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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wobei in seiner Stimme ein leichter Vorwurf mitschwang.
    »Hast du ihn dir angesehen?«
    »Nicht wirklich.«
    Ich bewegte den Kopf von rechts nach links. »So wie der ausgesehen hat, wäre er nicht in der Lage gewesen, uns etwas zu sagen. Der war leer, der war tot, der war kaputt. Da war einfach nichts zu machen.«
    Ich hatte Suko nicht überzeugen können. »Es war trotzdem übereilt, meine ich.«
    »Okay, mag sein. Ist aber nicht zu ändern. Ich hätte auch anders reagieren können. Ein großer Fehler war es trotzdem nicht. Es ist auch nicht viel passiert«, flüsterte ich ihm zu. »Wir wissen von Ernies Verdacht, deshalb haben wir den Trip ja auch gemacht. Der Verdacht hat sich bestätigt. Der Vampir ist erledigt, ohne dass er es geschafft hat, sich mit Blut zu füllen. Jetzt müssen wir weitersehen.«
    »Die Ruine ist ein gutes Versteck, John.«
    Ich begriff sehr schnell. »Meinst du, dass wir dort noch andere finden könnten?«
    »Ich schließe es nicht aus.«
    »Willst du hin?«
    »Nein, ich habe auch nur laut gedacht. Wenn etwas passiert, dann hier auf der Insel, und auch in der Nacht. Da bin ich schon froh, dass wir hier bleiben.«
    »Sie wäre ideal.«
    »Genau, denn die Männer sind weg. Wir können die beiden Frauen gleich fragen, wer sich noch auf Coomb Island aufhält. Da sind wir beide als Männer, dann werden es Frauen sein, vielleicht einige wenige Kinder, und das ist es schon gewesen.«
    »Womit die andere Seite leichtes Spiel hätte.«
    »Auch das stimmt.«
    Ich lehnte mich zurück und trank wieder einen Schluck Bier.
    Es dauerte seine Zeit, bis ein so großer Krug leer war. Als ich ihn abstellte, schwappte noch immer Flüssigkeit darin. »Gesetzt den Fall, wir haben es mit Justine zu tun. Was kann sie auf dieser Insel vorhaben?«
    »Frage lieber, was sie überhaupt vorhat, John.«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber ich habe mir meine Gedanken gemacht. Sie könnte sich einen Stützpunkt einrichten. Sozusagen einen Vorposten in der Einsamkeit. Hier hat sie ideale Bedingungen. Wenn sie einen der Bewohner zum Blutsauger macht, dann dauert es nicht lange, und der Keim hat alle erfasst, die hier leben.«
    »Das ist nicht schlecht gedacht.«
    »Danke.«
    Ich winkte ab. »Aber jetzt ist ihr Vorposten erledigt, und sie muss wieder von vorn beginnen.«
    »Ha, ist das ein Problem für sie? Zwar etwas ärgerlich, aber mehr auch nicht.«
    Ich zwinkerte ihm zu. »Nein, nein, so leicht ist das nicht. Justine wird sich fragen, wer ihn erledigt hat, und dann wird sie verdammt misstrauisch werden und einiges addieren. Es kann sein, dass sie dann auf uns verfällt.«
    »Wäre mir sogar lieb.«
    Suko wollte, ebenso wie ich, dass diese blutgierige blonde Bestie so schnell wie möglich vernichtet wurde, aber es war verflucht schwer, denn sie konnte sich nicht nur auf ihre eigene immense Stärke besinnen, sie besaß in Dracula II auch eine verdammt gute Rückendeckung, das durften wir auch nicht außer Acht lassen.
    »Sie hat was anderes vor«, sagte ich bestimmt.
    »Hört sich ja gut an.«
    »Hast du dir diesen Blutsauger mal angeschaut?«
    »Die Frage kenne ich doch.«
    »Ich habe sie bewusst gestellt. Ich werde dir auch die Antwort geben. Weißt du, woher er stammt? Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich gehe davon aus, dass sie ihn aus der Vampirwelt mit rübergeschleppt hat.«
    »Sehr gut. Aber welchen Grund hätte sie dafür haben sollen?«
    »Als Ablenkung. Sie lässt ihn hier auf der Insel wirken und lenkt von dem eigentlichen Vorhaben ab.«
    »Bist du Hellseher?«
    Ich schob meinen Stuhl zurück. »Leider nein, aber ich kann mir denken, dass es so laufen wird oder schon gelaufen ist. Der wahre Plan ist ein ganz anderer, und es kann sein, dass sie ihn in der kommenden Nacht durchziehen wird.«
    »Dann sind wir ja gewappnet.«
    Suko hatte keine Einwände, aber so sicher war ich mir auch nicht. Ich setzte darauf, dass Amy Carry uns vielleicht weiterhelfen konnte.
    Zuerst erschien Rose. Auch sie hatte sich umgezogen. Sie trug einen schwarzen langen Rock und einen hellen Pullover.
    Die Haare waren ordentlich gekämmt, wurden mit zwei Spangen zusammengehalten, und auf den Wangen schimmerte ein Hauch von Make-up.
    »Hat es Ihnen denn geschmeckt?«
    »Es war einmalig«, lobten wir.
    Rose bekam einen roten Kopf. »Jetzt hören Sie mal mit den Übertreibungen auf. Es ist schließlich keine Kunst, ein paar Spiegeleier zu braten.«
    »Würde ich nicht schaffen«, sagte Suko. »Zumindest nicht mit dem Geschmack.«
    Rose

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