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1212 - Niemand hört die Schreie

1212 - Niemand hört die Schreie

Titel: 1212 - Niemand hört die Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rief im richtigen Moment genau das richtige Wort.
    »Topar!«
    ***
    Auch Suko war nach hinten gefallen, allerdings lag das mehr an ihm, weil er sich auch mehr Schwung gegeben hatte. Er hatte sich dann rasch abgerollt, um feststellen zu müssen, dass er doch nicht schnell genug ge wesen war.
    Da tauchte der graue Typ mit der Waffe auf und zielte dabei schräg nach unten, genau auf John Sinclair.
    Alles Weitere lief bei Suko wie von allein ab. Der kurze Griff nach dem Stab, das eine Wort, und plötzlich konnten sich John und der Graue nicht mehr bewegen.
    Nur Suko war noch in der Lage, zu handeln, und genau das hatte er gewollt.
    Fünf Sekunden Zeit blieben ihm. Ein Kinderspiel in diesem Fall, denn es war schon enger gewesen. Der Inspektor schnellte in die Höhe, und zwei Sekunden danach hielt er bereits die Waffe des Mannes in der Hand. Er stellte sich so hin, dass er auch gesehen werden konnte, und legte auf ihn an.
    Dann war die Zeit um!
    ***
    Und das auch für mich, denn ich erwachte aus meiner sekundenlangen Erstarrung.
    Ich hatte von den Vorgängen nichts mitbekommen. Wenn die Zeit stehen blieb, war auch meine Gedankenwelt ausgeschaltet, aber ich fand mich blitzartig wieder zurecht und bemerkte auch die folgenschwere Veränderung.
    Der Typ aus dem Leichenwagen besaß seine Waffe nicht mehr. Die hatte jetzt Suko an sich genommen. Er zielte auf den Grauen, der noch immer an der offenen Hecktür kniete und erst damit fertig werden musste, dass er plötzlich waffenlos war.
    Es war der Kerl, dessen Mundwinkel auch jetzt zuckte. Ich sah ihn im besseren Licht und stellte erst jetzt fest, wie alt und grau seine Haut aussah. Die Augen hielten sich tief in den Höhlen versteckt. Er zitterte auch und schien noch darüber nachzudenken, wie er sich verhalten sollte.
    »Ich würde an deiner Stelle ganz vorsichtig sein«, erklärte Suko. »Falsche Bewegungen können tödlich enden…«
    Ob der Mann ein Vampir war oder ein normaler Mensch, das hatten wir bisher nicht herausgefunden. Seine dünnen Lippen lagen fest zusammen. Es war auch nicht zu erkennen, womit sich seine Gedanken beschäftigten. Das Gesicht blieb einfach nur glatt.
    Und dann sprang er.
    Wir hatten zuvor keine Reaktion bei ihm gesehen. Er wuchtete seinen Körper auf Suko zu. Für ihn war er der Mann, den er ausschalten musste.
    Wir hörten ihn noch schreien. Er wollte meinen Freund zu Boden rammen, aber Suko ließ sich so leicht nicht überraschen.
    Der Andere befand sich noch im Sprung, als Suko bereits zuschlug.
    Die Waffe erwischte den Grauen hart und mitten im Gesicht.
    An seiner Stirn platzte die Haut auf, vielleicht brach auch ein oberer Nasenknochen, weil ich ein knirschendes Geräusch vernahm. Dann schlug der Kerl zu Boden, ohne dass er Suko von den Beinen gerissen hätte. Er rollte sich vor uns durch das Gras, und wie fasziniert schaute ich ihn an. Mir fiel auf, dass aus der Wunde kein Blut sickerte, und das nahm ich als ersten Hinweis auf einen Vampir.
    Der zweite folgte sehr bald. Mit einer schon locker anmutenden Bewegung kam der Kerl wieder auf die Füße. Er rannte weg. Es war ihm egal, ob wir ihn in den Rücken hätten schießen können. Er sah seine große Chance in der Flucht.
    »Okay«, sagte Suko nur und startete.
    Mich hielt ebenfalls nichts an dem Platz. Auch ich hetzte der Gestalt nach, die sich als Fluchtpunkt einen besonderen Platz ausgesucht hatte.
    Er musste fast quer über die Lichtung laufen, um den Waldrand zu erreichen. Dort war es wesentlich dunkler als auf dem baumfreien Gelände, und wir mussten sehr schnell einsehen, dass er uns im Laufen zumindest gleichwertig war, wenn nicht schneller. Er brachte sich stets mit starken Sprüngen voran, sodass der Lauf manchmal mit dem eines Kängurus zu vergleichen war.
    Wir holten beide nicht auf. Um ihn zu stoppen, hätten wir schon schießen und treffen müssen.
    Nein, das war nicht mehr nötig. Es passierte etwas, was uns beide verwunderte. Der Flüchtling bekam plötzlich Schwierigkeiten. Er wurde langsamer. Seine Füße schleiften über den Boden. Dann begann er zu torkeln. Zwar wuchtete er seinen Körper noch immer hoch, nur schaffte er die Sprünge nicht mehr. Nach jedem zurückgelegten Schritt schien ihn immer mehr Kraft verlassen zu haben. Seine Gehbewegungen liefen im Vergleich zum Anfang im Zeitlupentempo ab, und plötzlich blieb er stehen.
    Auch wir rannten nicht mehr so schnell über die Lichtung.
    Wir gingen fast wie Spaziergänger. Es stand längst fest, dass uns diese Gestalt

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