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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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über die Sterne teilgenommen?«
    Creoda senkte den Kopf. »Ja.«
    »Und wer ist noch hingegangen?«
    »Gabrán mit Beccnat natürlich. Die waren immer zusammen. Ich hörte sogar, daß sie heiraten wollten, obwohl Lesren dagegen war.«
    »Und wer noch?«
    »Escrach. Ich habe Escrach sehr gemocht … Ich hatte gehofft, daß …« Er zuckte mit den Schultern. »Nun ja, Escrach versuchte nach Beccnats Ermordung Gabrán zu trösten, als er von der Küste wiederkam. Escrach war ein nettes Mädchen. Beide waren seit ihrer Kindheit befreundet. Ballgel ist natürlich auch zu Liag gegangen und manchmal auch Accobrán, der Tanist.«
    »Accobrán?« Eadulf war überrascht. »Er ist doch um einiges älter als ihr.«
    Creoda grinste.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er an den Sternen oder an Beccnat interessiert war«, sagte er verbittert. »Ich weiß, daß Gabrán die Art und Weise nicht mochte, wie der Tanist sie bei Festen zum Tanz aufforderte.«
    »Hat sie sich gegen seine Bemühungen gewehrt?« fragte Fidelma.
    Creoda seufzte und schüttelte den Kopf. »Accobrán hatte auf viele Mädchen ein Auge geworfen. Ich glaube, er und Gabrán haben sich gestritten, weil Beccnat auf irgendeinem Fest mit ihm getanzt hatte. Aber Accobrán war nicht der älteste, der Liags Unterricht besuchte. Dieser Schmied, Gobnuid, war auch ein paarmal da.«
    »Mich interessiert, was Liag euch beigebracht hat«, sagte Eadulf. »Etwas über den Mond und die Sterne? Worum ging es genau?«
    »Um die alte überlieferte Sternenkunde, die alten Namen der Sterne und was ihre Bahnen bedeuten, um den Mond und seine Macht … Mußt du so etwas denn wissen? Wenn Liag nicht so viel über den Mond erzählt hätte, wären die Mädchen vielleicht noch am Leben.«
    Fidelma zog die Augenbrauen hoch.
    »Das mußt du uns erklären«, meinte sie.
    »Liag hat immer viel davon geredet, daß Wissen auch Macht ist. Vor dem Dunkel der Nacht brauche keiner Angst zu haben, wenn er nur die geheimen Namen des Mondes kenne, denn dann könne er die Nacht beherrschen, hat er uns gelehrt. Für Liag barg die Nacht keine Geheimnisse, und er sagte, daß die Macht mit der Nacht kommt.«
    »Die Macht kommt mit der Nacht?« fragte Eadulf erstaunt.
    »Hätte er uns erzählt, daß es nachts auch Dinge zu fürchten gibt, dann hätten sich Beccnat, Escrach und Ballgel möglicherweise nicht nachts hinausgewagt«, erklärte Creoda. »Hätten sie Angst gehabt, dann wären sie vielleicht noch am Leben.«
    »Wo Furcht ist, herrscht Unwissenheit und Unsicherheit«, hielt ihm Fidelma entgegen.
    Creoda starrte sie einen Moment an und fragte dann beinahe flehend: »Wirst du herausfinden, wer das Böse über uns gebracht hat?«
    »Ich werde den Täter finden«, versicherte ihm Fidelma. »Was das betrifft, solltest du keine Angst haben.«
    Eadulf und sie stiegen wieder auf die Pferde und kehrten auf den Weg am Fluß zurück.
    »Wollen wir immer noch zu Liag?« erkundigte sich Eadulf nach einer Weile.
    In Gedanken versunken nickte Fidelma. Schweigend ritten sie weiter. Sie gelangten an die Stelle, wo sie am Vortag die beiden Jungen bei der Goldsuche angetroffen hatten. Zuerst sah es so aus, als sei jetzt niemand dort, doch dann hörten sie, wie etwas ins Wasser plumpste. Sofort blickten beide zu dem Felsen, der über das Ufer hinausragte.
    Oben hockte ein Junge, der wohl gerade einen Stein ins Wasser geworfen hatte; nun hielt er einen neuen bereit. Zuerst dachten sie, es handele sich um einen der beiden Jungen vom Vortag. Er war ungefähr zwölf Jahre alt, hatte blondes Haar und schmale Glieder. Auch war seine Kleidung ähnlich der, die die Jungen getragen hatten. Fidelma brachte ihr Pferd in der Nähe des Felsüberhangs zum Stehen. Eadulf sah sie überrascht an.
    »Ein schöner Tag, nicht wahr?« rief sie dem Jungen zu.
    Der Junge schien sie erst jetzt zu bemerken. Er reagierte zurückhaltend.
    »Der Tag mag ja schön sein, aber nicht gerade das, was er so mit sich bringt«, erwiderte er altklug.
    Fidelma mußte lachen. »Du bist ja ein richtiger Philosoph, mein Junge.«
    Er legte den Stein hin und schlang die Arme um die Knie. »Das habe ich von den Erwachsenen, sie sagen es immer, wenn irgend etwas schiefgelaufen ist.«
    »Und was ist bei dir schiefgelaufen an so einem strahlenden Tag?«
    »Gobnuid hat sich über mich lustig gemacht.«
    »Der Schmied?« Fidelma runzelte die Stirn.
    Der Junge nickte. »Ich habe ihm etwas gezeigt, was ich für wertvoll hielt, und er hat mich ausgelacht.«
    »Bist du etwa

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