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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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so leid, aber nach meinem Tod hatte ich keine Verbindung mehr zu ihm."
    „Wie solltest du auch. Es macht ja nichts. Auf jeden Fall hast du mir ein schönes Stück weitergeholfen."
    Sie versuchte ein Lächeln, aber wieder wurde nur ein Grinsen daraus. „Ich will dir gern das Versteck der Padma-Sekte zeigen, Fred Archer. Aber ich stelle eine Bedingung: Du mußt mir über Jeff berichten, wenn du ihn findest. Und du mußt mich von meinem elenden Dasein erlösen. Versprichst du mir das?"
    „Hoch und heilig. Ich schwöre es."
    „Dann ist es gut. Komm!"
    Sie verließen die düstere Nekropole und schritten über den lehmigen, aufgeweichten Boden. Fred spürte auf einmal wieder jenes überwältigende Zerren, das ihn zum Haus von Sandra lockte.
    „Ich muß fort", sagte er keuchend. „Ich schaffe es nicht. O mein Gott, was kann ich nur tun?"
    Die Untote schien zu begreifen. „Gib mir deinen Mantel und deinen Hut! Ich tarne mich. Dann nehmen wir ein Taxi, um schneller voranzukommen. Dein Auto, das bei Conways Haus abgestellt ist, können wir nicht holen. Conway und die Untoten würden uns entdecken und uns den Garaus machen."
    Fred widerstrebte es, ihr seine Kleidung zu überlassen, aber er wußte auch, daß dies der einzige Weg war, kein Aufsehen zu erregen. Mit dem Beschluß, die Sachen nie wieder anzuziehen, händigte er ihr Mantel und Hut aus.
    Sie schlüpfte in den Mantel und knöpfte ihn zu; sie mußte sich förmlich hineinquetschen. Schließlich hatte sie es aber geschafft und stülpte sich auch den Hut über. Sie zog ihn sich tief in die Stirn, so daß von ihrem scheußlichen Antlitz nichts mehr zu sehen war.
    An der Peripherie von San Leandro gelang es Fred, ein Taxi zu stoppen. Sie setzten sich in den Fond.
    Angelina Garvin sagte: „Nach Oakland! Telegraph Avenue."
    Der Fahrer sah erst in den Innenspiegel, dann drehte er sich um und rümpfte die Nase. „Wie war das?"
    „Telegraph Avenue in Oakland", sagte Fred barsch. „Mein Gott, so fahren Sie doch schon los!" „Eigentlich befördere ich keine Leute, die wie die Pest stinken, Mister."
    Fred biß sich auf die Unterlippe, um nicht vor Ungeduld und Wut ausfallend zu werden.
    „Hören Sie zu!" sagte er schließlich. „Mein Freund hier ist in einen Wassergraben gefallen. Irgend jemand muß dort seinen Abfall hineinleiten, denn die Brühe stank wie die Pest. Ich bringe meinen Freund nach Hause, damit er sich duschen, umziehen und wieder unter die Leute wagen kann. Ich zahle einen Sonderpreis, wenn Sie sich beeilen."
    „Ist gut. Für Sie mache ich eine Ausnahme."
    Sie rollten durch den Regen. Fred rückte so weit wie möglich von Angelina ab. Der Gestank brachte ihn selbst fast um. Der Fahrer kurbelte das Seitenfenster herunter und schaltete das Gebläse ein. Fahrtwind strich durch den Innenraum des Wagens. Fred wagte sich nicht vorzustellen, was passierte, wenn eine Böe Angelinas Hut hochhob.
    Der Drang, zu Sandra zurückzukehren, wurde immer größer. Plötzlich hatte er das unbändige Verlangen, den Schlag aufzustoßen und sich aus dem Fahrzeug zu werfen. Er hatte die Hand bereits am Griff, da schloß sich etwas um seine Arme.
    Angelina hielt ihn wie mit eisernen Klammern fest.
    „Tu es nicht!" sagte sie rauh.
    „Ich halte es nicht aus."
    „Du mußt stark sein."
    Die Augen des Fahrers musterten sie fast unausgesetzt im Rückspiegel. Der Mann achtete mehr auf sie als auf die Straße. Es war ein kleines Wunder, daß sie endlich ohne Unfall in der Telegraph Avenue eintrafen. Fred zahlte einen Wucherpreis. Ein erleichterter Ausruf des Chauffeurs folgte ihnen, als sie ausstiegen und sich über den Bürgersteig von dem Wagen entfernten.
    Angelina Garvin hielt den Privatdetektiv nun ständig fest. Sie gelangten an ein zweistöckiges grau- und weißgestrichenes Haus ohne besondere Charakteristika. Es schien aus der Nachkriegszeit zu stammen.
    „Hier ist es", erklärte sie. „Du wirst am Eintreten nicht gehindert, wenn du wirklich rein bist."
    „Ich bin nicht rein, Angie. Nicht mehr."
    „Warte ab! Versuche es!" Sie griff unter den Mantel und brachte einen Gegenstand zum Vorschein. Fred erkannte seine Pyrophorpistole. Sie steckte sie ihm zu. „Hier!" sagte sie. „Ich habe sie bei Conway aufgelesen und vergaß, sie dir wiederzugeben. Ich glaube nicht, daß du sie brauchst. Aber vielleicht ist sie dir später, in Alexandra Constantinis Haus, noch von Nutzen."
    „Ja. Laß mich jetzt! Geh!"
    Er hatte kaum zugehört. Die Pistole ließ er sich von ihr in die

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