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1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abstellte, verzog er das Gesicht. »Also, wir haben ja Schwein gehabt. Vor allen Dingen ich. Wenn ich an das Gesicht denke, das ich hinter der Scheibe gesehen habe, das war einfach grauenhaft. So etwas glaubt mir kein Schwein. Das ist nicht zu erklären, verflucht noch mal. Da kann man durchdrehen - und«, er hob den rechten Arm und streckte den Zeigefinger aus, »ich kann ja von Glück sagen, dass ich noch lebe. Wenn ich mir Nelly Becker vor Augen hole, dann hat sie ausgesehen wie eine Gestalt aus dem Horror-Film, und die holen sich ja ihre Opfer, zerfleischen, zerreißen, foltern und fressen sie.« Er schüttelte sich. »Grauenhaft, wenn ich daran denke.«
    Claasen stellte das Glas weg. »Jetzt haben wir ja Hoffnung«, erklärte er.
    »Ja, dieser John Sinclair.«
    »Genau.«
    »Ich habe ihn kurz gesehen. Macht einen sympathischen Eindruck.« Andy musste laut lachen. »Der sieht nicht so aus wie die Vampirjäger, die man aus den entsprechenden Filmen kennt. Der läuft ja ganz normal durchs Leben.«
    »Das kann man mit Fug und Recht behaupten, Herr Brass. Ich kenne ihn schon länger.«
    Andy verengte die Augen und gab seiner Stimme einen gedehnten Klang. »Da hat es ebenfalls Ärger gegeben, nicht wahr?«
    »Zwei Mal. Aber das ist ausgestanden, denn aller guten Dinge sind schließlich drei. Außerdem hoffe ich, dass er beim nächsten Besuch mal als Urlauber auf die Insel kommt und hier einige schöne Tage genießt. Am besten zu dieser Jahreszeit, da ist die Insel leerer.«
    »Und die ganzen Schaumacher sind weg, nicht?«
    »Das haben Sie gesagt.«
    »Ist doch so.« Andy nahm den zweiten Schluck. Als er das Glas wegstellte, sprach er weiter. »Ich habe meiner Frau gesagt, dass ich noch etwas frische Luft schnappen will. Dann werde ich zusammen mit Susan hier unten eine Kleinigkeit essen. Ich hoffe, dass sie den leiblichen Genüssen wieder zugetan ist. Der Koch ist wirklich stark.«
    »Danke. Freut mich.«
    Andy Brass umfasste wieder das bauchige Glas. Noch immer schimmerte etwas von der Flüssigkeit darin, die er durch leichtes Drehen in Schwenkbewegungen brachte. Er roch auch an der Glasöffnung und verdrehte leicht die Augen. »Das ist immer noch ein Genuss, auch wenn er mich mal umgehauen hat.«
    Sekunden später hatte er den Schwenker bis auf den letzten Tropfen geleert. »So, auf geht's. Erst frische Luft schnappen, danach etwas essen…«
    »Und dann?«
    Brass lachte wieder. »Dann sehen wir mal weiter. Ich werde Susan wohl mitbringen und ihr erklären, dass sie hier viel sicherer ist als mit dem Junior allein im Zimmer. Außerdem habe ich ihr ein gesundes Getränk versprochen.«
    »Und das wäre?«
    »Keine Sylt-Quelle.« Andy lachte wieder. »Sondern eine Apotheke.«
    »Nein!«
    »Doch!«
    Claasen verdrehte die Augen. »Sie sind unverbesserlich.«
    »Sagt mein Weib auch immer. Aber sie kann leider nichts daran ändern. Bis gleich dann.«
    Brass griff nach seiner Jacke, faltete sich hinter der Theke hervor und ging zur Tür. Im Vorraum streifte er die Jacke über, ließ seine Kappe noch in der Tasche stecken.
    Wenig später stieß er die Tür auf und zog fröstelnd die Schultern hoch, denn es war doch kühler geworden. Auch der Wind schlug gegen sein Gesicht, und der Blick gegen den Himmel ließ seine Skepsis noch anwachsen. Es war kein einziger Stern zu sehen. Wie eine dicke Masse lagen die Wolken über ihm.
    Dann ging er los. Einmal kurz ins Dorf und wieder zurück.
    Das war in einer halben Stunde zu schaffen. Da hatte dann auch der Junior die nötige Bettschwere.
    Andy hatte kaum den Bereich der Außenbeleuchtung verla ssen und wollte auf die Zufahrt zugehen, als er stehen blieb wie von einem Hammerschlag getroffen.
    Vor ihm standen zwei Gestalten!
    Eine drehte ihm den Rücken zu, und sie sah tatsächlich aus wie ein Mönch.
    Die andere Gestalt war ein normaler Mensch. Eine Frau, die er nicht kannte. Sie sagte kein Wort, aber Brass sah auf den ersten Blick, dass sie vor Angst zitterte…
    ***
    Er ist gekommen! Er ist da! Er hat mich verfolgt! Jetzt ist er hier, um mich zu holen! Er hat mich nicht vergessen. Ich habe es gewusst. Ich habe seine Aura gespürt, und er hat auch darüber kein Wort zu sagen brauchen. Ich wusste es.
    Diese und ähnliche Gedanken schossen Silke von Weser durch den Kopf.
    Sie war nicht in der Lage, sie zu ordnen. Sie konnte auch nichts unternehmen. Der Schreck hatte sie bei diesem Anblick gelähmt. Und so war sie unfähig, auch nur einen Schritt zur Seite zu gehen und die Flucht zu

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