119 - Das Ultimatum der Aliens
Journalist. »Ich könnte dieses Problem für Sie lösen.«
»Wie?« wollte Bannister wissen. »Ganz einfach: Ich kaufe sie Ihnen ab und nehme sie mit.«
»Möchten Sie, daß ich sie in Weihnachtspapier einpacke?«
Ärger funkelte in Albrittons Augen. »Das ist kein Scherz, Mr. Bannister. Das ist mein vollster Ernst.«
»Lassen Sie mal hören, wieviel sie Ihnen wert ist.«
»Fünfzig Millionen.«
»F-f-f… Donnerwetter. Ich nehme an, Jonathan Banks greift so tief in die Tasche. Doch selbst wenn Japa mir gehören würde, würde ich sie nicht verschachern«, sagte Noel Bannister.
»Ach kommen Sie, Mr. Bannister. Seien Sie nicht ungeschickt. Mr. Banks kann sehr dankbar sein, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß am 24. Dezember ein hübsches Kuvert unter Ihrem Weihnachtsbaum liegt…«
»Ach, Sie sprechen von Bestechung.« Albritton grinste. »Wer wird denn gleich so direkt sein, Mr. Bannister. Sagen wir, Mr. Banks weiß, was ein Freundschaftsdienst wert ist.«
»Ihre Zeit ist fast um«, sagte Noel Bannister. »Lassen Sie mich Ihnen noch folgendes sagen, bevor Sie gehen, Mr. Albritton: Japa ist ein Lebewesen und somit niemandes Eigentum. Sie gehört sich selbst, und es wird Aufgabe der Regierung sein, dafür zu sorgen, daß Leute wie Sie und Mr. Banks sie nicht zur Sache degradieren.«
»Mann, Sie wissen nicht, was Sie tun. Sie können ein solches Geschäft doch nicht ablehnen. Fünfzig Millionen…«
»Japa ist auch für hundert Millionen nicht zu haben.«
»Dieses verfluchte Weib hat eine Menge Menschen auf dem Gewissen, und wer weiß, wie viele ihretwegen noch sterben müssen. Wie können Sie sich vor sie stellen, Bannister?«
»Sergeant Baker! Der Gentleman möchte gehen! Bitte bringen Sie ihn hinaus!« rief Noel Bannister.
»Avec plaisir«, sagte der Farbige und walzte heran.
»Wenn du mich anfaßt, schlage ich dir die Zähne ein!« fauchte der Journalist.
»Ich werde dich nicht berühren, wenn du freiwillig gehst, mein Sohn«, gab der Sergeant grinsend zurück.
»Über diesen Fehler werden Sie stolpern und sich das Genick brechen, Bannister!« schrie Randolph Albritton. »Und ich werde auf Ihrer Beerdigung tanzen.«
»Na großartig. Dann wird’s wenigstens nicht langweilig«, erwiderte der CIA-Agent.
»Und das Geschäft mache ich dann mit einem, der mehr Grips hat als Sie.«
»Ich wünsche Ihnen viel Glück«, sagte Noel Bannister. Er machte eine Kopfbewegung Richtung Tür.
Sergeant Baker verstand. Albrittons Zeit war abgelaufen. Wenn er nicht freiwillig gegangen wäre, hätte ihn Baker mit Vergnügen hinausgeworfen.
Wutschnaubend zog Randolph Albritton ab.
***
»Haben wir sie?« fragte Jonathan Banks wenig später am anderen Ende gespannt. Seine Stimme vibrierte, das war selten. »Bringen Sie sie sofort ins Chronicle Building. Ich will sie sehen, Mr. Albritton.«
»Sir…« knirschte Randolph Albritton. »Ich muß Sie leider noch um etwas Geduld bitten. Bannister, dieser störrische Bastard, war nicht bereit, sie mir zu übergeben.«
»Sind fünfzig Millionen nicht genug?« fragte Banks zornig. »Wieviel will er denn für diese Weltraum-Asylantin?«
»Er sagt, sie sei unverkäuflich.«
»Ach so ist das. Die Regierung will sie für sich selbst haben.«
»Vorerst ist es nur Bannisters Entscheidung, Mr. Banks, und ich verspreche Ihnen, daß in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Randolph Albritton fällt immer etwas ein, Sir. Wenn wir die Weltall-Lady so nicht kriegen, dann eben anders.«
»Was haben Sie vor, Albritton?«
»Lassen Sie sich überraschen, Sir. Ich möchte Sie damit, nicht belasten. Sie wollen Japa haben, und ich beschaffe sie Ihnen«, sagte der Journalist und schob den Hörer in die Halterung seines Autotelefons. Ein grimmiger Zug kerbte sich um seine Lippen.
Wenn nicht so, dann eben anders … Albritton drehte den Startschlüssel und fuhr los. Sein Ziel war die Südspitze Manhattans. Dort hatte Brenda Seaton eine Bar namens »Kiss me«.
Nun, früher wären dieser Aufforderung gern viele Männer nachgekommen, doch im Laufe der Zeit hatte Brenda viel Speck angesetzt und war unansehnlich geworden.
Wie eine Kröte hockte sie allein in ihrem Lokal - rothaarig und vollbusig, mit fetten Schenkeln und fleischigen Knien. Vor ihr stand ein Bourbon on the rocks, und es war ihr anzusehen, daß sie sich zu Tode langweilte.
Man sagte ihr gute Verbindungen zur New Yorker Unterwelt nach. Nur wenige wußten, daß sie
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