1194 - Lady Sarahs Horror-Trip
haben, womit du dich beschäftigst, Sarah, und er wird von dir auch eine gewisse Hilfe bei seinen Problemen erwartet haben.«
»Das sehe ich auch so, Suko.«
»Wie kommen wir da zusammen?«
Die Horror-Oma wischte über ihr Gesicht. »Es wird nicht einfach sein. Es ist möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, dass ich Abel Morley durch meinen letzten Mann her kenne. Ja, das sehe ich als die einzige Möglichkeit an.«
»Dann müsste man herausfinden, was Morley getan und womit er sich beschäftigt hat.«
»Ich weiß es nicht.«
Dem Gespräch hatte ich zugehört und mich dabei mit dem Spiegel beschäftigt. Mir waren diese Zu-oder Eingänge in eine andere Dimension nicht unbekannt, doch in diesem Fall hatte ich Pech. Eine mit den Händen durchgeführte normale Untersuchung hatte ebenso wenig etwas gebracht wie eine mit dem Kreuz. Die Fläche war normal geblieben. Ich hatte sie nicht aufweichen können.
Suko wandte sich an mich. »Wir müssen uns mit Morley und mit seiner Tätigkeit beschäftigen, John.«
»Richtig. Und in welch einer Beziehung er zu einem der Geheimdienste steht, falls Lady Sarah Recht behält.«
»Bitte, das ist nur eine Vermutung«, sagte sie schnell. »Nagelt mich nicht darauf fest.«
»Das werden wir auch nicht. Aber es ist eine Spur. Und dann haben wir noch immer diese geheimnisvolle Frau.« Ich wies auf das Bild. »Sie kommt dir nicht bekannt vor - oder?«
»Nein, John.«
Helfen konnte uns nur unsere Firma. Möglicherweise hatten wir Glück. Dann war der Name Morley bei Scotland Yard registriert. Ansonsten mussten wir zu anderen Mitteln greifen.
Ich telefonierte mit einem Kollegen aus der Fahndung und vom Erkennungsdienst. Viele Angaben konnte ich nicht machen, was ihn zum Stöhnen brachte.
»Lassen Sie einfach Ihren tollen Computer suchen. Ich rufe dann in einer halben Stunde zurück.«
»Ja, das wird sich machen lassen.«
»Jedenfalls ist das Haus leer«, sagte Suko. »Nach Morleys Verschwinden oder Ableben ist es weder vermietet noch verkauft worden. Auch damit müssen wir uns beschäftigen.«
»Weißt du denn, was Morley von Beruf war?«, wandte ich mich an Lady Sarah.
»Keine Ahnung.«
»Vielleicht finden wir hier Unterlagen.« Ich machte mich an die Suche. Einen Schreibtisch gab es nicht. Dafür nur dieses Stehpult, das unterhalb der Schräge einen geschlossenen Kasten hatte. Der Deckel ließ sich leider nicht öffnen. Er besaß ein Schloss, doch den dazu passenden Schlüssel fand ich nicht.
Dafür hatte Suko eine interessantere Entdeckung gemacht, denn er war die Regale mit den Büchern abgegangen. Wir hörten ihn lachen. Als wir uns umdrehten, deutete er auf eine Reihe von Buchrücken.
»Interessante Titel«, klärte er uns auf. »Unser Freund Morley muss sich stark mit dem Leben nach dem Tod und dem Jenseits beschäftigt haben.«
»Wieso?«
»Diese Literatur deutet darauf hin. ›Leben nach dem Tod‹. ›Blick ins Jenseits‹. ›Erfahrungen eines Zweitkörpers‹. ›Der Mensch und sein Astralleib‹. ›Das zweite Ich‹. Wiedergeburt und so weiter.« Er ließ den Arm sinken. »Ich denke, da haben wir einen Aufhänger. Er scheint wirklich weit vorangekommen zu sein, wenn Sarah ihn im Spiegel und später auch im Bereich des Eingangs gesehen hat.«
»Ein Guru aus der Szene. Ein Kenner«, sagte ich.
»Wie vor kurzem der Schamane.«
»Möglich ist es.«
Lady Sarah hatte wenig gesagt. Sie wirkte tief in Gedanken versunken. »Ja«, sagte sie mit leiser Stimme und lachte plötzlich auf. »Ich bin wirklich bald senil. Jetzt, wo du es sagst, fällt mir wieder ein, wo ich den Namen Abel Morley schon gehört habe.«
»Wo denn?«
»Er hat selbst Bücher geschrieben, John. Ich glaube, dass ich zumindest zwei davon gelesen habe.«
»Kannst du dich an den Inhalt erinnern?«
Sie schob die Unterlippe vor und pustete die Luft aus. »Da muss ich wirklich nachdenken.«
»Tu das. Wir haben Zeit.«
»Danke, John.« Sie lächelte. »In meinem Alter braucht man das eben.«
»Das wollte ich damit nicht gesagt haben.«
»Weiß ich ja.«
Sarah strengte sich an. Sie bewegte ihre Lippen, sagte auch etwas, aber wir konnten kein Wort verstehen und fragten auch nicht nach. Sarah strich mit der Spitze des linken Zeigefingers über ihre Stirn und lächelte plötzlich.
»Hast du es?«, fragte ich.
»Nicht ganz, John, aber mir ist da etwas in den Sinn gekommen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat sich Abel Morley mit Drogen beschäftigt.«
Nein, dachte ich, nur das nicht. Nicht
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