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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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der große Aksumiter vor ihr auf, als wolle er sie vor einem Angriff beschützen.
    »Warte!« rief Fidelma. Sie konnte gerade noch Bruder Dangilas Hand ergreifen, in der auf einmal ein Messer aufblitzte. Dann rief sie dem Tanist zu: »Senk dein Schwert! Halte ein, sage ich!«
    Accobrán zog die Zügel fest an und glitt vom Pferd. Schon stand er mit erhobenem Schwert vor Dangila. Eadulf ließ sich neben ihm vom Pferd.
    »Was hat das zu bedeuten, Accobrán?«
    »Dir ist nichts geschehen, Lady?« fragte der Tanist.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Fidelma verärgert. »Warum bedrohst du Bruder Dangila mit dem Schwert? Steck es in die Scheide zurück, sage ich. Ich bin nicht in Gefahr.«
    Accobráns Augen waren voller Mißtrauen.
    »Wie lange bist du schon mit Bruder Dangila hier?« fragte er, ohne ihre Anweisung zu befolgen.
    Fidelma zuckte mit den Schultern. »Für eine Unterhaltung hat es gereicht.« Sie blickte zu Eadulf, der nun zu ihr trat. »Eadulf, kannst du mir euer Verhalten erklären, Accobrán ist dazu wohl nicht in der Lage.«
    Eadulf war zutiefst erleichtert, als er ihre Hand nahm.
    »Wir haben um deine Sicherheit gefürchtet …«
    »Warum? Ich verstehe das nicht. Habe ich dir nicht gesagt, daß mir nichts geschehen wird?«
    »Lesren ist …« Eadulf zögerte, als müsse er erst die richtigen Worte finden.
    »Lesren ist …? Um Himmels willen, was ist mit ihm?«
    Schließlich antwortete Accobrán. »Lesren ist vor kurzem aufgefunden worden. Mit durchschnittener Kehle.«

K APITEL 10
    Nachdem sie Bruder Dangila zurück zum Kloster begleitet hatten, machten sich Fidelma, Eadulf und Accobrán auf den Weg zur Gerberei. Eadulf hatte spöttisch gesagt, möglicherweise sei Fidelma Bruder Dangila begegnet, kurz nachdem er Lesren umgebracht hatte. Denn vom Hügel über dem Kloster ging man nur eine halbe Stunde bis zur Gerberei, wo man dessen Leiche entdeckt hatte.
    »Aber warum sollte Bruder Dangila Lesren töten?« fragte Fidelma betroffen.
    Eadulf zog es vor zu schweigen.
    »Lesrens Tod gibt der Sache eine ganz neue Wendung«, stellte Fidelma nach einer Weile fest.
    »Ich verstehe nicht.« Accobrán runzelte die Stirn.
    »Wenn Lesrens Tod mit den anderen drei Morden in Zusammenhang steht, müssen wir unsere bisherige Theorie noch einmal überdenken.«
    Als Fidelma sah, daß die beiden Männer nicht begriffen, was sie meinte, zeigte sie auf den blauen Herbsthimmel über sich.
    »Wann wurde die Leiche gefunden?« fragte sie.
    »Kurz nach Mittag.«
    »Und wann hat man Lesren zum letztenmal gesehen?«
    »Kurz nach dem Mittagessen und … Oh.« Eadulf errötete leicht. »Dieser Mord läßt sich nicht einem mondbesessenen Täter zuschreiben. Er paßt nicht in die Serie der Vollmondmorde.«
    »Genauso ist es.«
    »Gabrán! Der hätte einen triftigen Grund, Lesren umzubringen! Es könnte sein, daß er nach unserem Besuch heute vormittag so aufgebracht war, daß er die Sache ein für allemal aus der Welt schaffen wollte.«
    Das war Fidelma auch schon in den Sinn gekommen. Lesren hatte Gabrán schließlich unverändert für Beccnats Tod verantwortlich gemacht.
    »Ich glaube, wir sollten Bruder Eadulfs Vermutung nachgehen«, meinte Accobrán.
    »Ja, das sollten wir tun, jede Spur kann wichtig sein«, erwiderte Fidelma.
    »Auch Fínmed kommt als Täterin in Frage«, meinte Eadulf seufzend, als er weiter über die Sache nachdachte. »Alle drei, Goll, Fínmed und Gabrán, waren auf Lesren nicht gut zu sprechen. Das mag ein ausreichendes Motiv für einen Mord sein.«
    »Andererseits muß da nicht unbedingt ein Zusammenhang bestehen«, bemerkte Fidelma. »Aber wir müssen die drei im Auge behalten. Wie habt ihr von Lesrens Tod erfahren?«
    Accobrán erzählte es ihr: »Wir hatten uns von dir getrennt und waren gerade in der Festung angelangt, als mir einer von Lesrens Gehilfen aufgeregt die Nachricht überbrachte. Also ritten wir sofort los. Lesren lag am Waldrand, genau hinter der Gerberhütte. Als wir sahen, daß wir nichts mehr ausrichten konnten, machten wir uns umgehend auf die Suche nach dir, denn wir fürchteten um deine Sicherheit.«
    »Und der Mann, der den Toten gefunden hat?«
    »Der bewacht die Leiche und tröstet Bébháil, so gut er kann.«
    Sie ritten auf dem Weg am Flußufer entlang und kamen bald zur Gerberei. Nirgendwo schien jemand zu arbeiten, weder an den Rahmen noch bei den Farbbottichen.
    »Wo ist die Leiche jetzt?« fragte Fidelma, als sie vor Lesrens Hütte absaßen.
    Accobrán zeigte zum Waldrand. Ein

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