Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Runde
um. Kein Mensch weit und breit.
    Seinen Koffer in der Rechten näherte er sich
der Eingangstür. Die stand halb offen. Schwaches Licht fiel aus der Küche zu
ihm herüber.
    X-RAY-3 klopfte an. „Hallo?“ fragte er klar
und deutlich. „Ist da jemand?“
    Niemand gab Antwort.
    Brent stellte seinen Koffer kurzentschlossen
an der Tür ab und ging zwei, drei Schritte weiter ins Haus, näherte sich der
Küchentür und warf, einen Blick in den großen Raum. Wurst und Speck lagen auf
einem großen Tablett, Messer und Gabel, geschnittene" Brotscheiben. Aber
niemand war anwesend.
    Kopfschüttelnd wandte Larry sich ab.
    Er blickte den Korridor entlang, der schmal
und düster war. Eine steile Holztreppe führte nach oben. Dort oben irgendwo
hatten die beiden jungen Leute übernachtet. Noch weiter oben sollten die
Mansardenzimmer liegen.
    Durch ein Geräusch wurde Larry davon
abgehalten, seinen Fuß auf die Treppe zu setzen.
    Das Geräusch kam von unten.
    Leise, unterdrückte Stimmen waren es. Jemand
schluchzte.
    „ ... raus ... warum ... laßt uns doch ...
Ruhe ...“ Die Wortfetzen, die an sein Ohr drangen, schienen aus endloser Ferne
zu kommen.
    Wurde jemand festgehalten? Gegen seinen
Willen?
    Am Ende des Korridors hinter. der Treppe
befand sich die Kellertür. Schwach und matt leuchtete eine nackte Birne an der
Decke. Die Tür stand ebenfalls halb offen. Man erwartete keinen fremden
Besucher. Larry hatte festgestellt, daß das Schild an der Wegkreuzung mit dem
Hinweis, daß Zimmer hier zu vermieten wären, auch abgeändert worden war. Ein
dort angebrachtes Schild wies darauf hin. daß alle Zimmer belegt seien. Man
wähnte sich hier unter sich und hatte nachträglich etwas geändert, um Fremde
fernzuhalten.
    Larry wurde das Gefühl nicht los, daß wenige
Kilometer vom Gut der Steinhusens entfernt etwas geplant wurde, das sich
speziell gegen Hans Liepert richtete, in das unglücklicherweise aber auch
andere, und zwar Unbeteiligte, hineingerieten oder hineingezogen wurden.
    Die Stufen nach unten waren ausgetreten und
unregelmäßig. Man mußte aufpassen, um nicht zu stürzen.
    Es gab nicht einmal ein Geländer.
    Es handelte sich um einen uralten Keller, der
feucht, kühl und unheimlich war.
    Rohe, unverputzte Wände schienen schwarz und
unregelmäßig zu sein. Ein massives Mauerwerk aus Findlingen . ..
    Die letzte Stufe kam. Larry Brent verhielt
den Schritt.
    „Ich kann dich gar nicht verstehen, Resi.“
Diese Worte sprach eine Frau, schwach und enttäuscht.
    „Essen Sie“, folgte eine zweite Frauenstimme,
tonlos und müde.
    „Ich kann nicht verstehen, daß Sie sich für
so etwas hergeben“, reagierte wieder die erste Stimme.
    „Das verstehen Sie nicht.“ Ein Besteck
klapperte gegen einen Teller.
    Ein merkwürdiges Gespräch und eine nicht
minder merkwürdige Situation waren das.
    Die Stimmen kamen aus der Tiefe einer
schummrigen Düsternis. Rund fünf Schritte von der Treppe entfernt machte der
Kellergang einen Knick. Hier hinten lagen die Vorratskeller, wo Schinken, Speck
und geräucherte Wurst aufbewahrt wurden, in einem anderen Eck alte Kisten und
stapelweise Holz.
    Plötzlich fiel schwacher, gelblicher
Lichtschein um die Biegung.
    Larry näherte sich der Ecke.
    „Laßt uns doch wenigstens ein Licht“, bat die
erste Frauenstimme wieder. Sie klang weinerlich. Die Stimme kam aus der Tiefe.
„Und nicht immer den Mund zubinden. Ich verspreche dir. Rosi. wir werden nicht
schreien. Hier unten hört uns sowieso niemand.“
    „Es tut mir leid“, lautete die monotone
Antwort.
    X-RAY-3 streckte den Kopf um die Ecke.
    Was er sah, schien eine Szene aus einem
schlechten Film zu sein.
    Vor einem Loch im Kellerboden saß eine
ältliche Frau in einer buntgemusterten Kittelschürze auf dem Boden und hatte
neben sich’ einen Topf stehen. Sie füllte in einen Teller mit einer Kelle eine
dicke, dunkle Suppe. Es roch nach Linsen und Speckwürfeln.
    Achtlos ließ die mit Resi angesprochene Alte
ein gebrauchtes Besteck aufs Tablett fallen.
    Neben ihr auf dem Boden lag ein graues,
schmal zusammengelegtes Tuch.
    Die alte Frau griff in das große Loch am
Boden, in dem jemand sein mußte.
    „Bitte, laß’ es doch. Wir werden uns ganz
ruhig verhalten!“
    Die alte Frau reagierte überhaupt nicht auf
diese Bitte. Sie griff nach unten, und schlang die Binde um den Mund einer
Person, deren Kopfform Larry im Licht der funzeligen Öllampe sehen konnte, die
neben dem Schacht im Boden stand.
    Das Ganze wirkte gespenstisch und

Weitere Kostenlose Bücher