Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
mit mir reden. Wenn jemand Sie fragt, sagen Sie, Sie seien immer noch Special Agent beim FBI, dürften aber mit niemandem über Ihre Arbeit sprechen.
    Solange Sie Ihren Job anständig machen, kann niemand Ihnen etwas anhaben. Sie werden feststellen, dass Sie unter weniger strenger Aufsicht stehen, als Sie es gewohnt sind.
    Aber es wird immer jemanden geben, dem Sie Rechenschaft schuldig sind.«
    »Sir, das ist mir immer noch nicht wirklich klar«, bemerkte Special Agent Caruso.
    »Sie werden Aufgaben von höchster nationaler Bedeutung übernehmen, hauptsächlich Terroristenbekämpfung.
    Das ist mit Gefahren verbunden. In der terroristischen Gemeinschaft geht es alles andere als zivilisiert zu.«
    »Dann handelt es sich um einen Undercover-Einsatz?«
    Werner nickte. »Korrekt.«
    »Und er wird von diesem Büro aus geleitet?«
    »Mehr oder weniger«, wich Werner mit einem Nicken aus.
    »Und ich kann aussteigen, wann immer ich will?«
    »Genau.«
    »Okay, Sir, dann will ich mir die Sache mal ansehen. Wie geht es jetzt weiter?«
    Werner schrieb etwas auf einen Notizzettel und reichte ihn Caruso. »Hier haben Sie die Adresse. Fragen Sie nach Gerry.«
    »Jetzt sofort, Sir?«
    »Sofern Sie nichts anderes vorhaben.«
    »Ja, Sir.« Caruso stand auf, gab seinem Gegenüber die Hand und ging hinaus. Wenigstens würde es eine nette Fahrt ins Pferdeland Virginia werden.
    108

Kapitel 4
Boot Camp
    Dominic fuhr zunächst zurück über den Fluss zum Mar-riott, um sein Gepäck zu holen – und die Rechnung über 20
    Dollar zu begleichen –, dann tippte er sein neues Ziel in den Navigationscomputer des Mercedes ein. Wenig später hatte er Washington hinter sich gelassen und folgte in südlicher Richtung der Interstate 95, die eindrucksvolle Skyline der Bundeshauptstadt noch im Rückspiegel. Das Auto fuhr so geschmeidig, wie man es von einem Mercedes erwarten durfte, der Talksender im Radio erwies sich als angenehm konservativ – ganz nach dem Geschmack eines Polizisten –, und der Verkehr war nicht allzu dicht, auch wenn Dominic im Stillen die armen Schweine bedauerte, die täglich nach Washington hineinfahren mussten, um im Hoover Building und all den anderen staatlich-grotesken Gebäuden um The Mall herum Akten hin und her zu schieben. Das FBI-Hauptquartier verfügte zur Stressbewältigung der Mitarbeiter immerhin über einen eigenen Schießstand – der wohl, wie Dominic vermutete, rege genutzt wurde.
    Kurz bevor er Richmond erreichte, wies die weibliche Computerstimme ihn an, rechts auf den Richmond Beltway 109

    abzubiegen, über den er wenig später die 1-64 nach Westen erreichte. Dominic genoss den Anblick der Landschaft – vor ihm erstreckten sich bewaldete Hügel, um ihn herum hauptsächlich Grasland. Bestimmt gab es hier viele Golfplätze und Gestüte. Dominic hatte gehört, dass die CIA hier sichere Häuser unterhielt. Sie waren ursprünglich zu dem Zweck eingerichtet worden, sowjetische Überläufer auszuquetschen. Wofür diese Gebäude wohl jetzt genutzt wurden? Für Chinesen womöglich? Vielleicht auch für Franzosen. Ganz bestimmt waren die Häuser nicht verkauft worden. Die Regierung trennte sich nicht gern von Staatseigen-tum, außer vielleicht von Militärstützpunkten, die sie geschlossen hatte. Was die Komiker aus dem Nordosten und von der Westküste mit wachsender Begeisterung taten.
    Auch für das FBI hatten sie nicht viel übrig, allerdings schienen sie die Behörde zu fürchten. Dominic verstand nicht, was für ein Problem manche Politiker mit Polizisten und Soldaten hatten, zerbrach sich aber auch nicht weiter den Kopf darüber. Das war deren Bier, nicht seins.
    Nach weiteren zirka eineinviertel Stunden begann er auf die Schilder zu achten, um seine Ausfahrt nicht zu verpassen, doch dafür sorgte schon der Computer.
    »AN DER NÄCHSTEN AUSFAHRT BITTE RECHTS
    ABBIEGEN«, sagte die Stimme rechtzeitig im Voraus.
    »Aber gern, Schätzchen«, erwiderte Special Agent Caruso, ohne eine Antwort zu erhalten. Als er eine Minute später an der betreffenden Ausfahrt die Interstate verließ, ertönte nicht einmal ein GUT GEMACHT aus dem Computer. Von da an führte der Weg über gewöhnliche Stadtstraßen durch die hübsche Kleinstadt und ein paar sanfte Hügel hinauf an den nördlichen Rand des Tals, bis schließlich die Ankündi-gung ertönte: »AN DER NÄCHSTEN KREUZUNG BITTE
    LINKS ABBIEGEN. DANN HABEN SIE IHR ZIEL
    ERREICHT.«
    »Prima, danke, Schätzchen«, sagte Dominic.
    »IHR ZIEL« war das Ende einer völlig

Weitere Kostenlose Bücher