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1220 - Gefangen im Hexenloch

1220 - Gefangen im Hexenloch

Titel: 1220 - Gefangen im Hexenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und auch die Schweine merkten, dass sich etwas anbahnte. Sie tobten in ihrem Käfig, sie liefen hin und her, hielten die Köpfe gesenkt. Sie grunzten, knurrten und schmatzten. Die Zungen fuhren aus den Schnauzen, und mit diesen fe uchten Lappen strichen sie über den Boden hinweg.
    Elvira lächelte. Sie war hocherfreut. So wie andere sich Katzen oder Vögel hielten, hatte sie sich an die Wildschweine gewöhnt. »Du wirst sie sehen, das verspreche ich dir. Du siehst sie, noch bevor sich meine Freunde ihrer und deiner anne hmen.«
    Genau das war zuviel für Harry Stahl. Die Pistole schien ihm von allein in die Hand zu fliegen, und plötzlich starrte Elvira genau in das Loch der Mündung.
    »Wo sind sie?«
    »Bitte, Harry, was soll das?«
    Er schüttelte wild den Kopf.
    »Gar nichts soll das, verdammt! Ich will nur wissen, wo sie sind. Hast du das gehört, verflucht noch mal?«
    »Ja, das habe ich. Aber deshalb brauchst du dich nicht so aufzuregen.«
    »Sag mir endlich, wo sie sind!«
    Elvira blickte zur Waffe.
    »Ich kenne diese Pistolen«, flüsterte sie, »aber ich fürchte mich nicht vor ihnen. Du kannst es versuchen, du kannst gern schießen.«
    Sie fühlte sich sehr sicher.
    Das merkte auch Harry. Elvira tat aber genau das Gegenteil von dem. Sie wich vor ihm zurück, wie eine Person, die unter Ängsten litt.
    Im ersten Moment war Harry durcheinander. Er reagierte deshalb nicht sofort und gab Elvira Gelegenheit, noch weiter nach hinten zu gehen.
    Es war ein Fehler. Aber entschuldbar in dieser fast dunklen Umgebung. Harry hatte nicht gesehen, dass sich die linke Hand der Frau bewegte.
    Die Finger hatten blitzschnell nach einem Verschluss gepackt und ihn aufgerissen.
    Und so erfuhr Harry, dass dieser verdammte Käfig auch einen Eingang besaß, der in diesem Fall allerdings zu einem Ausgang umfunktioniert worden war.
    Elvira riss das Tor auf, und die drei gefräßigen Wildschweine hatten freie Bahn…
    ***
    Das war kein Film, das war Wirklichkeit. Da war auch kein Drehbuch geschrieben worden, nach dem sich Harry Stahl hätte richten können. Er war auf sich allein gestellt. Es gab keinen Helfer, und er hätte vielleicht sogar geschossen, aber die drei mächtigen Schweine lenkten ihn ab. Plötzlich hatten sie sich zwischen ihn und die Frau geschoben. Sie kamen Harry noch gewaltiger vor. Keiler, die mit ihren nach oben gerichteten Außenzähnen Menschen umhauten, sie verletzten und sich dann über sie hermachten.
    Für Harry war es zu spät, noch etwas zu tun. Der erste Keiler sprang bereits auf ihn zu. Er hatte sich durch den Schwung vom Boden abgehoben und wirkte auf den entsetzten Harry wie ein mächtiger Steinklotz, der kurze Zeit später gegen ihn rammte.
    Auch wenn Harry auf diesen Stoß vorbereitet gewesen wäre, er hätte ihn nicht auspendeln können. Schlagartig verlor er den Boden unter den Füßen. Er ruderte mit den Armen, drehte sich nach links, prallte gegen die Stäbe, federte von ihnen ab, landete am Boden, rollte sich auf den Bauch und wollte wieder auf die Füße kommen, als der zweite Keiler ihn erreichte.
    Plötzlich lag ein zuckender Felsblock auf dem Rücken des Mannes. Mit seinem gesamten Gewicht presste das Tier Harry Stahl an den Boden, als sollte er dort festgenagelt werden.
    Sein Gesicht lag im weichen Dreck des Bodens. Er schmeckte ihn auf der Zunge. Plötzlich sah er keine Chance mehr, und dann peitschte die Angst in ihm hoch. Er hörte das Grunzen dicht neben seinen Ohren. Er spürte die Stöße des Kopfes. Er wurde von den Zähnen berührt und wartete darauf, dass sich eine Schweineschnauze öffnen und sich Zähne in seinen Hals schlagen würden. Das Tier ließ sich Zeit, denn es besaß noch zwei weitere Artgenossen, die sich der Beute näherten.
    Harry sah sie nicht. Er hörte sie nur. Sie verursachten auf dem weichen Boden Geräusche. Mit schweren Schritten kamen sie.
    Fett und vollgefressen waren die Tiere, aber sie würden ihn trotzdem noch schaffen, wenn sie es wollten.
    In den folgenden Sekunden dachte er an gar nichts mehr. Da spürte er ihre feuchten Schnauzen rechts und links im Gesicht.
    Auch die Zungen glitten über seine Wangen hinweg, als sollte er vor seinem Tod noch liebkost werden.
    Für ihn war es grauenhaft und kaum auszusprechen. Die Sekunden dehnten sich. Er bewegte sich auch nicht mehr und lag platt wie ein Käfer auf dem Boden.
    Die Arme hatte er nach vorn gestreckt, und mit der rechten Hand hielt er tatsächlich noch seine Waffe umklammert. Es gehörte zu einem

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