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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wie Tómma ihn gefunden hat.«
    Der Gehilfe nickte. »Nachdem sich der Tanist und der Bruder zu dir auf den Weg gemacht hatten, meinte Liag, daß Bébháil sich um ihren toten Mann kümmern sollte.«
    Diese Mitteilung traf Fidelma wie ein Schlag. »Der alte Heilkundige? War der etwa auch hier? Was hatte der denn hier verloren?«
    Sie schaute Eadulf und Accobrán an, doch ihre erstaunten Mienen verrieten ihr, daß auch sie erst jetzt davon erfuhren. Daß Liag hier gewesen war, das war für sie ebenfalls neu.
    »Gleich nachdem der sächsische Bruder und unser Tanist aufgebrochen waren, kam Liag aus dem Wald und sah sich Lesren an«, erklärte Tómma. »Er wies Bébháil an, mit den Vorkehrungen zur Bestattung zu beginnen.«
    Fidelma verfluchte den Heilkundigen insgeheim. »Und das tat sie dann auch, oder?«
    »Wie du selbst siehst.«
    »Du weißt nicht genau, zu welcher Stunde Liag hier auftauchte?«
    Tómma zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nur, daß ich hier mit Bébháil allein war. Als der Tanist und der sächsische Bruder fort waren, war er plötzlich da.«
    Fidelma machte sich daran, die Kleider des Toten aufzuknöpfen. Wunden am Hals und auf der Brust zeigten, daß jemand mehrmals auf ihn eingestochen hatte. Ein Rasender mußte ihn angegriffen haben, denn die Wundränder waren stark ausgefranst. Ein Jagdmesser oder das Skalpell eines Arztes hinterlassen saubere Einstiche, schoß ihr durch den Kopf. Man hatte Lesren zweimal von hinten in den Nacken gestochen, dann in die Kehle, dann einmal in die Brust.
    Fidelma erhob sich und schüttelte langsam den Kopf. Sie hatte nichts Aufschlußreiches feststellen können. Noch einmal besah sie sich den Tatort genau, konnte aber weder die weggeworfene Tatwaffe entdecken noch ein anderes bedeutendes Detail. Zu viele Spuren waren bereits verwischt worden.
    »Dann wollen wir jetzt zu Bébháil gehen«, sagte sie. »Du bleibst am besten hier, Tómma. Sorge dafür, daß niemand die Leiche anfaßt, bis ich es erlaube.«
    Als sie außer Hörweite waren, sagte Accobrán mit gewissem Nachdruck zu ihr: »Bei genauer Betrachtung gibt es in diesem Fall eine Reihe von Verdächtigen. Ich glaube, ich sollte sie alle festnehmen lassen.«
    Fidelma wußte, was in ihm vorging, doch sie wollte, daß er sich klarer ausdrückte. »Um wen handelt es sich deiner Meinung nach?«
    Ungeduldig gestikulierte der Tanist mit den Händen. »Darüber haben wir doch schon gesprochen. Wer sonst als Goll oder sein Sohn Gabrán kämen in Betracht? Ich habe gehört, wie Lesren Gabrán beschuldigte. Und ich habe mitbekommen, in welch unangenehme Lage er die Familie gebracht hat. Ich wüßte schon, was ich als stolzer junger Mann voll Zorn in der Brust tun würde.«
    »Wenn du es tun würdest, heißt das nicht, daß es ein anderer getan hat.«
    »Ich glaube, daß Lesrens Mörder in der Holzfällerhütte zu suchen ist.«
    »Da magst du vielleicht recht haben, Accobrán«, stimmte ihm Fidelma zu. »Doch ich werde die Untersuchung des Falls auf meine Weise fortführen und an den Prioritäten festhalten, die ich gesetzt habe.«
    Bébháil saß auf einem Stuhl vor dem Feuer. Als sie eintraten, blickte sie auf, ihre Augen waren trocken. Dann sah sie wieder ins Feuer.
    »Es ist so unendlich traurig, noch am Leben zu sein, nun, wo Lesren nicht mehr da ist«, murmelte sie. Ihre Stimme klang emotionslos, sie vermochte kaum zu sprechen. Fidelma gab ihren Begleitern durch einen Blick zu verstehen, daß sie sich zurückziehen sollten. Es war wohl besser, wenn sie allein mit der Witwe redete. Sie setzte sich Bébháil gegenüber.
    »Bébháil, es tut mir leid, dir folgende Fragen stellen zu müssen. Aber wenn wir Lesrens Mörder finden wollen, ist das unvermeidlich. Wann hast du deinen Mann zum letztenmal gesehen?«
    Bébháil starrte Fidelma an, als würde sie sie gar nicht wahrnehmen. Fidelma mußte ihre Frage einige Male wiederholen, ehe sie eine verständliche Antwort von sich gab. Lesren hatte mit ihr zu Mittag gegessen und war dann wieder an die Arbeit gegangen. Irgendwann danach war Tómma gekommen, um ihr mitzuteilen, daß er und Creoda Lesren suchten. Später kehrte Tómma mit der schrecklichen Nachricht zurück. Und während Tómma nach Rath Raithlen lief, um Becc oder Accobrán zu informieren, war sie bei dem Toten geblieben.
    Aufmerksam hörte Fidelma ihr zu. Ihre Aussage deckte sich mit der von Tómma.
    »Und wo befand sich Liag zu der Zeit?«
    »Der Heilkundige?«
    »Er war doch da, nicht wahr?« fragte

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