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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Erichtho ist. Er wollte mich umbringen lassen, doch die untote Angelina Garvin rettete mich und führte mich zu den Padmas."
    „Diese Bastarde!" stieß die schöne Frau voll Haß aus. „Was haben sie vor?"
    „Mohanda will hierher kommen. Heute nacht. Er mischt sich unter die Gäste."
    Sandra lachte schrill. „Er hält zu dir, was? Er weiß ja nicht, wie ich dich nach meiner Pfeife tanzen lasse. Und Edward?"
    „Edward wollte auch mein Verbündeter sein."
    „Ja", sagte sie. „Ich weiß schon seit langem, daß der alte Narr mit den Padmas gemeinsame Sache macht. Bisher habe ich ihn nicht dafür bestraft, weil ich über ihn leichter an meine Opfer aus der Padma-Sekte herankam. Verstehst du das, Freddy-Darling? Ich habe ihn als Instrument benutzt. Bacchus' Magie ist allgewaltig."
    „Ja."
    „Es gibt nichts, das uns Bacchanten beeinträchtigen kann, mein armer großer Junge." Sie kicherte und setzte die Flakons mit den magischen Essenzen so hart ab, daß sie klirrten. „Heute nacht biete ich dir ein Schauspiel, das dir unvergeßlich bleiben wird. Komm!"
    Sie zog ihn mit sich. Er war ein willfähriges Spielzeug in ihren Händen - ein grotesker Clown. Die Geheimtür neben dem Kamin tat sich auf. Sie begaben sich in den Festsaal. Kerzen verbreiteten wieder Licht, doch heute waren es nicht nur gewöhnliche, sondern auch blaue, grüne und violette Stearingebilde. Die unrhythmische Musik erfüllte bereits den Raum. Vor dem heidnischen Altar, unter den schaurigen Wandgemälden, hatten sich die zehn Vermummten versammelt. Sie verschränkten die Arme und blickten ihnen schweigend entgegen.
    Sandra riß heftig an Freds Arm.
    Fred stolperte ein paar Schritte nach vorn, hakte mit dem Fuß hinter ein Stuhlbein und ging mit einem Aufschrei zu Boden.
    Sandra Constantini drehte sich wie eine Ballettänzerin. Ihr schwarzes Kleid wirbelte hoch und entblößte ihre makellosen Gazellenbeine. Ihr wildes Lachen gellte durch den Saal.
    Sie blieb abrupt stehen.
    „Das Bacchanal beginnt!" rief sie. „Füllt die Kelche und laßt sie kreisen! Tanzt! Singt! Seid ausgelassen!"
    „Es lebe Bacchus!" sagten die Vermummten im Chor.
    Fred stützte sich auf die Arme. Er sah den größten der Kapuzenträger - Erichtho. Erichtho alias Sam Conway trat an den Altar und ließ den schweren Rotwein aus Tonkrügen in die Becher fließen. Auf Sandras Wink hin schritten zwei Bacchanten auf Fred Archer zu, rissen ihn hoch und schleppten ihn in den Kreis.
    Bald begannen alle zu trinken und sich in den Hüften zu wiegen. Die Bewegungen wurden schnell ausfallender, teilweise obszön und ekelerregend. Kelche wurden zu Boden geschleudert. Die Lautstärke der Musik schwoll an. Die Bacchanten sangen ihr mißtönendes Lied. Fred wurde mitgerissen, war dazu verdammt, sich auch zu drehen und allmählich in Ekstase zu versetzen.
    Sandra kam mit einem großen Kelch auf ihn zugetänzelt. Sie lachte und hielt ihm das Gefäß vor. „Trink, mein Darling! Labe dich, mein armer großer Junge! Tanze mit uns, Freddy-Liebling!"
    Er griff zu und hob den Kelch an den Mund. In dem Glauben, Wein zu trinken, stürzte er den Inhalt fast in einem einzigen Zug hinunter. Er verschluckte sich, würgte, hustete und krümmte sich vor Ekel und Entsetzen. Die Flüssigkeit schmeckte scheußlich und brannte höllisch in seinem Hals. Sandra jauchzte, klatschte in die Hände und kommandierte Erichtho herbei. Erichtho brachte ein Tablett. Er verbeugte sich vor Fred und bot ihm mit gespielter Würde die Platte dar. Sandra packte mit ihren Fingern zu und nahm etwas Zappelndes, Feuchtes von dem Tablett.
    „Schluck das hinunter, Fred!" sagte sie.
    Trotz des magischen Bannes wollte Fred Archer sich widersetzen. Doch die Bacchanten umringten ihn. Zwei hielten ihn fest. Sandra stopfte ihm das undefinierbare Zeug in den Mund. Er kaute darauf herum. Es schmeckte scheußlicher als die Flüssigkeit, die er hatte zu sich nehmen müssen. Die Hälfte schluckte er herunter, die andere Hälfte spuckte er wieder aus.
    Das Hohngelächter der Bacchanten dröhnte in seinen Ohren.
    Sie bildeten einen Kreis um den Heidenaltar, faßten sich an den Händen und tanzten wild. Bald fächerte der Ring wieder auf, und in kleinen Gruppen tollten die Bacchanten durch den Saal. Zwei stürzten auf den Altar zu, krochen auf die Marmorplatte und vergnügten sich in viehischer Weise miteinander. Ein Kerzenleuchter stürzte polternd um. Die Flamme erlosch. Es wurde dunkler im Saal.
    Einer der Vermummten war plötzlich neben Fred.

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