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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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ahnte jedoch, wer sie war.
    »Bist du Beccnats Mutter?«
    »Ich bin Bébháil, Schwester.«
    Lesren drehte sich grinsend zu seiner Frau um. »Das ist die Schwester des Königs, Weib. Eine Richterin, sie will was über Beccnats Tod herausfinden.«
    Seine Frau blinzelte leicht und senkte den Kopf. Fidelma spürte, daß sie sich wegen des ungehobelten Benehmens ihres Mannes schämte.
    »Du hast gehört, was dein Mann gesagt hat. Danach hatte Beccnat ihre Meinung geändert und wollte Gabrán nicht mehr heiraten. Ein paar Nächte vor ihrem Tod ging sie fort, um es ihm mitzuteilen. Warst du dabei, als sie das sagte?«
    Die Frau blickte ihren Mann nervös an und nickte dann rasch. Auf einmal traten ihr Tränen in die Augen. Es war offensichtlich, daß sie ganz verzweifelt war.
    »Das Mädchen hat also euch beiden von ihrer Absicht erzählt und ist dann auf und davon?«
    »Es ist so, wie mein Mann sagte. Ich kann dem nichts hinzufügen.« Bébháil eilte rasch in die Hütte zurück und schloß die Tür hinter sich.
    Lesren lächelte düster.
    »Bist du nun zufrieden, dálaigh ?« fuhr er sie heftig an.
    Fidelma blickte mit starrer Miene zu ihm hin. »Ganz im Gegenteil. Du vergißt da eines. Ob es sich deine Tochter anders überlegt hat oder nicht, ob Gabrán ein Motiv hatte oder nicht, Accobrán hat bestätigt, daß Gabrán in der Mordnacht mehr als zwölf Meilen entfernt war. Doch mach dir keine Gedanken darum, ich werde alles noch einmal überprüfen.«
    »Tu das, dálaigh . Ich erwarte Gerechtigkeit.«
    »Keine Sorge. Die wirst du bald erfahren. Ich komme wieder.«
    Als sie außer Hörweite waren, sagte Eadulf leise: »Er hat gelogen, was seine Tochter angeht. Da bin ich mir sicher. Seine Frau hatte ganz offensichtlich Angst davor, in seinem Beisein etwas auszuplaudern.«
    »Es herrschte eine gewisse Spannung bei dem Ehepaar«, stimmte ihm Fidelma zu. Neugierig blickte sie Accobrán an. »Haßt er Gabrán und dessen Familie wirklich derart? Worum ging es bei dem Bußgeld, das Aolú dem Vater des Jungen auferlegte?«
    »Seit Jahren herrscht Feindseligkeit zwischen Lesren und Goll«, antwortete der Tanist. »Meiner Meinung nach genügt das nicht, um jemanden umzubringen. Vorwürfe wegen Diebstahls sind eine Sache, aber Mord, dreifacher Mord – das ist etwas anderes.«
    »Worum ging es bei diesen Vorwürfen? Vermutlich wurde deshalb das Bußgeld erhoben?«
    »Darüber weiß ich nur wenig. Ein paar Geschichten waren im Umlauf. Wenn du die Wahrheit wissen willst, mußt du dich an Becc wenden, er hat sich seinerzeit in dem Fall mit Brehon Aolú beraten.«
    Fidelma schwieg nachdenklich. Dann sagte sie: »Ich denke, wir sollten jetzt mit Gabrán und seinem Vater sprechen.«
    Accobrán blickte zum Himmel auf. »Es ist schon Mittag vorüber, Schwester. Ich würde empfehlen, zum Essen zur Festung zurückzukehren. Wenn ich mich nicht irre, wolltet ihr auch Seachlann aufsuchen, Escrachs Vater, und dann noch zur Abtei weiter. Becc teilte mir mit, daß ihr die Fremden dort sprechen wollt. Goll und Gabrán arbeiten im Wald auf der anderen Seite des Flusses. Ich bezweifle, daß wir vor Einbruch der Nacht dahin gelangen, wenn wir nach eurem Plan vorgehen.«
    Fidelma nahm das gelassen auf. »Eile mit Weile. Wenn wir Gabrán und Goll heute nicht treffen, dann eben morgen. Doch da erinnerst du mich an etwas – was ist mit Escrach? Stimmt es, daß Gabrán mit ihr zusammen war?«
    »Escrach war attraktiv. Die Cinél na Áeda stehen in dem Ruf, schöne Frauen zu haben. Und Gabrán war ein gesunder Bursche. Das ist in dieser Gemeinschaft nichts Ungewöhnliches. Hier heiratet man früh und bekommt Kinder, noch ehe die Jugend vorbei ist.«
    »Und doch bist du unverheiratet, Tanist der Cinél na Áeda«, stellte Fidelma fest.
    Wieder einmal glitt das entwaffnende Lächeln über sein Gesicht. »Nun, ich habe viele Jahre damit zugebracht, den Kriegsgöttern zu folgen. Ein Krieger sollte sich keine Frau nehmen, denn oft bleibt sie als Witwe zurück. Ich bin erst vor kurzem seßhaft geworden, um die Pflichten zu erlernen, die mir mein Cousin und unser derbfhine auferlegt haben.« Auf einmal wirkte Accobrán nachdenklich. »Gehst du davon aus, daß bis zum nächsten Vollmond nichts Ernstes passieren wird?«
    Fidelma betrachtete ihn abwägend. »Du vermutest also, daß es einen weiteren Mord geben wird?«
    »Was dreimal geschah, kann gewiß noch ein viertes Mal geschehen.«
    »Also bist du auch Liags Ansicht, daß hier ein Verrückter am Werk ist und

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