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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gibt auch welche, die gestorben sind und nun in ihren Gräbern liegen und verwesen. So ist das, John.«
    »Und jetzt glauben Sie, dass die Geister der Toten Sie fertig machen wollen?«
    »Ja, das glaube ich. Sie sind um mich herum. Sie quälen mich. Sie machen mich verrückt.«
    »Aber dagegen kann man doch etwas tun - oder?«, fragte ich.
    Der Kopf ruckte wieder hoch. »Nein, John, nein. Dagegen kann man nichts tun.« Er wollte auch nichts mehr sagen, sondern machte auf der Stelle kehrt und rannte davon. Ich hörte, wie er mit lauten Schritten die Stufen der Treppe hoch polterte. In der Bibliothek blieb ich allein zurück. Um mich herum lagen die Bücher, und es war auch wieder still geworden. Ich räumte sie nicht wieder ein, sondern legte sie nur an einer Stelle des Raums zusammen.
    Dann schaute ich hoch zur Decke, aber dort war nichts zu sehen. Auch nicht, als ich sie ableuchtete. Ich erinnerte mich wieder daran, wen oder was ich da gesehen hatte. Es war kein Mensch im eigentlichen Sinne des Wortes gewesen, obwohl die Gestalt einen Körper besaß. Aber es war auch kein Geist gewesen, denn Geister sind unsichtbar. Es konnte wohl sein, dass die Stimmen, die ich vernommen hatte, zu ihnen gehörten.
    Das wollte ich nicht ausschließen. Zudem hatte ich mit Geistern meine eigenen Erfahrungen sammeln können. Es gab das Wesen. Es gab aber auch Nic Trenton. Zwei völlig verschiedene Gestalten, wie man meinen könnte.
    Aber ich war mir da nicht mehr so sicher. Hier lief ein Spiel ab, das für mich nur sehr schwer zu durchschauen war.
    Als ich die Tür der Bibliothek hinter mir schloss, stand eines für mich fest. Die folgende Nacht würde bestimmt nicht angenehm werden…
    ***
    Draußen, wo es kalt war und der Nebel wie ein langes Gewächs am Boden klebte, holte ich mein Handy hervor und rief Suko an. Das Tageslicht hatte sich bereits verflüchtigt. Es war dunkler geworden, und ich bekam nicht Suko an die Strippe, sondern Shao. Ich hatte bewusst bei ihm zu Hause angerufen und hatte ins Schwarze getroffen, denn Shao bat mich, einen Moment zu warten.
    »Mache ich doch gern.«
    »Du willst ihn doch nicht wegholen?«
    »Nein, da brauchst du keine Angst zu haben. Wir fahren auch nicht mehr in den Schnee, um dort Tage zu bleiben, ich möchte nur kurz mit ihm sprechen.«
    »Er ist schon da.«
    »Super.«
    »Was ist denn los? Kannst du wieder mal nicht ohne mich sein?«
    »Ohne dich schon, Suko. Bilde dir nur nichts ein. Aber nicht ohne deine Hilfe.«
    »Aha. Soll ich packen?«
    »Nein. Ich möchte nur, dass du dich mit unserer Fahndungszentrale in Verbindung setzt.«
    »Um wen oder was geht es?«
    »Um einen Mann mit dem Namen Dominic Trenton.« Ich buchstabierte den Namen.
    »Sehr schön. Ist das alles, oder hast du noch andere Informationen für mich?«
    »Ja, die habe ich. Hör zu.« Ich erzählte Suko, was auch ich wusste. Der Name sagte ihm nichts, aber er fragte mich, ob ich Trenton verdächtige, der Mörder des Sir Ronald zu sein.
    »Das kann ich dir nicht sagen. Da lasse ich mich auf keine Spekulationen ein. Aber ich schließe nichts aus.«
    »Gut. Du bist über Handy zu erreichen?«
    »Klar.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich mache einen Spaziergang zur Gruft der Ashers. Kann sein, dass ich dort einen Hinweis finde.«
    »Dann viel Erfolg, und lass dich nicht von den Toten schnappen.«
    »Keine Sorge.«
    Das Handy verschwand wieder, und ich entfernte mich aus der unmittelbaren Nähe des Hauses. Als mein Sichtwinkel gut genug war, drehte ich mich und schaute nach oben.
    Hinter einem Fenster brannte Licht. Es gehörte zu Trentons Zimmer. Aber es war nicht hell und klar, sondern schwach und verschwommen, Das meiste wurde durch die Vorhänge gefiltert.
    Es hatte zumindest den äußeren Anschein, als hielte er sich in seinem Zimmer auf. Ich hoffte, dass es auch so blieb. Später würde ich mit ihm reden.
    Die Nebelschwaden waren doch nicht so fest und bewegungslos wie es von oben ausgesehen hatte. Wie der graue Dampf aus einer Suppe schwangen sie mir entgegen. Sie drehten sich um die wenigen Bäume und hüllten das kahle Astwerk mit ihren grauen Tüchern ein.
    Der Nebel hat auch die Angewohnheit, Geräusche zu verschlucken, und genau das passierte hier auch. Ich hatte das Gefühl, über einen schon lange verlassenen Friedhof zu gehen, der von den Menschen gemieden wurde, denn kein Laut hörte ich in meiner nahen Umgebung. Auch vom Haus der Ashers drang nichts zu mir rüber.
    War ich allein? War ich es nicht?
    Ich dachte an die

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