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1224 - Das Herz der Hexe

1224 - Das Herz der Hexe

Titel: 1224 - Das Herz der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es wird sich vieles verändern, denn Amy kann die alte Vergangenheit wieder lebendig werden lassen.«
    Das wünschte ich mir nicht gerade. Außerdem stand sie in Verdacht, eine Mörderin zu sein, und ich musste verdammt Acht geben, dass sie mich nicht auch erwischte.
    Meine Hand rutschte von Karins Schulter herab, und ich sah, wie sie aufatmete. Das Zelt hatte keine Tür. Man musste schon eine große Lederschlaufe umfassen, um den Stoff aufziehen zu können.
    Ich hielt mich zurück und wollte Karin den Vortritt lassen.
    Sie strengte sich an. Es klappte nicht so leicht. Aber schon der erste freie Spalt deutete auf eine geheimnisvolle Umgebung im Innern des Zelts hin, denn mir fiel sofort das ungewöhnliche Licht auf, und ich hatte auch den Eindruck, als würde sich mein Kreuz leicht erwärmen.
    Hinter Karin betrat ich das Zelt mit möglichst leisen Schritten und war zunächst mal überrascht. Nicht wegen der Person, die auf einem würfelförmigen Sitzkissen hockte, sondern einzig und allein aufgrund des Lichts, das vorhanden war, von dem ich allerdings keine Quelle sah. Zumindest keine normale. Es strahlte von unten aus dem Boden, als hätte man ihn mit zahlreichen winzigen Lampen bestückt, von denen ich allerdings keine sah. So konnte diese Quelle nur einen für normale Menschen nicht nachvollziehbaren Ursprung besitzen, und mir kam der Verdacht, dass die Erde hier in der Nähe des Flusses etwas verbarg.
    Ich hörte ein schabendes Geräusch, als die Zeltplane hinter mir wieder zufiel.
    Es war stickig im Innern. Eine Luft, die kaum zu atmen war, aber das war draußen ähnlich. Ich machte mir deswegen keine Gedanken und konzentrierte mich auf die Person, die in einer steifen Haltung und durchgedrücktem Rücken das Sitzkissen in Beschlag genommen hatte.
    Das also war Amy Madson!
    Ich hatte sie zuvor nicht gesehen, sondern kannte sie nur aus den Beschreibungen meines Chefs. Amy hatte dunkle Haare, und sie trug ein ebenfalls dunkles, langes Kleid, unter dem ihre Beine nicht zu sehen waren.
    Ich konzentrierte mich auf das Gesicht. Es stimmte, sie war nicht mehr ganz jung, sondern eine Frau in den besten Jahren.
    Ihre Haltung besaß etwas Respekt einflößendes, und das ungewöhnliche Licht hatte sich so stark auf sie konzentriert, dass auch ihre Haut die entsprechende Farbe erhalten hatte.
    Karin war stehen geblieben. Sie verbeugte sich vor Amy wie eine Dienerin vor der Herrin.
    »Ich bin jetzt da.«
    »Das sehe ich.« Die Stimme klang neutral, veränderte sich bei den nächsten Worten allerdings und wurde scharf, denn sie sagte: »Du bist nicht allein gekommen. Das war nicht abgemacht. Und so hast du einen schweren Frevel begangen.«
    Karin konnte eine derartige Antwort nicht gefallen. Besonders nicht, weil sie seelisch angeknackst war. Sie schrak zusammen und begann zu zittern, und es wurde Zeit, dass ich ihr beistand.
    Ich sprach Amy Madson an. »Sie konnte nichts dazu. Ich habe mich reingehängt. Ich habe sie gezwungen, mich mitzunehmen.«
    Amy Madson sagte zunächst nichts. »Gezwungen?«, wiederholte sie dann. »Warum gezwungen?«
    »Weil ich Sie sehen wollte.«
    »Und weshalb?«
    »Um Sie zu verhaften, Amy Madson«, erwiderte ich…
    ***
    Ich hatte damit gerechnet, dass Amy reagieren würde, auf welche Weise auch immer, dass sie jedoch gar nichts tat, das überraschte mich schon. Sie blieb einfach sitzen, schaute mich nur an, und der Schwarze Peter blieb weiterhin bei mir.
    »Ja, ich werde sie verhaften.«
    Erst jetzt sagte sie etwas. »Wieso?« Dann lachte sie. Es hätte nur gefehlt, wenn sie vor Spaß die Arme in die Luft gestreckt hätte.
    »Ich denke nicht, dass ich Ihnen den Grund noch nennen muss. Sie wissen selbst, was Sie getan haben.«
    »Was habe ich denn getan?«, flüsterte sie.
    »Getötet. Sie haben eine Pflegerin getötet!« Ich sagte es ihr ins Gesicht, obwohl ich keine Beweise hatte.
    Sie bewegte ihre Augen. Im Licht sah sie statuenha ft aus. Sie hatte sich von der Welt dort draußen regelrecht abgekapselt.
    »Wollen Sie mich von hier wegbringen?«, fragte sie und lächelte.
    »Das hatte ich vor.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    Sie wiederholte den Namen und ließ ihn praktisch über ihre Zunge fließen. Mehr brachte es ihr nicht, denn sie konnte nichts damit anfangen. Dann hob sie die Schultern. »Wenn ich nicht mit Ihnen gehe, würden Sie dann auch Gewalt anwenden?«
    »Sicher.«
    »Auch schießen?«
    Meine Antwort erhielt einen ironischen Klang. »Ich denke nicht,

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