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1240 - Das Knochenkreuz

1240 - Das Knochenkreuz

Titel: 1240 - Das Knochenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es bestimmt nicht aufgestoßen. Das mussten Menschen gemacht haben.
    Oder nur ein Mensch!
    Ich beugte mich hinaus, sah aber nichts, bis ich auf die Idee kam, direkt vor dem Fenster nach unten zu schauen.
    Da hing er!
    Damit hätte ich nicht gerechnet. Plötzlich waren meine Sinne gespannt, sodass ich auch die sehr leisen Geräusche wahrnahm, die ich bisher überhört hatte.
    Ein ungewöhnliches Knirschen und Kratzen. Der Strahl der Lampe erfasste den Kopf des Hängenden.
    Man hatte Orel Krasna an der Feuerleiter aufgehängt. Sein Gewicht zerrte an dem Metall, brachte es in leichte Schwingungen, und es waren diese Geräusche, die ich vernommen hatte.
    Ich schüttelte den Kopf und trat wieder zurück in das Zimmer. Von dem Mörder oder den Tätern fehlte natürlich jede Spur, und ich bezweifelte auch, dass sie verwertbare Hinweise hinterlassen hatten. Trotzdem musste ich die Kollegen von der Mordkommission anrufen, und ich tat es mit einem verdammt schlechten Gewissen und einem mulmigen Gefühl im Magen.
    Mit einem derartigen Ausgang der Geschichte hatte ich wirklich nicht gerechnet…
    ***
    Der Kollege, der die Mordkommission in dieser Nacht leitete, hieß Frazer, war etwas älter als ich, auch kleiner und zog ein Gesicht, als hätte man mit ihm über eine Gehaltskürzung gesprochen. Außerdem war er ständig damit beschäftigt, seinen Nacken zu reiben. Mit der freien Hand dirigierte er dann seine Leute an die bestimmten Stellen, wo sie mit ihren Untersuchungen begannen.
    Ich hatte mich in den Flur zurückgezogen, weil ich die Kollegen nicht stören wollte. Das Zimmer lag jetzt im grellen Scheinwerferlicht, und auch auf dem Flur war die Ruhe dahin, denn aus den anderen Zimmern waren Gäste gekommen, die sich in ihrem Schlaf gestört fühlten.
    Sie waren zurückgedrängt worden und sollten sich für Ze ugenaussagen bereithalten.
    Der Rothaarige stiefelte die Treppe hoch. Diesmal saß die grauweiß gefleckte Katze auf seiner Schulter und leckte ihm durch die dünnen Haare über die Kopfhaut hinweg.
    Manche Tiere haben eben keinen Geschmack. Der Typ schien froh zu sein, mich hier zu sehen, denn er schlurfte auf mich zu.
    »Da ist jemand umgekommen?«, fragte er überflüssigerweise.
    »Ja, Ihr Gast.«
    »Damit habe ich nichts zu tun!«, wehrte er ebenfalls überflü ssigerweise sofort ab.
    Ich musterte ihn von oben bis unten, nickte dann und meinte:
    »Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber Sie könnten ein Zeuge sein, Mister. Der Gast hat keinen Selbstmord verübt…«
    »Ich war nur unten.«
    »Eben. Es stellt sich nämlich die Frage, wie der oder die Mörder ins Hotel gekommen sind.«
    »Bei mir sind sie nicht vorbeigekommen. Keinesfalls. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Und Sie waren die ganze Zeit über wach?«
    »Ja.«
    »Bleibt nur die Feuerleiter«, sagte ich.
    Er nickte heftig. »Genau, genau, die Feuerleiter. Sie ist es doch, die außen hängt. Und sie ist stabil genug, um nicht zusammenzubrechen. Die müssen über die Feuerleiter gekommen sein.«
    »Die?«
    »Das meinte ich nur so.«
    »Aha. Was wissen Sie denn über Orel Krasna, Ihren Gast hier? Wie ich erfuhr, hat er länger hier gewohnt.«
    »Das ist auch wahr.« Der Portier leckte seine dicken Lippen.
    »Aber ich kann über ihn nichts sagen. Der ist nicht aufgefallen. Er hat sich nicht mal eine Nutte aufs Zimmer geholt. Insofern ist er schon aufgefallen.«
    »Hat er denn Besuch bekommen?«
    Da musste der Mann mit der Katze erst überlegen. »Ja, vor Tagen sind mal welche gekommen, die haben ihn abgeholt.« Er grinste breit. »Keine Typen, denen ich auch nur ein Pfund anvertrauen würde. Nicht mal einen Euro, der bald kommt.«
    »Sind Namen gefallen?«
    »Nein!«
    Ich glaubte ihm. Er mochte zwar ein Unsympath sein, aber er war nicht so abgebrüht, mich anzulügen. Dieses Format hatte er nicht. Es war ein Typ, der sich aus allem raushielt und für sich persönlich keinen Ärger haben wollte.
    »Was passierte, wenn die beiden Besucher zu Krasna kamen?«
    Der Portier zuckte die Achseln und streichelte zugleich das dichte Fell der Katze. »Nichts ist passiert. Die Typen sind sofort wieder verschwunden.« Er deutete auf die Zimmertür.
    »Hier oben waren sie nie. Auch jetzt habe ich keinen gesehen.«
    »Das sagten Sie schon.« Ich musste innerlich grinsen. »Dass sie hier nicht hochgekommen sind, kann ich auch verstehen«, murmelte ich.
    »Was war?«
    »Schon gut.«
    Der Mann kam näher. Der Geruch nach Whisky verstärkte sich. »Ich werde aber noch

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