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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Áeda fragte er mich schließlich, ob er mit seinen Männern vorausreiten dürfe. Ich gestehe, daß mich das mißtrauisch machte, also fragte ich ihn, was er denn vorhatte. Darauf vertraute er mir an, daß der Schiffskapitän vor seinem Tod von neuen Goldminen in Beccs Stammesgebiet gesprochen hatte.«
    »Im Eberdickicht?«
    Conrí nickte verdrießlich. »Versteh doch, als unser Herrscher Torcán in der Schlacht gegen deinen Bruder am Cnoc Áine ums Leben kam, hatten wir nicht nur viele junge Männer verloren, sondern wir mußten für unseren Aufstand sowohl an Cashel als auch den Großkönig Entschädigungszahlungen leisten. Das hat uns so viel ärmer gemacht.«
    »Doch was hat das Auffinden von Gold in diesem Land, in dem nach wie vor die Eóghanacht herrschen, mit euch zu tun?«
    Conrí verzog das Gesicht. »Dea hatte eine Idee. Doch zuerst mußten wir feststellen, ob die Gerüchte stimmten. Der Kapitän hatte wohl von dem Gold gehört, als sein Schiff im Hafen von Molaga lag. Da sei ihm ein Mann begegnet, der nach einem Schiff für einen Goldtransport suchte. Er erfuhr, daß man das Gold in der Nähe eines Ortes entdeckt hatte, der Eberdickicht heißt. Der Kapitän sagte auch, daß in dieser Gegend ein Jäger namens Menma wohnt, der sich dort gut auskennt. Er wollte mit dem Schiff wieder ans Ufer der Cinél na Áeda zurückkehren und diesen Menma aufsuchen, der angeblich von dem Gold wußte. Bevor er starb, hat er Dea das alles anvertraut.«
    Einen Moment schwieg Fidelma, dann sagte sie: »Nun, ich wiederhole meine Frage. Selbst wenn man hier Gold gefunden hätte, was für einen Nutzen hätte es für die Uí Fidgente?«
    Conrí fühlte sich in die Enge getrieben. »Wie ich schon sagte, unser Volk ist durch die Niederlage verarmt.«
    »Es war eine gerechte Niederlage«, erinnerte ihn Fidelma.
    »Darüber kann man geteilter Meinung sein. Wie dem auch sei, es ist wahr, daß wir besiegt wurden und nun arm sind. Der Kapitän hatte angedeutet, daß die Goldmine ein streng gehütetes Geheimnis sei und nur wenige davon wüßten – nicht einmal der Fürst der Cinél na Áeda. Ehe noch andere etwas von den Goldvorkommen erfuhren, wollte Dea bei einem raschen Überfall viel Gold forttragen, um unserem Volk damit wieder zu Macht und Einfluß zu verhelfen.« Er schwieg einen Moment. Dann fügte er hinzu: »Ich schwöre, daß ich erst davon hörte, als Dea mich darum bat, ihm und seinen Männern den Vorstoß zu erlauben. Ich habe ihm nicht davon abgeraten, denn ich bin kein Verräter an meinem Volk.«
    Fidelma starrte ihn an. »Eigenartigerweise glaube ich dir. Diese Geschichte ist zu ungewöhnlich, als daß sie nicht wahr sein könnte.«
    »Doch dann sind Dea und seine Männer nicht zurückkehrt, und meine Späher stießen auf ihre Leichen. Ganz gleich, was sie vorhatten, man hätte ihnen die Möglichkeit lassen können, sich zu ergeben, nicht wahr? Sie haben es nicht verdient, wie Tiere abgeschlachtet oder hinterrücks mit Pfeilen erschossen oder vom Schwert getroffen zu werden. Das ist es, was meine Krieger und mich so aufbringt. Ich bin fest entschlossen, dafür Entschädigung zu verlangen.«
    »Conrí, du hast mir die Wahrheit gesagt. Dafür danke ich dir. Aber ich sehe keine rechtliche Grundlage, nach der der Verlust deiner Männer entschädigt werden könnte, schließlich haben sie das Haus eines unschuldigen Menschen angezündet, seine Frau entführt und seine Tiere getötet. Außerdem war Raub ihre Absicht. Dieser Dea kam zu dir und hatte einzig und allein Diebstahl im Sinn …«
    »Dea war mein Bruder«, erwiderte Conrí mit hohler Stimme. »Deshalb kann ich die Sache nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Das tut mir leid. Doch ich repräsentiere das Gesetz und nicht den Geist der Rache. Ich will dir einen Vorschlag machen …«
    Conrí sah sie mißtrauisch an. »Ich kann nicht zu der Frau und den Kindern meines Bruders zurückkehren, ohne sagen zu können, daß sein Tod gerächt wurde.«
    »Ich bleibe dabei, ich stehe nicht für den Geist der Rache. Doch du könntest trotzdem kundtun, daß die Gerechtigkeit gesiegt hat, denn ich weiß, dein Bruder und seine Männer hatten keine Gelegenheit, sich freiwillig zu ergeben.«
    »Also was schlägst du vor?«
    »Einfach folgendes: Bleibt in eurem Lager hier, greift niemanden an, fügt niemandem Schaden zu. Morgen werde ich dich und zwei Begleiter deiner Wahl in die Festhalle von Rath Raithlen rufen lassen. Du stehst unter meinem persönlichen Schutz. Dort werde ich

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