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1212 - Niemand hört die Schreie

1212 - Niemand hört die Schreie

Titel: 1212 - Niemand hört die Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingeschaltet, hörte Nachrichten, nahm auch den Wetterbericht wahr, der für die folgenden Tage sogar gut aussah. Beinahe euphorisch sprach der Sprecher von warmen Tagen und sogar angenehmen Nächten.
    »Dann werden die Hexen ja zu Walpurgis tanzen und den Teufel aus der Hölle holen können«, fügte er zum Schluss seines Berichts noch hinzu.
    Darüber konnte ich nicht mal grinsen. Wenn alles zutraf, was ich mir vorstellte, würde es nicht lustig werden…
    ***
    Ein anderer Morgen, eine andere Zeit. Ich hatte gut geschlafen, trotz allem, und auch die Fahrt ins Büro, zu der wir den Rover nahmen, ließ sich bei Sonnenschein besser ertragen als bei dem kalten und feuchten Schmuddelwetter der letzten Wochen.
    »Also willst du auf den Rover nicht verzichten«, sagte Suko, als wir vor einer Ampel im Stau standen.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Das erzähle ich dir später.«
    »Geheimnisse,«
    »Bald nicht mehr.«
    »Hängen Sie mit den Conollys zusammen, bei denen du gestern Abend gewesen bist?«
    »Nur indirekt.«
    »Dann bin ich ja beruhigt.«
    Suko machte es sich bequem und schloss sogar die Augen.
    Dass er nicht schlief und sich nur entspannte, war mir klar. Er gehörte zu den geduldigen Menschen. Glenda Perkins oder Jane Collins hätten mich genervt, aber Suko nahm die Dinge eben locker.
    Wir erreichten das Büro zwar nicht eben pünktlich, aber es ließ sich ertragen. Selbst Glenda Perkins, die natürlich schon da war, warf uns keine bösen Blicke zu. Das mochte auch an diesem herrlichen Wetter liegen.
    Und Glenda trug ein neues Outfit. Der Rock sah aus wie eine große Glockenblume. Auf dem beigen Grundstoff waren bunte Farbtupfer zu sehen, auch in einem hellen und weichen Grün, denn die Farbe wiederholte sich in Glendas Oberteil und auch in den Ohrringen. Sie trug offene Schuhe mit kleinen Absätzen.
    Auch im Leder sah ich das Grün an der Vorderseite, während die Riemen hellbraun waren.
    »He, gehst du zur Modenschau?«
    Sie grinste mich von der Seite her schief an. »So etwas kann auch nur einer wie du fragen.«
    »Schlimm?«
    »Im Prinzip nicht. Aber bei dir fühle ich mich immer gleich auf den Arm genommen.«
    »Das kannst du sofort haben«, sagte ich, ging auf sie zu und wollte sie anheben. Sie funkelte mich an und fragte: »Hast du mich schon mal richtig schreien hören?«
    Ich blieb stehen und schüttelte den Kopf.
    »Willst du mich denn schreien hören?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Dann fass mich nicht an und verschwinde in deiner Miefbude.«
    Ich drehte mich zu Suko um. »Miefbude. Hast du das schon mal gehört?«
    »Bis heute nicht.«
    »Ich habe bei euch gelüftet. Mal richtig die Sonne und den Wind hineingelassen. Jetzt kann man es wenigstens bei euch aushalten.«
    »Aber der Kaffeegeruch stört nicht - oder?«
    »Das ist kein Geruch, sondern ein Aroma«, klärte mich Glenda auf.
    »Danke für die Belehrung.«
    »Keine Ursache, Mr. Geisterjäger, gern geschehen.«
    Der Kaffee war wieder super, und ich trank zunächst die Tasse leer, bevor ich Sukos Spannung durch meinen ersten Satz etwas löste. »Wir werden in naher Zukunft Probleme bekommen«, sagte ich.
    »Hatten wir die nicht immer?«
    »Richtig. Es geht mir hier um bestimmte. Sie hängen mit dem zusammen, was mir in der Nacht widerfahren ist.«
    »Und das wäre?«
    Er hörte in den folgenden Minuten zu. Wir beide kannten diese Art von Gesprächen, denn da störten Zwischenfragen nur.
    Erst als ich nickte und damit preisgab, dass ich alles gesagt hatte, atmete auch Suko tief durch.
    »Dass dir auch immer was passieren muss, John.«
    »Scheint mein Schicksal zu sein.«
    »Eine Wiedergängerin in London«, sprach er vor sich hin.
    »Hört sich nicht gut an.«
    »Wen meinst du jetzt?«
    »Diese Justine Cavallo.«
    »Moment. Bei ihr ist es nicht sicher, ob sie auch zu den Wiedergängern gehört.«
    Suko, der vor sich hingrinste, meinte: »Jedenfalls hat sie einen interessanten Namen.«
    »Hört sich fremd an, richtig.«
    »Ich meine das anders. Hatten wir nicht mal einen Logan Costello, der letztendlich auch zu einem Blutsauger geworden ist? Jetzt haben wir eine Justine Cavallo.«
    »Das ist Zufall.«
    »Irgendwie kann man sich an den Namen leicht gewöhnen.«
    Er winkte ab. »Egal, wie sich die Dinge auch entwickeln werden, John, du gehst von einer Gefahr aus. Von einer Vampirgefahr, die nichts mit Dracula II und seiner Blutwelt zu tun hat?«
    »Ich rechne damit.«
    »Und wo setzen wir an?«
    »Heute Nacht müssen wir auf der Witch Farm sein. Sie

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