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1212 - Niemand hört die Schreie

1212 - Niemand hört die Schreie

Titel: 1212 - Niemand hört die Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liegt in der Nähe eines Ortes namens Nutley. Das glaube ich alles einer Frau, die mich hat töten wollen.«
    »Ich habe mich sowieso darüber gewundert, warum du dir ein Pflaster auf den Hals geklebt hast«, sagte Glenda Perkins, die durch die offen stehende Tür wohl alles mitbekommen hatte.
    »Was hattest du denn gedacht?«, fragte ich.
    »Ist doch klar. An einen Knutschfleck. Da hast du es mal wieder wild getrieben.«
    »Oh je. Und mit wem?«
    Sie streckte mir ihre ausgebreiteten Hände entgegen. »Ich habe nur zehn Finger. Ob die ausreichen, um alle Namen derjenigen Damen aufzuzählen, denen du nahe gekommen bist, weiß ich nicht…«
    »Moment, nicht so voreilig, Glenda. Jedenfalls habe ich mit Betty Florman nichts gehabt.«
    »Kaputt gewesen?«
    »Auch das. Aber sie war mir etwas zu alt. Außerdem wollte sie mich erschießen.«
    Glenda wusste nicht, ob sie darüber lächeln sollte. Sie wirkte etwas verlegen. Die Frage, die sie mir stellte, musste einfach kommen. »Du hast sie trotzdem nicht verhaftet?«
    »Nein, denn ich brauche sie noch.«
    »Auch in der nächsten Nacht?«
    »Da wohl nicht. Du hast zugehört, Glenda. Mal eine Frage nebenbei. Sagt dir dieses Fest etwas?«
    »Hältst du mich für eine Hexe?«, erkundigte sich unsere Assistentin gespielt empört.
    »Auf keinen Fall. Oder nicht immer. Aber derartige Events sprechen sich herum.«
    »Dieses nicht«, sagte sie. »Es ist zu weit von London entfernt. Hier gibt es genug Veranstaltungen. Du brauchst nur die Zeitungen aufzuschlagen. Die Blätter sind mit Werbung für derartige Ereignisse nahezu überfüllt. Ich werde mich davon fern halten.«
    »Ist auch gut so.«
    »Und ihr wollt los?«
    »Wir müssen«, sagte ich und schaute von unten her in ihr Gesicht. »Wenn du zugehört hast, dann wird dir auch der Name Justine Cavallo aufgefallen sein. Kannst du damit etwas anfangen?«
    »Nein, leider nicht. Wenn der Name dir fremd ist, John, was sollte ich damit zu tun haben?«
    »Stimmt auch wieder. Ich bin nur davon überzeugt, dass er für uns eine große Rolle spielen wird.«
    »Und wie wäre es, wenn du mal in Rumänien anrufst?«, schlug Suko sofort nach meiner Antwort vor.
    »Super Idee. Hätte direkt von mir sein können.«
    »Gib nicht so an!«, beschwerte sich Glenda und ließ uns allein.
    Es war nicht nur ein schlichter Anruf in Rumänien. Er galt einem bestimmten Mann. Er hieß Frantisek Marek, war unser Freund und zugleich ein Vampirjäger und hatte den Spitznamen »Marek, der Pfähler«. Gemeinsam hatten wir schon oft genug in der Vergangenheit die Blutsauger gejagt. Man konnte den guten Frantisek Marek durchaus als Fachmann auf diesem Gebiet ansehen.
    Vor Jahren war das Telefonieren mit dem Balkan immer ein Problem gewesen. Das klappte besser, und selbst Marek war durch Bill Conolly, der ihn finanziell unterstützte, mit einem Handy versorgt worden. Zuvor rief ich die normale Telefo nnummer an. Erst als sich da niemand meldete, startete ich den Handy-Versuch.
    Das kleine Wunder geschah. Marek meldete sich.
    »John Sinclair«, sagte ich nur.
    »Ha!« Plötzlich hörte ich ihn lauter. »Gibt es dich tatsächlich noch?«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich so lange nichts von dir gehört habe. Oder bist du schon in Pension gegangen?«
    »Nicht mal in eine Arbeits-Teilzeit«, erwiderte ich grinsend.
    »Ich stehe noch immer voll im Saft.«
    »Gut. Aber jetzt brauchst du meine Hilfe.«
    »Kann man so sagen.«
    »Dann raus mit den Problemen.«
    »Bleiben wir lieber bei einem Problem. Es geht mir um den Namen einer Frau. Ich würde gern mehr über sie erfahren. Sie kann eine Blutsaugerin sein, muss es aber nicht. Möglicherweise hast du den Namen Justine Cavallo schon gehört.«
    »Wie heißt die Person?«
    Ich wiederholte den Namen.
    Marek war ein Mensch, der immer alles sehr genau nahm.
    Auch jetzt war dies der Fall, denn er dachte einige Zeit intensiv nach. Ich hörte ihn auch den Namen mehrmals vor sich hinmurmeln, aber ich sah kein Land im Meer.
    Damit hatte ich Recht, denn Marek antwortete: »Tut mir Leid, John, aber mit einer Justine Cavallo kann ich nichts anfangen. Die Person ist mir noch nie über den Weg gelaufen.«
    Ich lachte etwas kratzig, und Marek fragte: »Bist du jetzt sauer, John?«
    »Nein. War auch nur eine fixe Idee.«
    Der Pfähler fragte weiter. »Und was ist mit dieser Person los, John? Welche Probleme gibt es?«
    »Es ist ein Vampir-Problem.«
    »Aber du kennst diese Cavallo nicht?«
    »Noch nicht. Nur befürchte ich, dass sie uns noch

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