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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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vorbringen werden.«
    »Einverstanden.« Becc seufzte erleichtert. »Es würde uns wohl nicht schaden, wenn wir unterdessen die Festung in den Verteidigungszustand versetzen.«
    »Das ist ein weiser Beschluß«, stimmte ihm Fidelma zu. »Du könntest auch versuchen herauszufinden, warum es dem Trupp gelungen ist, sich Rath Raithlen zu nähern, ohne daß Alarm geschlagen wurde. Hast du nicht gestern angeordnet, die Wachen zu verstärken?«
    Becc schaute seinen Tanist an. Wieder lief der junge Mann rot an.
    »Ich habe sie wieder abgezogen, sobald wir von unserer erfolgreichen Verfolgungsjagd zurück waren.«
    Becc sagte dazu nichts. Sein Gesicht war wie versteinert, als er die Befehle zum Sichern der Festung gab. Seine drei Abgesandten ritten inzwischen zum Tor hinaus und den Hügel hinunter. Adag führte sie zum Birkenmoor. Bald wurde ein Lager sichtbar, auf dessen Pfosten rote Seidenbanner mit einem Wolf darauf wehten. Aufmerksame Wächter bemerkten sie, riefen sie an und ließen sie ungehindert zu einer von Bäumen geschützten Stelle neben einem Bach weiterreiten.
    Dort standen mehrere Krieger. Fidelma erkannte sofort den Boten, der in der Festung gewesen war. Überrascht sah er sie, Eadulf und Adag an, die nun von den Pferden absaßen und näher traten.
    Zwei gefällte Bäume am Ufer dienten als Sitze.
    Fidelma ging auf einen Baumstamm zu und nahm Platz. Sie ignorierte die erstaunten Blicke der Uí Fidgente. Eadulf und Adag taten es ihr gleich. Die sechs Krieger sahen sich verblüfft an. Einen Augenblick lang sagte niemand etwas, dann verkündete Fidelma mit kühler Stimme: »Ich bin hier, um mit Conrí zu sprechen. Ich erwarte ihn.«
    Ihr Hochmut und ihr gebieterischer Ton verwirrten die Männer noch mehr. Keiner wußte, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte.
    Da trat aus einem Zelt, wie es die Anführer im Feld benutzten, ein Mann heraus, ein großer, muskulöser Krieger mit schwarzem Haar, grauen Augen und einer frischen Narbe auf der linken Wange. Als er Fidelma so ungezwungen auf dem Stamm sitzen sah, verfinsterte sich sein Blick. Er ging auf sie zu.
    »Ich bin Conrí, König der Wölfe, Kriegsfürst der Uí Fidgente«, tönte er grimmig. »Du bist ziemlich arrogant, Schwester. Du vergißt deine Manieren.«
    Fidelma sah ihn gelassen an.
    »Ich bin Fidelma von Cashel«, erwiderte sie kalt und unnahbar. »Ich bin hier als dálaigh und habe den Rang einer anruth . Deshalb darf ich in Gegenwart eines Königs sitzen bleiben und sogar noch vor ihm das Wort nehmen, und er muß schweigen, bis ich zu Ende gesprochen habe. Ich bin Fidelma von Cashel, Tochter von Faílbe Flann, Schwester von Colgú, der zu aller Wohl das Land regiert.«
    Conrí riß die Augen auf und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Er blickte zu seinem Boten, und Fidelma bemerkte, daß dieser mit ausgestreckten Händen den Kopf schüttelte, als wolle er sagen, nichts von alldem gewußt zu haben.
    Conrís Staunen wich einer gewissen Bewunderung.
    »Du hast Mut, Fidelma von Cashel. Das versichere ich dir. Mut, daß du dich mit nur zwei unbewaffneten Männern in das Lager des Kriegsfürsten der Uí Fidgente wagst, wo doch dein Bruder mein Volk vor zwei Jahren an den Hängen des Cnoc Áine niedergemetzelt hat.«
    Fidelma blickte ihn ruhig an. »Vielleicht erinnerst du dich, daß die Truppen der Uí Fidgente es waren, die eine Rebellion anfingen und auf den rechtmäßigen Herrscher von Muman losmarschiert sind. Es waren bewaffnete Truppen, entschlossen zum Sieg. Sie allein waren für ihr Schicksal verantwortlich. Was meinen Mut und den meiner Gefährten betrifft, ist er denn vonnöten, wenn ich deiner persönlichen Einladung folge und unter Einhaltung der Regeln der Gastfreundschaft und der Gesetze der Brehons hier erscheine? Welche Gefahr könnte uns in deinem Lager wohl drohen?«
    Diese Frage sollte ihn herausfordern.
    Conrí starrte sie einen Moment an, dann ging seine bisher harte Miene in ein Lächeln über. Er nahm auf dem anderen Baumstamm ihr gegenüber Platz.
    »Du hast recht, Fidelma von Cashel. Dir und deinen Begleitern droht hier keine Gefahr, wenn ihr als Abgesandte kommt.«
    »Das ist gut. Vielleicht erklärst du mir als erstes, was euch in dieses Land führt?«
    »Aber natürlich. Obwohl auch ich gern wissen würde, wie es kommt, daß du hier bist und für die Cinél na Áeda sprichst?«
    »Ich bin einer Einladung von Becc, dem Fürsten, gefolgt …«
    »Ich kenne Becc«, unterbrach sie der Kriegsfürst. »Was tust du in

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