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11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

Titel: 11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian C. Walther , Mathias Bröckers
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Es fällt einem kein Grund ein, weshalb Mohammed Atta ihn so gepackt haben sollte. 11 Allerdings fallen einem ein paar Gründe ein, weshalb andere ihn so gepackt haben könnten. Wenn jedoch tatsächlich jemand anders »Attas« Koffer gepackt und ihn am Morgen des 11. September für das FBI in Boston abgestellt hatte, dann wusste dieser jemand vor dem Crash von Flug AA 11, dass Atta sterben würde – und war daran interessiert, ihn zu belasten.
    Wer? Al-Qaida? Mitten drin im Bostoner Transportband? Interessiert daran, Atta zu überführen? Wäre da ein Bekennerschreiben nicht einfacher gewesen?
    Noch immer keine ausreichenden Zweifel?
    Der New Yorker zitierte im Oktober 2001 einen »hochrangigen Ex-Geheimdienstler« mit der schlichten Feststellung: »Was auch immer an Spuren hinterlassen wurde, wurde absichtlich hinterlassen – zur Verfolgung durch das FBI.« 12
    Neben Attas Kofferinhalt waren das:
     
Marwan Al-Shehis Mietwagen, abgestellt am Flughafen Boston, darin unter anderem ein Zugangspass für gesperrte Bereiche des Flughafens sowie der Name der Flugschule, in der er und Atta in Florida Unterricht genommen hatten,
der Müll des Motels, in dem Al-Shehi die Nacht vor dem Attentat verbrachte, darin Boeing-757-Handbücher, Flugkarten für die Ostküste sowie ein Lexikon Englisch-Deutsch,
Nawaf Al-Hazmis Auto am Flughafen Washington-Dulles, darin eine Kopie von Attas Anweisungen, Zeichnungen eines 757-Cockpits, ein Teppichmesser sowie Karten von New York und Washington,
ein von Ziad Jarrah und Ahmed Al-Hasnawi gemietetes Apartment, darin ein Notizbuch, ein Videoband sowie, überaus nützlich, Fotokopien ihrer Pässe.

    Die Hijacker Nawaf Al-Hazmi und Khalid Al-Midhar ließen außerdem in einer Moschee in Laurel, Maryland, eine Tasche zurück, in der die Ermittler am 12. September Quittungen einer Flugschule aus San Diego fanden – Quittungen aus dem Vorjahr.
    Wo die Hijacker sich im Rahmen ihrer komplett heimlichen Planung wann aufgehalten hatten, ließ sich zudem unschwer anhand ihrer Pizzabestellungen rekonstruieren, denn anders als normale Kunden zahlten sie jede Pizza grundsätzlich mit Kreditkarte – unter ihren eigenen Namen.
    Alles Teil des Plans. Nicht aufzufallen. Keine Spuren zu hinterlassen. Keine Koffer zu vergessen.
    Wenden wir uns einem letzten entscheidenden Beweisstück zu.
    Jarrahs Abschiedsbrief
    Nachdem dieser Brief dem FBI vorlag, stand zweifelsfrei fest, dass Ziad Jarrah der Anführer jener Viererbande gewesen war, die UA 93 entführt hatte und in einen Acker in Pennsylvania abstürzen ließ. Der Selbstmörder entschuldigte sich in seinem letzten Schreiben bei seiner langjährigen Freundin Aysel, er werde von nun an in einer anderen Welt sein – und an der geplanten Hochzeit, nämlich seiner eigenen mit Aysel, nicht teilnehmen können.
    Den Brief schrieb Jarrah per Hand und auf Deutsch, endend mit »Leb wohl, für immer Dein – Ziad«.
    Nein. Moment.
    Endend mit: »Aufwiedersehen!!«, »Deinen Mann für immer«. Sowie »Ziad Jarrah«. Sowie »10. September 2001«.
    »Ziad Jarrah«? 13 Als Unterschrift unter einem Brief an die Geliebte? Einem Abschiedsbrief?

    Ziad Jarrahs Abschiedsbrief
    (Quelle: FBI)
    Aber damit fangen die Merkwürdigkeiten erst an. Denn der Brief wurde nicht ohne weiteres versandt, als Dreiseiter, sondern als Teil eines Pakets, das (laut Frauke Scheuten, Sprecherin der deutschen Staatsanwaltschaft) auch kleinere Geschenke enthielt. Sowie »Papiere betreffend seinen Flugunterricht«. 14 Sowie seine Tauchunterlagen. 15 Also genau das, was man einem Abschiedsbrief beilegt. Und dieses merkwürdige Paket fand das FBI bei einer Hausdurchsuchung in Bochum, wo Jarrahs langjährige Verlobte Aysel lebte …
    Nein, schon wieder falsch.
    Das Flug-und-Tauch-Abschiedspaket schickte Jarrah am 10. September – an die falsche Adresse. Er hatte sich die Anschrift seiner zukünftigen Gattin offenbar nicht richtig gemerkt. Weshalb die Post das Paket mit dem Aufkleber »Adressat unbekannt« an den Absender zurückschickte. Weshalb es dem FBI in die Hände fiel. Und damit der glasklare Beweis: Jarrah war’s!
    Genug?
    Ehe wir jetzt auch noch über die roten Stirnbänder zu philosophieren beginnen, die die Hijacker des Fluges UA 93 angeblich trugen und von denen eines nach dem quasi trümmerlosen 500-Meilen-pro-Stunde-Absturz nagelneu, unverbrannt und unverschmutzt 2006 beim Moussaoui-Prozess als Beweismittel vorgelegt wurde, halten wir doch lieber inne – und fest: Bei Betrachtung mancher

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