? Sie hätte es doch viel einfacher haben können.«
    »Bist du da sicher, Jane?«
    »Warum nicht?«
    Sarah lächelte, bevor sie aß. Dann erst gab sie die Antwort. »Es kann sein, dass es ihr nicht möglich ist, bestimmte Grenzen zu überwinden. Dass sie in ihrer Welt

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