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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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als Fidelma und Eadulf in die Halle stürmten und nach dem Grund für das Hornsignal fragten. Der in eine Rüstung gekleidete Fürst war von mehreren Gefolgsmännern umgeben. Accobrán befand sich nicht unter ihnen.
    »Ein sluaghadh ?« fragte Eadulf, dem die militärischen Bezeichnungen der Iren nicht geläufig waren.
    »Ein Trupp von Kriegern«, erläuterte Fidelma rasch. »Weißt du, wie groß das Lager ist?« fragte sie Becc.
    »Nicht sehr groß, aber immer noch zu groß für uns. Die Späher meinen, daß der Trupp wie ein lucht-tighe aussieht, ein Haufen von nicht mehr als achtzig Kriegern. Doch ich bezweifle, daß wir im Augenblick zwanzig Männer aufbringen können. Deshalb habe ich Accobrán befohlen, das Alarmsignal zu blasen.«
    »Es war nicht sonderlich klug von ihm, sich nicht darum zu kümmern, ob die Angreifer von gestern die Vorhut eines größeren Trupps waren«, äußerte Fidelma. »Jetzt wissen wir es. Zweifellos wollen sie Rache für ihre umgekommenen Gefährten nehmen.«
    Becc war offensichtlich sehr besorgt. »Was können wir tun? Wir sind vor allem Bauern und Holzfäller, wir haben nur wenige Krieger unter uns. Wenn der Trupp der Uí Fidgente allein aus Kriegern besteht, haben wir keine Chance gegen sie.«
    In dem Augenblick trat Accobrán geräuschvoll ein. Sein Blick war finster.
    »Hast du es schon gehört?« fragte Becc.
    Der Tanist nickte kurz. »Vermutlich kann ich fünfunddreißig Männer gegen sie aufstellen, doch davon sind bisher nur ein Dutzend kampferprobt. Vielleicht können wir die Uí Fidgente aufhalten, bis wir aus anderen Landesteilen mehr Männer zusammengetrommelt haben.«
    »Wo befinden sie sich jetzt?« wollte Fidelma wissen.
    »Nicht mehr als eine Meile von hier entfernt, vielleicht sogar weniger«, antwortete Becc.
    »Wir könnten sie irgendwo in einen Hinterhalt locken«, schlug Accobrán vor. »Wir können sie töten, ehe sie es mitbekommen.«
    »Und wenn das nicht klappt?« erkundigte sich Fidelma. »Bist du auf das Risiko vorbereitet, dein Volk ohne Schutz und Verteidigung zu lassen? Das ist keine gute Entscheidung für einen Tanist.«
    »Wie lautet dein Vorschlag, Fidelma?« fragte Becc mit ruhiger Stimme.
    »Wir suchen sie auf, reden mit ihnen und finden heraus, weshalb sie hier sind und was sie für Forderungen haben. Dann können wir uns überlegen, ob wir die Angelegenheit vielleicht durch eine Übereinkunft statt mit Blutvergießen beenden können.«
    Accobrán lachte laut auf. »Das ist die Antwort einer Frau und nicht die eines Kriegers.«
    Becc drehte sich mit düsterem Gesicht zu seinem Tanist um. »Denk daran, mit wem du sprichst, Accobrán. Und denk daran, daß einige unserer größten Krieger Frauen waren. Die Zauberin Scáthach hat unseren mythischen Stammeshelden Cúchulainn in ihrer Schule der Kriegskünste ausgebildet. Und war nicht auch Creidne eine Frau, eine der grausamsten Kriegerinnen der Fianna? Hat nicht Medb von Connacht die Kriegerin Erni dazu auserwählt, ihre Schätze zu bewachen? Und hier, unter den Eóghanacht, war nicht Mugháin Mhór unsere größte Königin und Heerführerin? Schäm dich, Accobrán, daß du dein Erbe so rasch vergißt, daß du dein Volk mit so gedankenlosem Geschwätz beleidigst!«
    Der Tanist errötete vor Zorn, schwieg aber.
    Becc blickte Fidelma entschuldigend an. »Du hast recht, Cousine. Wir sollten zuerst friedlich verhandeln, ehe wir den Weg des Kummers und Blutvergießens einschlagen.«
    »Gut. Vielleicht …«
    Da wurde die Tür aufgestoßen, und der Verwalter eilte atemlos herein.
    »Becc!« rief er, ohne sich für sein unangemeldetes Eindringen zu entschuldigen. »Ein Reiter ist draußen vor den Festungstoren. Er trägt das méirge , das Banner der Uí Fidgente.«
    Accobrán griff mit der Hand nach dem Heft seines Schwertes und stürzte zur Tür.
    »Das erledige ich«, rief er. »Schlagt Alarm!«
    »Halt!« gebot ihm Fidelma. »Bist du von allen guten Geistern verlassen, Accobrán?« Nachdem sich alle Augenpaare auf sie gerichtet hatten, sagte sie zu Adag: »Ich vermute, daß dieser Reiter ein Bote der Uí Fidgente ist, oder?«
    Der Verwalter nickte rasch. »Er ist ein techtaire , der unserem Fürsten eine Botschaft überbringen will.«
    Fidelma schaute Becc ernst an. »Das erspart es uns, loszureiten und nach den Uí Fidgente zu suchen. So wollen wir diesen techtaire empfangen und herausfinden, was der Kriegstrupp hier will.«
    Sie verließen die Halle des Fürsten und gingen auf den Hof hinaus. Dort standen

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