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1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

Titel: 1194 - Lady Sarahs Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kommode.«
    Suko und ich gingen näher und betrachteten die gerahmten Aufnahmen. Sie zeigten das Porträt einer dunkelhaarigen Frau und einen alten Mann, der im Rollstuhl saß.
    »Der Mann ist Abel Morley, der Besitzer des Hauses«, erklärte uns die Horror-Oma.
    »Und wer ist die Frau?«
    »Keine Ahnung, John. Vielleicht seine Tochter, seine um viele Jahre jüngere Ehefrau oder auch eine Pflegerin, die ihm zur Seite steht, weil er sich schlecht bewegen kann. Da kann man eigentlich nur raten.«
    Suko, der sich die Aufnahmen ebenfalls angesehen hatte, schüttelte den Kopf und fragte: »Wie bist du eigentlich hierher gekommen?«
    »Ich könnte jetzt sagen, mit einem Taxi.« Sarah hatte ihren Humor wieder gefunden. »Aber im Ernst. Man hat mir einen Brief in den Kasten gesteckt.«
    »Wer?«
    »Keine Ahnung. Es gab keinen Absender. Er war aber ordentlich frankiert.«
    »Was schrieb man dir?«
    »Auch nichts.«
    Suko und ich schauten uns verständnislos an. An ein leeres Blatt Papier konnte keiner von uns glauben. Lady Sarah hatte unsere Gedanken erraten, denn sie sagte: »In diesem Umschlag befand sich eine Visitenkarte mit Namen und Anschrift. Ich wurde durch die Karte zum Haus eines gewissen Abel Morley gelockt.«
    »Aha!« Ich nickte ihr langsam zu. »Wie ich dich kenne, hat bei dir wieder mal die Neugierde gesiegt.«
    »Genauso ist es gewesen«, gab sie etwas verschämt zu. »Ihr hättet das bestimmt auch getan.«
    Das stimmte. Nur war es bei uns etwas anderes. Ich wollte von Sarah wissen, ob sie den Besitzer des Hauses kannte.
    »Das weiß ich eben nicht. Es kann sein. Sagen wir so, John. Er ist mir nicht völlig unbekannt, aber bei mir hakt es mit der Erinnerung. Ich hoffe, dass es nicht altersbedingt ist.«
    »Weißt du was?«, sagte ich.
    »Nein.«
    »Wir wissen zu wenig. Es ist besser, wenn du alles von Beginn an richtig erzählst.«
    »Das hatte ich gerade vor.«
    Dabei blieb es auch. Lady Sarah ließ sich Zeit. Sie erzählte von ihren Erlebnissen, und immer dann, wenn es besonders hart wurde, stockte ihre Stimme. Verständlich, denn auch sie war kein Roboter, sondern nur ein Mensch.
    Unsere Blicke wechselten oft genug zwischen den Bildern und dem Spiegel hin und her, aber in der Fläche zeigte sich nichts Unnormales. Wir sahen uns und die Einrichtung des Zimmers. Das war alles. Keine fremden, feinstofflichen Personen.
    »Jetzt wisst ihr alles«, sagte die Horror-Oma. »Nun müssen wir sehen, wie es weitergeht. Ich kann mir vorstellen, dass wir erst am Anfang stehen.«
    Da stimmten wir ihr zu. Suko kam auf die beiden Männer zu sprechen, die Brad und Glenn hießen.
    Er wusste, dass sie Sarah unbekannt waren, aber er fragte trotzdem: »Hast du vielleicht eine Ahnung, wer sie geschickt haben könnte?«
    Sarah Goldwyn saß auf einer Sessellehne und nagte nachdenklich an der Unterlippe. »Mir wäre wohler, wenn ich das wüsste. So kann ich nur spekulieren.«
    »Und wie sieht das aus?«
    »Nicht eben gut.«
    Ich lächelte knapp. »Gangster? Die Mafia? Oder eine andere Bande…?«
    »Eher eine andere Bande und eine bestimmte«, sagte sie mit nachdenklicher Stimme. Sie zögerte.
    »Ihr könnt mich jetzt auslachen oder mich für eine senile alte Schachtel halten, aber ich kann mir sogar vorstellen, dass Brad und Glenn zwei Männer sind, die einem Geheimdienst angehören, aber keinem ausländischen, sondern einem von uns.«
    »Das ist interessant«, sagte ich. »Wie kommst du darauf?«
    »Sie haben es manchmal durchblicken lassen. Natürlich kann ich mich täuschen, John, aber da bin ich mir nicht so sicher. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, richtig zu liegen. Ich achte dabei sehr auf meine innere Stimme.«
    Da widersprachen wir nicht. Suko fragte nur: »Kannst du dir denn einen Grund für ein Zusammentreffen zwischen Abel Morley und dem Geheimdienst vorstellen?«
    »Nein.«
    »Aber Morley ist tot.«
    »Das nehme ich an.«
    »Wer ist er?«
    »Du fragst gut, Suko. Über das Problem habe ich lange genug nachgedacht. Ich habe das Gefühl, ihn zu kennen, obwohl er mir fremd ist. Aber nicht völlig fremd. Irgendwann in der Vergangenheit bin ich ihm schon begegnet. Nur komme ich nicht darauf. Irgendwo in meinem Kopf befindet sich eine Sperre. Ich weiß auch nicht, ob ich mit ihm schon persönlich gesprochen habe. Wenn ja, dann muss er mir von einer anderen Gelegenheit her bekannt vorgekommen sein.«
    »Er hat dich gekannt. Und er hat sich nicht grundlos an dich gewandt. Er wird möglicherweise gewusst

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